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Bundesliga, Hertha BSC droht Relegation, während Union das Pokalfinale spielt | Kolumne von Tobias Holtkamp

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Bundesliga, Hertha BSC droht Relegation, während Union das Pokalfinale spielt | Kolumne von Tobias Holtkamp

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Hertha BSC kann einen wütend machen

Hertha BSC kommt trotz Großinvestitionen nicht vom Fleck. Es könnte ganz bitter für Berlin kommen, fürchtet SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.
Leipzig schießt Hertha BSC noch tiefer in die Krise, obwohl die Berliner eigentlich fast 60 Minuten mithalten konnten.
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Hertha BSC kann einen mitterweile echt wütend machen. Sie erfüllen wirklich so ziemlich jedes Klischee eines Neureichen-Klubs, der viel Kohle, aber scheinbar viel zu wenig Ahnung hat.

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Dabei ist als Lenker und Vordenker mit Fredi Bobic mittlerweile ein Top-Manager der Branche an Bord. Wohl aber zu spät, um großes Unheil abzuwenden. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Das riesige Fußball-Projekt in der Haupstadt macht, zweieinhalb Jahre nach dem Einstieg von Investor Lars Windhorst, tatsächlich keinem mehr Freude! 375 Millionen Euro wurden von Windhorsts Tennor-Gruppe in dem Zeitraum an den Klub gezahlt - es hat nichts gebracht. Okay, außer Windhorst auf die Palme...

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Ohne sich mit Hertha zu besprechen, machte der Geldgeber seine Enttäuschung zuletzt öffentlich. Um „Machterhalt und Klüngelei“ ginge es einigen in der Führung in erster Linie, urteilte Windhorst im Wirtschaftsmagazin Capital:

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„Ich habe darauf gesetzt, dass bei Hertha rational und in die Zukunft denkende Leute das Sagen haben, die auch nachhaltig den Erfolg wollen.“ Sein Investment habe ihm bislang „nur Nachteile“ gebracht. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Nun ist ein Investor, der schon viel Geld überwiesen, aber eben auch keine bis wenig Ahnung vom Fußballgeschäft hat, sicher nicht der ideale Sprecher - gerade in schlechten Zeiten. Denn jede kritische Äußerung bringt dem Verein das Gegenteil von Ruhe. Wirklich klug, freundlich ausgedrückt, erscheint die Wortmeldung daher nicht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Und doch muss man sie, rein menschlich, wohl verstehen. Windhorst, glauben sie bei Hertha, will noch einmal wachrütteln. Zeigen, wieviel ihm an dem Projekt Hauptstadtklub nach wie vor liegt. Und auch, wie genau er hinschaut, jede Woche. Jedes einzelne Ergebnis, so emotional ist er, bedeutet für ihn einen neuen Zwischenstand auf dem Weg nach oben.

Einzig: es geht eben nicht nach oben!

Vor Windhorst wurde Hertha 6. und 7., dann 10. und 11. - jeweils zum Saisonende. Seitdem er beteiligt ist und in großem Stile investiert, ging es trotz immenser Ausgaben langsam bergab. Immer weniger Punkte, letzten Sommer Platz 14, aktuell Platz 15.

Von Trainer Tayfun Korkut, den Bobic im November holte, rückt der Sportverantwortliche keinen Zentimeter ab. Ein weiterer Wechsel sei keine Option, sagen sie im Verein.

Dabei wurde die Ausbeute im Vergleich zu Vorgänger Pal Dardai sogar noch etwas schwächer, im Schnitt 0,9 Punkte holte die Mannschaft in den ersten zehn Korkut-Spielen. Und jetzt geht‘s nach Freiburg.

Das große Hertha-Glück könnte am Ende wieder sein, dass es, wie im vergangenen Jahr, Mannschaften gibt, die noch schlechter abschneiden. Mit Augsburg und Stuttgart, beide finanziell der Hertha klar unterlegen, wird es nach aktuellem Stand ein Dreikampf um Rettungsplatz 15. Selbst der wäre ein blamables Resultat für die Mannschaft aus dem Olympiastadion.

Apropos: Wenn am 21. Mai, genau zwischen den zwei Relegationsspielen, dort das Pokalfinale steigt, in ihrer Heimspielstätte, dann könnte ausgerechnet der kleine Stadtrivale Union dort seine Endspielparty feiern! Es wäre vielleicht genau die Ohrfeige, die so eine Saison dann am Ende auch verdient…

Tobias Holtkamp, der Autor dieses Textes, war in der Chefredaktion von Sport Bild und Chefredakteur von transfermarkt.de. Heute berät er Sportler und Marken in ihrer inhaltlichen und strategischen Ausrichtung. Für SPORT1 schreibt Holtkamp als Kolumnist die wöchentliche „Bundesliga-Kolumne“.

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