Der Transfermarkt hat sich in den letzten Jahren drastisch geändert. Schuld ist vor allem die Corona-Pandemie.
Bundesliga: Immer mehr Fußballer arbeitslos und ohne Verein?
Immer mehr Fußball-Stars arbeitslos?
Durch die Krise ist die Zahl der Fußballer, die plötzlich ohne Verein dastehen, merklich gestiegen.
Auch Spielerberater Volker Struth schlug im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 Alarm. „Wir werden im September deutlich mehr arbeitslose Spieler haben, als wir es kennen“, warnte er. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Man wird sich daran gewöhnen müssen, dass es ablösefreie Spieler gibt“, führte der Geschäftsführer der Agentur Sports360 aus: „Es wird auch arbeitslose Spieler geben.“
Bundesliga-Sparkurs mit Folgen für Profis
Tatsächlich halten sich im internationalen Vergleich vor allem die Vereine aus Deutschland bei ihren Transferaktivitäten noch massiv zurück. Während Klubs aus der englischen Premier League nach wie vor mit Geld um sich werfen, haben einige Bundesligisten in der abgelaufenen Transferperiode gar keine neuen Spieler verpflichtet. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Aufgrund der angespannten Situation sind die hiesigen Vereine derzeit zum Sparen verpflichtet. Die Kader der Teams werden mehrheitlich verkleinert, Plätze fallen langfristig weg und reduzieren damit die Optionen für verfügbare und wechselwillige Profis.
In der Folge sind mehr Fußballer von Arbeitslosigkeit betroffen. Gerade ältere Spieler, die bei ihren alten Klubs gut dotierte Verträge besaßen, stehen vor einem Problem. Verträge zu den alten Konditionen sind schlicht und einfach nicht mehr zu stemmen für die Vereine.
Auch einst erfolgreiche Profis, die Titel gewonnen haben oder Stammkräfte bei namhaften Klubs waren, bleiben nicht verschont von dieser Entwicklung.
Hingegen setzen die Vereine auf jüngere Spieler, deren Gehaltskosten sich im Rahmen bewegen. Zudem besteht bei den Talenten das Potenzial zur Weiterentwicklung und die Möglichkeit eines gewinnbringenden Verkaufs.
Bundesliga-Klubs geben viel weniger aus
Bereits vor einem Jahr hatte der damalige Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, Fredi Bobic, prophezeit, dass es viel mehr arbeitslose Fußballspieler geben werde. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Dass die Klubs zurückhaltend agieren und bemüht sind, ihre Ausgaben zu kürzen, zeigt sich auch in den nackten Zahlen.
Während die 18 Vereine aus der Bundesliga im Winter 2020 - unmittelbar vor Beginn der Corona-Pandemie - noch circa 200 Millionen Euro für Transfer ausgaben, waren es im Januar 2022 nur etwas mehr als 60 Millionen.
Struth sorgt sich um deutschen Fußball
Struth blickt deshalb mit Sorge auf die Zukunft des deutschen Fußballs. „Ich stelle fest, dass die Schere immer weiter auseinandergeht“, verglich der Berater die Finanzkraft der englischen und deutschen Klubs.
- „Doppelpass on Tour“: Deutschlands beliebtester Fußballtalk geht auf große Deutschlandtour! Tourtermine und Tickets unter www.printyourticket.de/doppelpass oder unter der Ticket-Hotline (Tel. 06073 722740; Mo.-Fr., 10-15 Uhr)
„Die Engländer haben eine höhere Quote bei den Fernsehgeldern. Sie haben aktuell volle Stadien und sind außerdem von Investoren geführt“, führte Struth einige Gründe für die Unterschiede an.
Ein Wechsel ins Ausland - sofern sich denn überhaupt die Möglichkeit bietet - könnte für deutsche Profis somit immer interessanter werden.