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Bundesliga: Lukasz Piszczek spricht über seinen Abschied von Borussia Dortmund und Erling Haaland

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Bundesliga: Lukasz Piszczek spricht über seinen Abschied von Borussia Dortmund und Erling Haaland

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Bei wem sich Piszczek bedanken möchte

Lukasz Piszczek wurde bei Borussia Dortmund zur Legende und prägte ein Ära. SPORT1 gab der Pole nun ausführliche Einblicke in seine Gefühlswelt und verriet, wie ihn Erling Haaland zum Heulen brachte.
Nach dem Debakel gegen die Glasgow Rangers meldet sich der BVB mit einem Kantersieg zurück. Gegen die Borussia Mönchengladbach zeigt besonders Marco Reus eine sensationell starke Leistung.
SPORT1
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von SPORT1

Er ist eine BVB-Legende!

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382 Pflichtspiele (19 Tore, 64 Vorlagen) hat Lukasz Piszczek zwischen 2010 und 2021 für Borussia Dortmund bestritten. Mit dem DFB-Pokalsieg verabschiedete sich der Pole im Sommer von der ganz großen Fußballbühne. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Piszczek ist dem Fußball treu geblieben

Heute noch kickt der einstige Weltklasse-Rechtsverteidiger in der schlesischen Heimat in der 4. Liga, gibt als TV-Experte im polnischen Fernsehen seine Meinung ab, leitet nebenbei eine eigene Fußball-Akademie – und nimmt sich trotz vollem Terminkalender Zeit für den SPORT1-Podcast Die Dortmund-Woche“.

In Folge 18 spricht der heute 36-Jährige mit den Reportern Patrick Berger und Oliver Müller über…

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…seinen Alltag nach der Profi-Karriere: „Ich plane meine Woche im Kalender immer durch, da kommen Woche für Woche alle wichtigen Termine rein. Der Kalender ist schon sehr voll. Drei Mal pro Woche habe ich Training bei meiner Mannschaft (LKS Goczalkowice-Zdroj; Anm. d. Red.), dann habe ich einige Dinge in meiner Akademie (BVB-Akademie Lukasz Piszczek; Anm. d. Red.) zu erledigen und ab und zu fahre ich zweieinhalb Stunden mit dem Zug von Katowice nach Warschau ins Studio. So verbringe ich aktuell meine Tage.“

Lukasz Piszczek zu Gast in "Die Dortmund-Woche"
Lukasz Piszczek zu Gast in "Die Dortmund-Woche"

Piszczek denkt noch nicht an Karriereende

…seine aktuelle Form: „Zurzeit bin ich leider verletzt, deshalb war ich vor der Aufnahme noch kurz in der Reha. Die Verletzung ist jetzt schon drei Monate her, leider habe ich sie immer noch nicht ganz auskuriert. Ich bin fleißig im Kraftraum und mache meine Reha. Ich versuche wie ein halber Profi zu leben. Es ist zwar nur die vierte Liga in Polen, aber die Spiele sind trotzdem intensiv. Meine Gegenspieler sind jung und können rennen, da muss ich mithalten. Aber die Statistiken und Werte sind ganz gut. Ich spiele in einer Dreierkette als rechter Innenverteidiger, da muss man nicht so viel nach vorne marschieren.“

…ein mögliches Ende als Fußballer: „Es ist schwierig zu sagen, wann ich wieder mit dem Ball am Fuß und den Jungs trainieren kann. Ich bin aber die ganze Zeit dabei, weil ich als Assistent und Co-Trainer die Einheiten leite und mich mit unserer Taktik beschäftige. Ich hoffe, dass diese Verletzung meine Karriere nicht beenden wird, denn ich habe noch Spaß. Ich will jedenfalls noch weiterspielen.“

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Piszczek glaubt an Comeback des BVB

…die großen Schwankungen des BVB: „Ich fühle mich noch so, als wäre ich in der Kabine dabei, weil ich noch sehr eng mit den Kollegen bin. Die Verletzungen spielen eine große Rolle innerhalb der Truppe. So kann man gar nicht die nötige Stabilität finden. Die Spieler werden ständig ausgetauscht, der Trainer hat keine große Wahl. Der 6:0-Sieg gegen Gladbach war gut, das kann Aufwind geben.“

…das Rückspiel in der Europa League am Donnerstag bei den Glasgow Rangers: „Wir haben bei uns im Sender Barca gegen Neapel übertragen, aber nebenbei habe ich den BVB geschaut. Ich war im Studio sehr sauer und konnte mich nicht richtig konzentrieren. Die Auswärtstorregel gibt es nicht mehr, das kann uns helfen. Wir müssen ein frühes Tor erzielen, am besten mit einem 2:0 in die Pause gehen und dann das dritte machen. Hoffentlich dreht die Mannschaft das noch. Es sieht auf den ersten Blick nicht gut aus, aber ich glaube fest dran, dass die Mannschaft das noch schafft. Die Mannschaft hat die Eier dazu, dass sie dort 3:0 gewinnt!“

Marco Rose hat noch bisschen Hoffnung für Weiterkommen
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Trotz Blamage: Das macht Rose noch Hoffnung

…die junge Spielergeneration: „Für die jüngere Genration ist es nicht einfach. Die jungen Spieler bekomme bei Vereinen wie Bayern oder Dortmund sehr viel Geld. Wenn man da nicht die richtigen Leute um sich herum hat, dann vergisst man sich mal und denkt: ‚Ich muss nicht viel machen, ich hab es geschafft, weil ich einen großen Vertrag für vier oder fünf Jahre unterschrieben habe.‘ Es gibt nicht viele junge Leute, die Klar im Kopf bleiben. Viele verschenken die Konzentration. Ich war, als ich jung war, auch nicht so clever wie mit 27 oder 28. Aber ich hatte gute Leute um mich herum.“

Dortmund bald wieder auf Augenhöhe mit den Bayern?

…Toptalent Youssoufa Moukoko: „Mit Youssoufa habe ich immer ein paar Worte gewechselt – es ist schön, wenn er meine Worte abgespeichert hat. Youssoufa ist herausragend. Hoffentlich bleibt er jetzt mal länger gesund. Er kann sich durchsetzen und, wenn er fit bleibt, auf der ganz großen Bühne mitspielen. Er hat alle Fähigkeiten dazu.“

…den Konkurrenzkampf mit den Bayern: „Die Generation wird sich ändern. Neuer, Müller und Lewandowski sind sehr wichtig, zudem Kimmich und Goretzka, die noch länger dort spielen können. Wenn Müller, Lewandowski und Neuer irgendwann weggehen, dann wird sich was ändern. Sie sind sehr wichtig für Bayern, weil sie Kommandos geben und die Richtung vorgeben. Ich hoffe, dass Dortmund irgendwann wieder Meister werden kann.“

…zu Robert Lewandowski: „Robert hat gesagt, dass er sich noch jung fühlt und noch ein paar Jahre spielen will. Er schießt Tore ohne Ende, bricht Rekorde um Rekorde und wird von Jahr zu Jahr sogar noch besser. Ich glaube sogar, dass er seinen Rekord aus der letzten Saison knacken wird!“

FC Bayern München: Robert Lewandowski stichelt gegen Lionel Messi
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Lewandowski stichelt gegen Messi

Dieser Moment ist Piszczek besonders in Erinnerung geblieben

…die erfolgreichen Zeiten mit dem BVB unter Jürgen Klopp: „Letztens habe ich ein Video im Internet gefunden bei Youtube, das die Highlights und Tore aus unseren beiden Meisterjahren zeigt. Da hatte ich Gänsehaut und es direkt an die Jungs wie Schmelle (Marcel Schmelzer; Anm. d. Red.) geschickt. Wir haben uns alle zum zehnjährigen Jubiläum über Zoom getroffen, das war cool. Ich hoffe, dass wir uns mit dieser Truppe demnächst mal alle wieder in echt treffen.“

…die Meisterschaften 2011 und 2012 und die Pokalsiege 2012, 2017 und 2021 mit dem BVB: „Jeder Titel war emotional und wichtig für mich, bestimmt auch für die Fans. Was ich auf ewig in Erinnerung behalten werde, ist der Pokalsieg gegen Leipzig (4:1; Anm. d. Red.). Das war keine einfache Saison für mich, ich habe nicht viel gespielt, weil der Trainer auf andere gesetzt hat. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich so selten spiele. In den letzten fünf Spieltagen in der Bundesliga und dann im Pokal wollte ich unbedingt zeigen, dass ich noch meine Fähigkeiten habe und der Mannschaft helfen kann. Eine Szene werde ich immer vor meinen Augen haben: Im Finale macht Erling das vierte Tor und alle rennen zu ihm. Ich bin aber an der Mittellinie stehengeblieben und habe geweint. Ich weiß nicht warum. Da habe ich realisiert, dass wir das Ding wirklich holen. Das waren Emotionen pur. Für mich waren das der perfekte Abschied meiner Karriere in Dortmund.“

Lukasz Piszczek feierte mit dem BVB einen emotionalen Pokalsieg
Lukasz Piszczek feierte mit dem BVB einen emotionalen Pokalsieg

Piszczek möchte sich noch von BVB-Fans verabschieden

…seine Treue zum BVB: „Ich habe 2012 nach dem zweiten Meister-Titel und dem Pokalsieg schon in einem Interview gesagt, dass ich mir vorstellen kann, die Karriere beim BVB zu beenden. Ich bin ein Typ, der nicht gerne wechselt. Ich stehe zu meinem Wort. Ich weiß aber auch, dass eine Profikarriere von vielen Faktoren abhängt. Bei uns gab es einige Spieler, die ihre Karriere auch gerne beim BVB beendet hätten, aber es kamen Trainer, die sie nicht in der ersten Elf gesehen haben. Deshalb mussten sie wechseln. Die Spieler wollen und müssen sich schließlich auch weiterentwickeln. Bei mir war es glücklicherweise immer der Fall, dass mich jeder Trainer haben wollte und auf mich gesetzt hat. Ich konnte meine Worte zum Glück erfüllen und die Karriere beim BVB beenden. Die Anfragen von anderen Vereinen waren da, aber ich habe mich nie intensiv damit beschäftigt, weil ich mich immer wohl gefühlt habe in Dortmund.“

…ein mögliches Abschiedsspiel: „In meinem letzten Spiel im Signal Iduna Park habe ich die leere Südtribüne gesehen, die super vorbereitet war mit Plakaten und Bildern von unseren Fans. Dafür kann ich mich nur bedanken. Nach dem Spiel habe ich gesagt, dass ich mich gerne bei den Fans bedanken möchte. Sie standen elf Jahre immer hinter meinem Rücken. Die elf Jahre waren sehr positiv. Es wäre schön, wenn sowas stattfinden würde. Es war kurz mal ein Thema, aber momentan ist das wegen Corona schwierig zu besprechen.“

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