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Playoffs in der Bundesliga? Bitte ohne US-Verhältnisse - Kommentar

Playoffs? Aber ohne US-Verhältnisse!

Das Playoff-Prinzip stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, die Bundesliga attraktiver zu gestalten. Jedoch sollten Verhältnisse wie im US-Sport vermieden werden. Ein Kommentar von Axel Steudel.
Auf der Pressekonferenz vor dem Bochum-Spiel geht Julian Nagelsmann mit Abwehr-Talent Tanguy Nianzou, der in der laufenden Saison in elf Ligaspielen zum Einsatz kam, hart ins Gericht.
Das Playoff-Prinzip stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, die Bundesliga attraktiver zu gestalten. Jedoch sollten Verhältnisse wie im US-Sport vermieden werden. Ein Kommentar von Axel Steudel.

Es tut so gut, dass die Gähnliga-Diskussion neu entflammt ist.

Was wir in den 20er Jahren gar nicht brauchen können: die Langeweile der 10er Jahre. Ich finde mich ja inzwischen schon jeden Herbst mit dem nächsten Meistertitel der Bayern ab, man muss die Schale eigentlich nicht immer wieder neu betexten. Ein simples „2022-2032: siehe oben“ am Schalenrand reicht. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Ich habe im Juni 2020 Playoffs im deutschen Fußball gefordert, ich war meiner Langeweile also um Jahre voraus, und ich stehe mehr denn je dazu.

Aber!

Aber wir brauchen andere Playoffs als die, die es schon in anderen Sportarten gibt. Die sind nämlich ungerecht.

Wir brauchen mehr als nur Heimrecht

Die Mannschaft, die die bessere Saison gespielt hat, darf nicht bestraft werden. 34 starke Spieltage sollten mit mehr als nur häufigerem Heimrecht in Playoffs belohnt werden. Sonst haben wir US-Verhältnisse: In der NFL zum Beispiel hat der Klub mit der besten Leistung in der regulären Saison seit 2017 keinen Super Bowl gewonnen, einschließlich 2022. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Wir brauchen also nicht nur Heimrecht, sondern einen ganz eigenen Weg, nämlich Heimrecht UND einen Sieg Vorsprung für die 34 Spieltage lang bessere Mannschaft. Das heißt: Bei „Best of Five“ würden nach aktuellem Stand den Bayern zwei Siege reichen, Borussia Dortmund müsste dreimal gewinnen. So bliebe die Saisonleistung besonders wichtig.

Dasselbe unten: Die zwei letzten Vereine steigen direkt ab, der Dritt- und Viertletzte machen Playoffs nach dem Ein-Sieg-mehr-Prinzip. Der Verlierer steigt ab. Und in der zweiten Liga dasselbe wie in England: Die ersten Zwei steigen auf, die Dritt- bis Sechstplatzierten spielen die deutsche Playoff-Variante als Halbfinale, und die beiden Gewinner bestreiten dann ein echtes Finale in Berlin. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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