Der dienstälteste Trainer der Bundesliga bleibt im Amt: Der SC Freiburg hat erneut den Vertrag mit seinem Chefcoach Christian Streich und dessen Assistenten verlängert. Die Streich-Ära geht also weiter - und damit auch eine Erfolgsgeschichte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
SC Freiburg: Christian Streich bleibt Breisgauern weiter treu - Vertrag erneut verlängert
Streich-Ära in Freiburg geht weiter
Mit den Breisgauern wird der 56-Jährige im Sommer bereits in seine zwölfte Saison gehen - womöglich sogar in der Königsklasse. Details zur Laufzeit und weiteren Inhalten gab der Klub wie üblich nicht bekannt.
„Wir haben in den vergangenen Jahren gemeinsam ein stabiles Fundament aufgebaut, das auf Vertrauen ineinander und auf akribischer inhaltlicher Arbeit basiert“, sagte Sportvorstand Jochen Saier: „Wir sind überzeugt davon, in dieser Konstellation auch weiterhin erfolgreich an der Entwicklung unserer Mannschaft zu arbeiten.“
Streich oftmals als bester Bundesliga-Trainer angesehen
Auch die Verträge mit den Co-Trainern Patrick Baier, Lars Voßler, Florian Bruns und Athletiktrainer Daniel Wolf wurden verlängert. Dazu wird Michael Müller zur kommenden Saison neuer Torwarttrainer. „Das Trainerteam bringt jeden Tag eine ungeheure Energie ein“, sagte Saier.
Streich, der von zahlreichen Experten wie Kollegen als bester Bundesliga-Trainer gesehen wird, lenkt seit über einem Jahrzehnt erfolgreich sein Projekt in Freiburg. In diesem Jahr träumen die Breisgauer als Tabellensechster sogar von der Qualifikation für die Champions League. Dazu winkt der erstmalige Einzug ins Finale des DFB-Pokals. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Diese Entwicklung war wahrlich nicht absehbar, als Streich am 29. Dezember 2011 vom Assistenten zum Chef befördert wurde. Unter seinem glücklosen Vorgänger Marcus Sorg hatte der SC nur drei Siege in der Hinrunde geholt und rangierte auf dem letzten Platz. Unter Streich ging es steil nach oben - am Ende der Saison hielt Freiburg die Klasse.
Streich als moralische Instanz
Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits deutlich, welch überragende Fähigkeiten Streich als Trainer besitzt. Alles andere als klar war allerdings, dass der mit Profi-Erfahrung und Lehramtsstudium ausgestattete Metzgersohn nicht nur sportlich eine Ära prägen würde.
Nötig war dafür aber eine Metamorphose. Der kauzige Hitzkopf an der Seitenlinie kommt inzwischen seltener zum Vorschein. Viel mehr ist Streich zu einer moralischen Instanz aufgestiegen. Als gutes Gewissen der Liga prangert er Missstände an - im Sport wie in der Politik und der Gesellschaft.
Wenn Streich seine Ansichten teilt, Anekdoten zum Besten gibt und über Fußball philosophiert, ist er immer authentisch. Das weiß sein Arbeitgeber zu schätzen. Seit 1995 steht Streich beim SC als Trainer unter Vertrag. Mit den Profis durfte er 2015 sogar absteigen, ohne dass eine Abberufung überhaupt im Entferntesten ein Thema gewesen ist. Natürlich stiegen die Freiburger postwendend wieder auf.
Noch immer bezeichnet Streich den Gewinn der deutschen Meisterschaft mit den A-Junioren im Jahr 2008 als seinen größten Erfolg - das allerdings könnte sich in diesem Jahr ändern.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)