Vom einst gefeierten Torwart aufs Abstellgleis: Roman Bürki hat mit dem BVB eine lange Reise hinter sich.
Wie Bürki seine Degradierung erlebte
Im Sommer endet für den 31-Jährigen das Kapitel bei den Schwarz-Gelben. Der Schweizer schließt sich dem MLS-Neuling St. Louis City SC an.
Die ehemalige Nummer eins der Dortmunder galt lange Zeit als sicherer Rückhalt. Doch im Frühjahr 2021 zog sich der Schweizer eine Verletzung an der Schulter zu - und sein sportlicher Abstieg begann.
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Degradierung hat Spuren hinterlassen
Nachdem vergangenes Jahr zuerst Marvin Hitz den Vorzug erhalten hatte, wurde im Sommer für 15 Millionen mit Gregor Kobel die neue Nummer eins aus Stuttgart geholt. Für Bürki war es mit die schwierigste Zeit seiner Karriere. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Ich kam aus dem Urlaub zurück und war nicht mehr die Nummer 1, sondern die Nummer 38. Natürlich habe ich mich da erst einmal gefragt: Was ist denn jetzt los?“, schilderte der Schlussmann nun den Ruhr Nachrichten die Ereignisse. „Man sollte einfach auch den Menschen dahinter sehen. Ich habe diese Situation als schwierig empfunden.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Seit 2015 ist Bürki mittlerweile beim BVB. Er kam vom SC Freiburg und löste Roman Weidenfeller zwischen den Pfosten ab. Diese Saison sitzt er nicht einmal mehr auf der Ersatzbank. Seinen letzten Einsatz hatte er im Mai 2021. Das ist jetzt fast ein Jahr her. Eine Situation, die ihn aber auch reifen ließ.
„Ich habe sehr viel gelernt über den Fußball und zuletzt auch darüber, wie das Business tickt. Man muss die Zusammenhänge in Gänze verstehen ab dem Punkt, an dem Fußball kein Hobby mehr ist, sondern auch ein Geschäft. Und das kann knallhart sein und von einem Tag auf den anderen ein Wechselbad der Gefühle bescheren.“
Bürki weiterhin von sich überzeugt
Bei seinem neuen Verein soll er als Führungsspieler fungieren und mit Leistung vorangehen. Und er ist auch selbst weiterhin von seinen eigenen Fähigkeiten absolut überzeugt: „Ich musste lernen, mich von diesem immerwährenden Druck zu befreien. Weil ich mit allen hier ein gutes Verhältnis habe, nach wie vor, kam dann auch der Spaß wieder zurück. Meine Mannschaftskollegen und der Betreuerstab haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich positiv und wirklich topfit geblieben bin“, so Bürki.
Seinen Trainern sei er sehr dankbar. Ohne deren Unterstützung hätte er es „nicht ausgehalten, ein Jahr lang nur zu trainieren ohne die Aussicht auf Einsätze“, zeigte sich der langjährige BVB-Rückhalt versöhnlich. Und auch gegenüber Landsmann Kobel empfindet er keine negativen Gefühle.
„Es war ja nicht Gregor Kobel, der gesagt hat, jetzt komme ich, du spielst nicht mehr“, so Bürki: „Die Entscheidung kam vom Klub. Gregor macht seine Sache gut.“