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Eintracht Frankfurt droht Teil-Ausschluss der Fans nach Platzsturm: "Bilder, die ihren Preis haben"

Platzsturm: Eintracht zittert vor Strafen

Platzsturm nach dem Einzug ins Finale, Bengalos im Block oder auch das Entfernen der UEFA-Banner vor dem Endspiel: Die Frankfurter Fans haben auf sich aufmerksam gemacht. Dafür drohen der Eintracht Strafen.
Fans von Eintracht Frankfurt stürmten nach dem Einzug ins EL-Finale den Platz
Fans von Eintracht Frankfurt stürmten nach dem Einzug ins EL-Finale den Platz
© Imago
Platzsturm nach dem Einzug ins Finale, Bengalos im Block oder auch das Entfernen der UEFA-Banner vor dem Endspiel: Die Frankfurter Fans haben auf sich aufmerksam gemacht. Dafür drohen der Eintracht Strafen.

Es waren Bilder, die um die Welt gingen.

Eintracht Frankfurt hatte West Ham United mit 1:0 besiegt und damit den Einzug ins Europa-League-Finale gepackt. Die Anhängerschaft stand schon vor dem Abpfiff der Partie hinter den Werbebanden, sie stürmten anschließend massenhaft auf den Platz und feierten den großen Erfolg gemeinsam mit der Mannschaft.

Erstes Champions-League-Spiel ohne einen Teil der Eintracht-Fans?

Justiziar Philipp Reschke ist vor wenigen Tagen in den Vorstand berufen worden. Er ist beim Thema Fans der Haupt-Ansprechpartner bei der Eintracht. Reschke vermutete bereits auf SPORT1-Nachfrage: „Die UEFA wird den Block in den vergangenen Wochen gut gefüllt haben.“

Und die UEFA arbeitet ihre Hausaufgaben Stück für Stück ab. Die Strafen von PAOK Athen und Olympique Lyon sind bereits bekannt, die nach Vorfällen rund um ihre Conference- und Europa-League-Partien für das nächste Heimspiel, das sie austragen, auf einen Teil des Publikums verzichten.

Muss die Eintracht ihr historisches erstes Champions-League-Spiel im eigenen Stadion vor zum Teil geschlossenen Tribünen austragen? Reschke hofft auf Milde bei den Gesetzeshütern der UEFA: „Wir waren zum Glück nicht der einzige Verein, bei dem es einen Platzsturm gab. Das hängt auch mit der Euphorie der Fans nach zwei Jahren Corona zusammen. Das betrifft ja alle Vereine, quer über den Kontinent.“

Eintracht-Vorstand gibt zu: „Bilder, die ihren Preis haben“

Es gehe in den Gesprächen mit der UEFA nun auch darum, „die Standards für die Zukunft“ festzusetzen. „Das waren natürlich besondere Bilder, aber die haben auch ihren Preis“, wusste Reschke. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Platzsturm, Bengalos in rauen Mengen und auch das Entfernen des UEFA-Banners (aus Protest, weil die Ordner einen Teil der Choreografie entfernt hatten, da diese über die der Eintracht zugesprochenen Blöcke hinausging) im Endspiel – in der K.o.-Phase der Frankfurter ist viel passiert.

Und der Klub ist kein unbeschriebenes Blatt. Zur Erinnerung: Wegen Böllerwürfen beim Heimspiel gegen Royal Antwerpen am 25. November 2021 belegte die UEFA die Hessen mit einer für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzten Blocksperre im Unterrang des Heimbereichs. Bereits im Herbst 2019 wurden die Blöcke der Anhänger nach Ausschreitungen für die beiden Auswärtsspiele in Lüttich und London gesperrt.

Platzsturm in Frankfurt verhindern? „Fans wurden von Emotionen getrieben“

Hätten die Ansagen im Stadion nach dem Erreichen des Endspiels nicht deutlich schärfer ausfallen müssen? Nein! (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Das sagte zumindest Philipp Reschke: „Die Fans wurden von den Emotionen runtergetrieben. Wenn sie in diesem eruptiven Moment erzählt hätten, dass eine Platzsperre droht, hätte niemand zugehört. Das Fallbeil der UEFA-Rechtsprechung ist in solch einem Augenblick sicherlich kein Argument.“

Noch steht ein Urteil aus. Doch eine Überraschung wäre ein Teil-Ausschluss des Publikums angesichts der Vorfälle nicht – Emotionen hin oder her.

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