Home>Fußball>Bundesliga>

Mit Bundesliga-Rekord für die Ewigkeit! Als der FC Bayern zum ersten Mal Meister wurde

Bundesliga>

Mit Bundesliga-Rekord für die Ewigkeit! Als der FC Bayern zum ersten Mal Meister wurde

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Die Geburtsstunde des Bayern-Mythos

Der FC Bayern gehört nicht erst seit den legendären Meisterschafts-Duellen mit Borussia Mönchengladbach in den 70ern zu Deutschlands Fußball-Elite. Bereits 1969, beim Gewinn der ersten Meisterschaft, setzen die Münchner neue Maßstäbe.
Im Jahr 1969 feierte der FC Bayern München zum ersten Mal den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Mittlerweile sind die Münchner in Deutschland konkurrenzlos.
Udo Muras
Udo Muras

Bayern München hält viele Rekorde in der Bundesligageschichte. Die meisten sind Ausdruck besonderer Leistungsfähigkeit.

{ "placeholderType": "MREC" }

Einer jedoch verdient zwar Respekt, doch mischt sich auch eine Spur Mitleid in die Bewertung. Die großen Bayern und der kleinste Kader aller Zeiten - wie passt das zusammen?

Regeländerung zu Beginn der Saison 1968/1969

Vor der Saison 1968/69 trat eine Regelung in Kraft, die die Trainer der Bundesliga freute. Künftig durften zwei Spieler pro Mannschaft eingewechselt werden statt einem - und es bedurfte auch keiner Verletzung mehr als Grund.

{ "placeholderType": "MREC" }

Das erweiterte den taktischen Spielraum und erhöhte die Motivation der Reservisten. Nur einem Trainer schien diese Regelung völlig egal zu sein.

Branko Zebec, der Neue auf der Bank des FC Bayern, setzte voll auf seine Stars, die schon 1967 den Europapokal der Pokalsieger gewonnen hatten. Für fünf Nachwuchsspieler in seinem 18er-Kader hatte er keine Verwendung.

Zebec setzte voll auf seine Stars um Beckenbauer & Co.

Auch wer auf der Bank saß, war meist außen vor. Zebec wechselte erstmals am 13. Spieltag (!) aus und sorgte in der Meistersaison der Bayern, die auch den DFB-Pokal gewannen, für einen wohl ewigen Bundesligarekord: Er setzte nur 13 Spieler ein!

Für Branko Zebec waren Ersatzspieler nur Beiwerk - 13 Spieler richteten es für den FC Bayern
Für Branko Zebec waren Ersatzspieler nur Beiwerk - 13 Spieler richteten es für den FC Bayern

So wenige wie keine andere Mannschaft in der Bundesligageschichte - selbst in den ersten vier Jahren, als Wechsel im Spiel ganz verboten waren, benötigten alle Trainer mehr Spieler für eine lange Saison.

{ "placeholderType": "MREC" }

Für Zebec aber blieb Fußball ein Spiel für elf Leute und so begann in der kompletten Vorrunde stets dieselbe Elf. Er vertraute auf: Sepp Maier - Peter Kupferschmidt, Peter Pumm, Werner Olk, Franz Beckenbauer, Katsche Schwarzenbeck, Franz Roth, Rainer Ohlhauser, Gerd Müller, Gustl Starek und Dieter Brenninger.

Ein schier unglaubliches Kunststück, bei dem einfach alles passte. Beckenbauer erinnerte sich: „Der FC Bayern war im ersten Jahr unter Zebec in einer körperlich hervorragenden Verfassung. Dank dieser physischen Voraussetzungen hatten wir kaum Probleme mit Verletzungen. Die medizinische Betreuung war übrigens damals schon gut. Wir hatten unseren festangestellten Masseur und unseren Vereinsarzt.“

Gerd Müller sorgt für ersten Wechsel bei den Bayern

Erst Gerd Müllers Platzverweis beim Skandalspiel im Dezember in Hannover, wo 64 Fouls gezählt wurden und Sepp Maier einen Zuschauer ohrfeigte, zwang Zebec dazu, seine Elf vorübergehend zu ändern.

Acht Spieler aber liefen in allen 34 Partien bis zum 7. Juni 1969 auf - noch ein Rekord. Ersatzstürmer Gustl Jung kam dagegen nur auf vier Einsätze, sodass im Grunde nur zwölf Spieler den ersten Bundesligatitel der Bayern einfuhren. Fünf aus dem Kader hofften indes jedes Wochenende vergeblich auf eine Berücksichtigung.

Am Ende der Saison dürften sich die Münchner erstmals Deutscher Meister nennen
Am Ende der Saison dürften sich die Münchner erstmals Deutscher Meister nennen

Zum Trost seien sie hier erwähnt: Torwart Fritz Kosar, der in den Jahren zuvor als Maier-Vertreter auf drei Einsätze gekommen war, Verteidiger Benno Zellermayer, die Mittelfeldspieler Peter Stegmann und Albrecht Wachsmann, der 1969 zu Eintracht Frankfurt wechselte (3 Spiele) und Stürmer Reinhard Lippert, der seinen Frust anschließend im Trikot von Bayern Hof in der 2. Liga (71 Tore in acht Jahren) abreagierte.

Im Jahr 1969 feierte der FC Bayern München zum ersten Mal den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Mittlerweile sind die Münchner in Deutschland konkurrenzlos.
01:33
SPORT1 Bundesliga Classics: Bayerns erster Meistertitel 1969

Sie waren die Statisten in dieser bemerkenswerten Aufführung und so in gewisser Weise auch Teil des Rekordes für die Ewigkeit. Bei aktuell fünf Auswechslungen pro Spiel können schließlich alle Mannschaften schon am 1. Spieltag an den Zebec-Bayern vorbeiziehen.