Sportvorstand Markus Krösche hatte im vor Anbruch der Sommer-Transferperiode ein klares Ziel geäußert. Die Offensive von Eintracht Frankfurt sollte verstärkt werden, noch mehr Qualität erhalten.
Götze ist da - und ein Held zittert
Krösche hielt Wort und holte unter anderem mit Mario Götze einen Star für die Position hinter den Spitzen. Der Weltmeister soll die Strippen ziehen und die Rolle als Spielmacher mit seinen Qualitäten ausfüllen. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Götze heizt denn Konkurrenzkampf bei der Eintracht an
Götze heizt damit den Konkurrenzkampf an. In der vergangenen Saison hatte Trainer Oliver Glasner kaum Rotationsmöglichkeiten. Jesper Lindström und Daichi Kamada waren unumstritten gesetzt und lieferten vor allem in der Europa League ab. Vor allem Kamada war Frankfurters „Mister Europa League“.
Zahlen gefällig? In 23 Partien auf internationalem Parkett stehen elf Treffer und drei Vorlagen auf dessen Konto. Beim Triumph im Endspiel gegen die Glasgow Rangers verwandelte er einen Elfmeter zudem sehr sicher. Für den früheren Coach Adi Hütter war Kamada stets der „Raumdeuter“.
Auch Glasner sagte einst über den 25-Jährigen: „Ich habe Daichi schon sehr, sehr oft gelobt für seine Spielintelligenz. Er hat für uns schon ganz wichtige Tore, vor allem in Europa, erzielt. Was man aber immer vergisst: Daichi läuft fast in jedem Spiel zwölf Kilometer. Er ist wahnsinnig viel unterwegs.“
Zukunft offen: Was passiert mit „Mister Europa League“ Kamada?
Muss ausgerechnet dieser Schlüsselspieler, der in drei Jahren bei den Hessen 51 Scorerpunkte sammelte, ab sofort um seinen Platz im Zentrum zittern? Kamadas Vertrag läuft 2023 aus, seine Zukunft ist völlig offen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Geht er und spült etwas Geld in die Kasse? Bleibt Kamada und verlässt die Eintracht in einem Jahr ablösefrei? Oder verlängert der Kreativkopf, der 2017 für rund 1,6 Millionen Euro aus Japan kam, noch einmal den Kontrakt? Glasner hätte unabhängig von dessen Entscheidung mit Götze und Lindström hochkarätige Alternativen.
- “Doppelpass on Tour”: Deutschlands beliebtester Fußballtalk geht auf große Deutschlandtour! Tourtermine und Tickets unter www.printyourticket.de/doppelpass oder unter der Ticket-Hotline (Tel. 06073 722740; Mo.-Fr., 10-15 Uhr)
Jens Petter Hauge, Faride Alidou, Randal Kolo Muani oder Rafael Borré können je nach Spielsystem ebenfalls auf diesen hängenden Positionen hinter der Sturmspitze, die etwa Lucas Alario bekleiden könnte, agieren. Für Kamada ist die Ausgangslage deshalb keine einfache, er steht unter Druck.
In einem Interview in seiner Heimat sagte er bei einem Länderspiel: „Ich denke, Frankfurt ist ein toller Verein, der sich kontinuierlich weiterentwickelt hat, aber ich sehe hier noch nicht mein Ende.“ Kamada folgt also einem Karriereplan, der ihn irgendwann in die Premier League führen soll.
Können Götze und Kamada miteinander spielen?
Andererseits ist der Nationalspieler bei den Hessen kontinuierlich gewachsen und hat ein gutes Standing bei Glasner. Zudem hat er vor zwei Jahren gezeigt, dass er mit einem wendigen Nebenmann wie Amin Younes sehr viel aus sich herausholen kann.
Nach der Saison 2020/21 standen fünf Treffer und 15 Vorlagen auf Kamadas Konto. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Und: Götze wird höchstwahrscheinlich nicht jede Partie von Beginn an und über die volle Dauer mitwirken können. Die Eintracht braucht für den Tanz auf drei Hochzeiten viel Qualität.
Sollte Glasner in der Champions League einen Spieler wie Kamada in der Hinterhand haben, würde dies die Durchschlagskraft und Variabilität noch weiter erhöhen. Die Bastelarbeiten am Eintracht-Kader, sie werden noch andauern.