Home>Fußball>Bundesliga>

Alex Meier: "Eintracht nach Bayern und BVB die Nummer drei"

Bundesliga>

Alex Meier: "Eintracht nach Bayern und BVB die Nummer drei"

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

„Eine super Geste von Niko Kovac“

Am Mittwoch findet das Abschiedsspiel von Alex Meier statt. Der Ex-Stürmer von Eintracht Frankfurt spricht im SPORT1-Interview über das Legendenspiel, seine Eintracht-Zeit und die hohen Ziele des Teams.
Alex Meier prägt die Frankfurter Vereinsgeschichte mehr als anderthalb Jahrzehnte. Jetzt bekommt er sein Abschiedsspiel.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Er hat Eintracht Frankfurt in aktuellen Jahrtausend geprägt wie kaum ein anderer.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Rede ist von Alex Meier, der bei den Fans als „Fußball-Gott“ gefeiert wird. Insgesamt 14 Jahre ging für Frankfurt auf Torejagd, ehe er im Sommer 2020 seine Fußballschuhe an den Nagel hängte.

Im Rahmen seines Abschiedsspiels (ab 19 Uhr im TV und Livestream bei SPORT1) mit der Eintracht hat er sich Zeit für ein Interview mit SPORT1 genommen. Dabei sprach er über seine bewegte Karriere, seine größten Erfolge und das aktuelle Eintracht-Team.

{ "placeholderType": "MREC" }

Zudem spricht er über das aktuelle Eintracht-Team und seine Erwartungen für die aktuelle Saison. Dabei sieht er die Eintracht hinter zwei Top-Teams.

Hochklassige Eintracht-Prominenz bei Meier-Abschied

SPORT1: Herr Meier, heute Abend steigt ihr Abschiedsspiel. Was haben Sie sich vorgenommen?

Meier: Ich würde am liebsten durchspielen. Aber wenn das von der Fitness nicht funktioniert, dann sind wir genug Spieler, sodass wir immer durchwechseln können.

{ "placeholderType": "MREC" }

SPORT1: Wie viele Tore haben Sie sich vorgenommen?

Meier: Da bin ich ja immer abhängig von den Vorlagengebern. Deswegen will ich …. (lacht und setzt neu an) Ich hoffe, dass es ein paar werden. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass wir alle Spaß haben, dass die Fans diejenigen Spieler sehen, die sie lange nicht mehr zu Gesicht bekommen haben, und dass wir Spieler untereinander auch Spaß haben und endlich mal wieder zusammenkommen. (Abschiedsspiel ab 19 Uhr LIVE auf SPORT1)

SPORT1: Wer kommt denn alles?

Meier: Jayjay Okocha, Uwe Bein, Yeboah, Maik Franz, Alex Wasowski, Ervin Skela, Carlos Zambrano, Markus Pröll, Kevin Trapp, Martin Hinteregger, Lukas Hradecky und viele mehr. Es kommen die absoluten Legenden und die Leute, mit denen ich während meiner Zeit bei der Eintracht zusammengespielt habe. Die alten Legenden wollte ich einfach gerne dabeihaben, weil sie Idole aus meiner Kindheit waren. Es kommen noch viele mehr. Es ist Eintracht pur.

SPORT1: Wie emotional wird der Abend für sie werden? Werden Sie vielleicht die eine oder andere Träne verdrücken?

Meier: Sag niemals nie. Aber dass bei mir eine Träne fließen wird, glaube ich nicht. Da bin ich einfach nicht der Typ für. Aber es wird auf jeden Fall sehr emotional vor den Fans. Dazu kommen alle meine alten Trainer. Auch die aus der Jugend sind gekommen. Es soll ein Fest werden und selbstverständlich ist es etwas sehr Besonderes, sein letztes Spiel in diesem Stadion zu spielen. Auch ein Riesendank an die Eintracht, dass sie mir so etwas ermöglichen. Das weiß ich sehr zu schätzen.

„Fußball-Gott“ Meier fühlt sich geehrt

SPORT1: Wissen Sie noch, wann der Moment war, als Sie in Frankfurt zum ersten Mal als Fußballgott bezeichnet wurden?

Meier: Ich glaube, das war am Ende der 2. Liga, als wir um den Aufstieg gespielt haben. Da hatte es langsam angefangen und irgendwann hatte es das ganze Stadion in der Bundesliga gesungen.

SPORT1: Wie war das damals für Sie und wie ist es heute?

Meier: Natürlich ist es eine Ehre und eine Auszeichnung, dass die Fans mich so betiteln. Als es das erste Mal kam, war es ungewohnt und sogar ein wenig zum Fremdschämen. Mittlerweile ist es aber normal und was Schönes.

SPORT1: Wie erklären Sie sich selbst den unglaublichen Status bei den Fans?

Meier: Ich kann es nur aus meiner Sicht sagen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Als ich aber nach dem Abstieg im Verein geblieben bin, haben die Leute erkannt, dass ich immer alles für die Eintracht gebe - das honorieren und respektieren sie. Jetzt bin ich Frankfurter geworden, das fühlt sich gut an.

Alex Meier spricht im exklusiven Interview mit SPORT1 über den Verbleib von Kevin Trapp bei der Frankfurter Eintracht.
01:00
Alex Meier über Verbleib von Kevin Trapp bei Eintracht Frankfurt

Meier räumt mit langem Eintracht-Gerücht auf

SPORT1: 2004 sind Sie zur Eintracht gekommen. Es ist übermittelt, dass Ihre Mama von einem Wechsel nach Frankfurt abgeraten haben soll. Stimmt das?

Meier: Nein. Das hatte Heribert (Anm. d. Red. Bruchhagen) mal erzählt, ich weiß aber nicht weshalb. Vielleicht hat meine Mutter ihm das mal erzählt, aber mir nie. Wahrscheinlich will die Mutter ihren Sohn immer gerne in der Umgebung haben, aber das war nie ein Thema. Ich habe mich damals auf die neue Aufgabe gefreut. Dass daraus so eine schöne Geschichte entstanden ist, ist etwas ganz Besonderes.

SPORT1: Wie blicken Sie auf die 14 Jahre bei der Eintracht zurück?

Meier: Ich bin damals mit 21 hierhin gekommen. Da waren wir noch wir junge Burschen. Ich bin hier erwachsen geworden und habe auch außerhalb des Fußballs viele Freunde kennengelernt. Ich habe mit der Eintracht super Erlebnisse gehabt. Dreimal war ich im Pokalfinale und beim letzten haben wir auch gewonnen, wenngleich ich leider nicht spielen konnte. Wir haben europäisch und oft gegen den Abstieg gespielt, das war immer spannend. Einmal hat es uns leider erwischt, aber dann sind wir direkt wieder aufgestiegen. Das waren tolle Erlebnisse. Ich bin froh, dass ich diese Momente erleben durfte.

SPORT1: Gibt es einen größten Moment im Eintracht-Trikot?

Meier: Das ist schwer zu sagen. Es gab wirklich super viele schöne Momente. Wenn man an das letzte Spiel denkt, wo die Fans mich nochmal gefeiert haben, als ich das letzte Tor geschossen habe - das war was ganz Besonderes. Natürlich war es auch ein sehr trauriger Tag, weil es mein letztes Spiel war, was ich da noch nicht wusste. Aber das war der Moment, der bei mir wohl für die Ewigkeit bleibt. Auch mit Aufstiegen, dem Pokalsieg, der Torjägerkanone, aber auch vielen ganz normalen Bundesligaspiele verbinde ich Momente, bei denen ich froh bin, dass ich sie erleben durfte.

Meier und seiner letzter Treffer für Eintracht Frankfurt

SPORT1: Wer war Ihr schrägster Teamkollege in all den Jahren?

Meier: Einer, der jetzt immer noch dabei ist, ist Timothy Chandler. Der ist positiv verrückt, immer lustig und gut drauf. Maik Franz war auf dem Spielfeld verrückt - schon fast ein bisschen krank, aber außerhalb dafür ein sehr netter Mensch.

SPORT1: Nochmal zurück zu deinem letzten Treffer. Gegen den Hamburger SV wurden Sie erst eingewechselt, kurz danach trafen Sie bereits und das Stadion explodierte. Wie haben Sie diesen Moment erlebt?

Meier: Ich hatte darauf gewartet, bis Niko (Anm. d. Red. Kovac) mich endlich einwechselt. Es waren nur noch vier oder fünf Minuten zu spielen. Dann ist David (Anm. d. Red. Abraham) zum Glück nochmal dem Ball hinterhergerannt und hat eine sehr schöne Flanke gespielt. Ich habe nur gehofft, dass ich den Ball gut treffe. So ist es dann auch passiert.

SPORT1: Merkt man danach, dass die Gänsehaut kommt oder wie fühlt sich so ein Moment an?

Meier: Die Stimmung war in dem Moment unglaublich. Es war so laut im Stadion. Das war mein erstes Spiel. Ich war das ganze Jahr eigentlich nur verletzt, deswegen war das mein einziger Einsatz, den ich hatte. Da freut man sich natürlich, wenn man sofort ein Tor schießt. Ich habe an nichts anderes gedacht. Da freut man sich, dass man für die harte Arbeit in der Reha belohnt wurde.

Kovac lässt Meier DFB-Pokal hochhalten

SPORT1: Den DFB-Pokal durften Sie 2018 auch nochmal entgegennehmen. Auf dem Feld waren Sie aber nicht dabei. Wie sehr hat das im Nachgang geschmerzt?

Meier: Ach, gar nicht. Natürlich war ich enttäuscht, als mir mitgeteilt wurde, dass ich nicht im Kader stehe. Das ging aber nicht nur mir so. Jeder möchte bei so einem Spiel im Kader sein. Niko (Anm. d. Red. Kovac) hatte mir aber versprochen, dass ich den Pokal gemeinsam mit David (Anm. d. Red. Abraham) hochhalte, falls wir gewinnen. Das war eine super Geste. Auch die Fahrt durch die Stadt war ein super Erlebnis. Ich freue mich, wenn es der Eintracht gut geht und wir gewinnen. Am schönsten ist es, wenn ich dabei bin. Aber es ist auch schön, wenn wir einfach gewinnen.

Alex Meier (r.) verabschiedete sich mit dem Pokalsieg von Eintracht Frankfurt
961243552.jpg

SPORT1: Wie wertvoll war es für Sie, am Ende nochmal diesen Pokal zu gewinnen?

Meier: Ich spiele gerne Fußball und man will natürlich auch Titel gewinnen, auch wenn ich mit dem Titel eigentlich nichts zu tun habe. Ich durfte den Pokal hochhalten, wir waren eine Mannschaft und haben uns alle super verstanden, deswegen ist es immer besonders, einen Titel zu holen. Es ist aber etwas anderes, wenn du aktiv etwas dazu beigetragen hast.

Meier sieht Frankfurt vor Leipzig und Leverkusen

SPORT1: Wie erleben Sie den Klub im Jahr 2022? (News: Eintracht-Legende feiert Trapp)

Meier: Der Klub hat sich in den letzten vier bis fünf Jahren riesig entwickelt. Es ist eine richtige Marke geworden. Die Eintracht ist nach dem FC Bayern und Dortmund jetzt die Nummer drei in Deutschland. Ich glaube, dass der Gewinn der Europa League das i-Tüpfelchen war. Jetzt wäre es wichtig, in den nächsten Jahren erstmal das Niveau zu halten. Ich hoffe, dass die Entwicklung weitergeht. Alle Eintracht-Fans werden aber zufrieden sein, wenn das Niveau gehalten wird und man alle zwei bis drei Jahre einen Titel holt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

SPORT1: Auf die Eintracht wartet eine große Saison mit der Champions League. Was erwarten Sie? In der Königsklasse? In der Liga?

Meier: Jedes Spiel in der Champions League wird ein Fest werden. Die Mannschaft wird hochmotiviert sein. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir die Gruppenphase überstehen werden. Und dann schauen wir mal, wie nach der Winterpause weitergeht. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Alles zur Bundesliga auf SPORT1:

31. August 1993: Frankfurts "Jay-Jay" Okocha fordert KSC-Keeper Oliver Kahn zum Tanz auf und erzielt einen einzigartigen Treffer in Slalom-Manier.
01:33
SPORT1 Bundesliga Classics: Jahrhunderttor! Jay-Jay Okocha mit Mega-Slalom 1993