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FC Bayern? "Das leichteste Spiel": Was Marcel Schäfer zum Kracher sagt - und warum Kovac nach Wolfsburg ging

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FC Bayern? "Das leichteste Spiel": Was Marcel Schäfer zum Kracher sagt - und warum Kovac nach Wolfsburg ging

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Bayern? „Das leichteste Spiel“

Vor dem Duell mit dem FC Bayern verrät Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer bei SPORT1, wo die Chancen gegen den Rekordmeister liegen und wie man Trainer Niko Kovac in die Autostadt holen konnte.
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Reinhard Franke
Reinhard Franke

Es gibt wohl wenige, die das Wölfe-Gen so verinnerlicht haben wie Marcel Schäfer.

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Der 38-Jährige war von 2007 bis 2017 Spieler beim VfL Wolfsburg, wurde mit den Wölfen Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit 2018 hat er das Amt des Sportdirektors bei den Niedersachsen inne. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Vor dem Bundesliga-Spiel beim FC Bayern spricht Schäfer bei SPORT1 über das „leichteste Spiel der Saison“, den neuen Trainer Niko Kovac und die Probleme bei Florian Kohfeldt. (Bundesliga: FC Bayern - VfL Wolfsburg, Sonntag ab 17.30 Uhr im LIVETICKER)

Schäfer: „Meilensteine für Wolfsburg“

SPORT1: Herr Schäfer, Sie waren zehn Jahre Spieler beim VfL und sind seit 2018 Sportdirektor: Welche Phasen waren schön, welche eher schwierig?

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Schäfer: Die Meisterschaft, der Pokalsieg und der Supercup waren natürlich nicht nur Meilensteine für die Geschichte des Klubs, sondern auch für meine eigene Karriere. Ich habe dem VfL sehr viel zu verdanken, habe aber auch immer versucht, etwas zurückzugeben - auf und neben dem Platz. Nachdem ich zehn Jahre für die Wölfe gespielt habe und beide Seiten großes Interesse hatten, über die aktive Karriere hinaus weiter zusammenzuarbeiten, hat das wunderbar gepasst. Es ist einfach schön, wie es bislang gelaufen ist.

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SPORT1: Wenn Sie zurückblicken auf Ihre Zeit als Profi - was bleibt hängen?

Schäfer: Ich habe alle Facetten eines Fußballer-Lebens erlebt. Ich habe Titel gewonnen, wurde Nationalspieler und war am Ende auch mal nicht im Kader, weil es vielleicht nicht mehr gereicht hat. Und dennoch haben wir uns in jeder dieser Situationen immer vernünftig zusammengesetzt und die Dinge besprochen. So sieht für mich ein Miteinander aus. Für mich war und ist das Wir immer wichtig.

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SPORT1: Wie sehen Sie die Entwicklung beim VfL?

Schäfer: Nach den zwei Jahren Relegation haben wir eine gute Entwicklung genommen. Wenn man die vier Jahre, in denen Jörg Schmadtke und ich jetzt in der sportlichen Verantwortung sind, im Ganzen betrachtet, dann war vieles gut. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass die vergangene Saison absolut nicht zufriedenstellend war. Die drei Jahre zuvor haben wir uns jeweils für den internationalen Wettbewerb qualifiziert. Wir haben - die zurückliegende Saison mal ausgeklammert - insgesamt deutliche Schritte nach vorne gemacht.

Werden sie Schmadtkes Nachfolger, Herr Schäfer?

SPORT1: Warum war Jörg Schmadtke immer so wichtig für Sie?

Schäfer: Er war ein wesentlicher Faktor, dass ich von heute auf morgen meine Karriere beendet habe. Ein Jahr früher als geplant. Freitag hatte ich mein letztes Spiel und Montag saß ich bei Jörg im Büro. Aber mit jemandem, der so viel Erfahrung als Spieler und Manager hat, in dieser Konstellation arbeiten zu können, war für mich natürlich sehr hilfreich. Jörg hat mich in all den Jahren immer sehr gefördert, aber auch gefordert.

SPORT1: Mit Schmadtke ist es aber auch nicht immer einfach, wie man am Beispiel Bruno Labbadia sehen konnte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Schäfer: Jörg hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mich zu entwickeln und hat mir im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung gegeben. Das war für ihn von Anfang an klar. Er ist jemand, der sehr offen und direkt ist. Ich komme damit gut klar und wir arbeiten sehr gut zusammen.

Wolfsburgs sportliches Führungsduo: Sportdirektor Marcel Schäfer (l.) und Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Im Januar wird die Verantwortung neu verteilt
Wolfsburgs sportliches Führungsduo: Sportdirektor Marcel Schäfer (l.) und Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Im Januar wird die Verantwortung neu verteilt

SPORT1: Im Januar läuft der Vertrag von Schmadtke aus. Welche Ambitionen haben Sie, ihn zu ersetzen?

Schäfer: Wir werden uns zu gegebener Zeit zusammensetzen, alles vernünftig besprechen und dabei natürlich auch die gegenseitige Erwartungshaltung abklopfen. Wir werden da eine gute Lösung finden. Für mich war es damals als Spieler eine Herausforderung beim VfL, jetzt als Sportdirektor und auch in Zukunft werde ich meine Aufgaben mit vollem Engagement und Begeisterung angehen.

Wie Kovac nach Wolfsburg geholt wurde

SPORT1: Wie war es möglich, Niko Kovac zu überzeugen, nach Wolfsburg zu kommen?

Schäfer: Wir haben in den Gesprächen sehr schnell einen gemeinsamen Nenner gefunden, was eine gemeinsame Basis für eine Zusammenarbeit angeht. Das ruhige Umfeld mit einer tollen Infrastruktur haben ihm gefallen. Bei uns finden Niko und sein Trainerteam hervorragende Bedingungen vor. Und er hat einen hochtalentierten Kader, aus dem wir gemeinsam noch viel rausholen können. Wir wollen den VfL gemeinsam nach oben bringen. Mit Jörg hat er übrigens in Leverkusen (Saison 1997/98; Anm. d. Red.) zusammengespielt. Und er hat auch mit mir mehrere Berührungspunkte in der Bundesliga gehabt.

SPORT1: Was in den vergangenen Jahren in Wolfsburg fehlte, war Kontinuität auf dem Trainerstuhl.

Schäfer: Das stimmt. Das wünscht man sich natürlich immer. Wir haben in den vergangenen Jahren alles in allem einen ordentlichen Job gemacht, konnten den Verein sportlich zurück ins internationale Geschäft führen und auch wirtschaftlich konsolidieren. In der zurückliegenden Saison blieben wir, wie gesagt, hinter unseren Ansprüchen zurück. Das war sehr enttäuschend. Wir wollen uns jetzt neu sortieren und diesen Weg gemeinsam mit Niko Kovac gehen.

Am Sonntag trifft Niko Kovac erstmals als neuer Trainer des VfL Wolfsburg auf seinen Ex-Klub FC Bayern München. Der 50-Jährige zollt dem deutschen Rekordmeister schon vor dem Spiel seinen Respekt.
02:51
VfL Wolfsburg: Niko Kovac mit Kampfansage in Richtung FC Bayern

SPORT1: Wie ist die Zusammenarbeit mit Kovac?

Schäfer: Niko ist sehr klar in seiner Ansprache und hat eine konkrete Vorstellung, wie er Fußball spielen lassen will. Auch was die Basics eines Miteinander angeht. Er fordert viel konsequent ein.

Klappt das mit Kruse und Kovac?

SPORT1: Der VfL ist immer noch eine interessante Adresse für große Namen. Früher Julian Draxler, André Schürrle, zuletzt Max Kruse und jetzt Niko Kovac.

Schäfer: Das ist doch schön. Seit unserem Amtsantritt war immer klar, dass der monetäre Faktor nicht der entscheidende Faktor sein darf, um nach Wolfsburg zu kommen. Die Wirtschaftlichkeit ist schon auch wichtig, klar, aber über allem soll die sportliche Perspektive stehen und die Möglichkeit nach vorne zu kommen. Das hat Max Kruse überzeugt und nun Niko Kovac.

SPORT1: Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Max Kruse und Niko Kovac? Er scheint sich bei Florian Kohfeldt wohler gefühlt zu haben.

Schäfer: Es ist natürlich so, dass es zwei Trainer mit unterschiedlichen Ansätzen und einer eigenen Philosophie sind. Das ist total normal. Niko hat seine Vorstellungen für ein Miteinander. Daran hat sich jeder im Team zu halten. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)

Was lief bei Kohfeldt schief? „Wir brauchten einen Neustart“

SPORT1: Kohfeldt war nur kurz beim VfL. War seine Verpflichtung ein Fehler von Ihnen?

Schäfer: Er kam in einer schwierigen Phase zu uns. Ich schätze Florian fachlich und menschlich sehr. Dennoch haben wir es nicht geschafft, Konstanz in unsere Leistungen zu bekommen. Wir hatten keine gute Saison hinter uns und die Bürde für die neue Spielzeit wäre zu groß geworden. Wir brauchten einen Neustart. Natürlich war das eine Niederlage für alle Beteiligten und die Entscheidung war auch alles andere als leicht. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

SPORT1: Ein mühsames Weiterkommen im Pokal bei Regionalligist Carl-Zeiss Jena und ein Remis daheim gegen Aufsteiger Werder Bremen. Der Start fiel nicht zufriedenstellend aus, oder?

Schäfer: Wir hatten uns mehr vorgenommen, das stimmt. Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet, haben große Schritte in puncto Fitness gemacht. Nun müssen wir weiter sehr intensiv an den Automatismen arbeiten, denn es gab ja Gründe für die schwache zurückliegende Saison. Wir brauchen auch ein bisschen Geduld.

Beim Pflichtspiel-Debüt für Wolfsburg-Coach Niko Kovac mühen sich die Wölfe lange bei Carl Zeiss Jena. Kurz vor Schluss sorgte jedoch ein Marmoush-Kopfball für die späte Entscheidung.
04:10
FC Carl Zeiss Jena - VfL Wolfsburg (0:1): Tore und Highlights | DFB-Pokal

SPORT1: Jetzt geht es zum FC Bayern. Die haben beim 6:1 in Frankfurt eine deutliche Duftmarke gesetzt.

Schäfer: Es ist das leichteste Spiel der Saison (lacht). Jeder hat die erste Partie der Bayern gesehen. Fußball-Deutschland wird wenig an uns glauben. Aber vielleicht ist genau das unsere große Chance gegen Bayern. Wir können und sollen befreit aufspielen. Ich freue mich auf diese Partie am Sonntag.

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