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FC Bayern: Giovane Élber bezeichnet Fußball als "Sklavengeschäft"

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FC Bayern: Giovane Élber bezeichnet Fußball als "Sklavengeschäft"

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Élber überrascht mit brisanten Aussagen

Giovane Élber gilt als einer der beliebtesten und erfolgreichsten Spieler, die je beim FC Bayern gespielt haben. Nun äußerte er sich über seine eigene Karriere, das Fußballgeschäft und die heutige Mannschaft des Rekordmeisters.
27. Februar 1999: Der FC Bayern feiert nicht nur den Auswärtssieg in Rostock, aber vor allem auch Elbers Kunstschuss von der Eckfahne aus.
Leon Tatar
Leon Tatar

Beim VfB Stuttgart bildete Giovane Élber einst das „Magische Dreieck“ zusammen mit Fredi Bobic und Krassimir Balakow. Das Offensiv-Trio sorgte in den Bundesliga-Spielzeiten 1995/96 und 1996/97 für ordentlich Furore, ehe Élber den Verein Richtung München verließ.

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Ein Wechsel, der zu damaligen Zeiten hohe Wellen schlug, allerdings nicht ganz im Sinne des heute 50-Jährigen war. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Fußball ist teilweise ein Sklavengeschäft“

„Ich wollte auch nicht weg, ich habe fast schon um einen neuen Kontrakt gebettelt. Aber das Angebot der Bayern war für MV (Gerhard Mayer-Vorfelder; damaliger Stuttgart-Präsident, Anm. d. Red.) und den VfB offensichtlich zu verlockend. Das hat mir die Augen geöffnet. Fußball ist teilweise ein Sklavengeschäft, die Klubs machen mit den Spielern oft, was sie wollen. Das Geschäft war und ist hart!“, erzählte Élber dem kicker.

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Die Schwaben konnten mit dem Wechsel Einnahmen von 6,5 Millionen Euro generieren. Für den Brasilianer hingegen begann ein neues Kapitel in seiner Fußballkarriere. Mit den Münchnern feierte Élber viele Erfolge, wurde unter anderem mehrfacher Deutscher Meister, Pokalsieger, Torschützenkönig und im Jahr 2001 Champions-League-Sieger.

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Der Triumph in der Königsklasse war es auch, der ihn über einen Wechsel ins Ausland nachdenken ließ, Élber wollte „etwas Neues erleben. Ich hatte mit dem Klub alles gewonnen, was man gewinnen konnte.“

Elber wollte mit Putzfrau Wechsel erzwingen

Kein Geringerer als Fußball-Legende und damaliger Bayern-Präsident Franz Beckenbauer legte sein Veto ein. Direkt nach dem Triumph in der Königsklasse suchte der Kaiser Élber auf und versuchte, ihn von einem Verbleib zu überzeugen. „Wie viel willst du haben, damit du bleibst?“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

2001: Giovane Elber umarmt den Champions-League-Pokal am Marienplatz
2001: Giovane Elber umarmt den Champions-League-Pokal am Marienplatz

Doch Élbers Entschluss stand fest - und umso enttäuschender für ihn war es, dass die Bayern seinem Wunsch nicht nachkamen. „Laut meinem damaligen Manager waren Barca und Real interessiert. Spanien wäre genau das gewesen, was mich gereizt hätte. Aber mein Vertrag lief noch bis 2004 und Franz hat nicht mit sich reden lassen.“

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Der gelernte Stürmer reagierte gereizt, wollte einen Wechsel unbedingt erzwingen, teils auch auf unkonventionellen Wegen. In einem Interview auf der USA-Reise erzählte er von fehlenden Heimatgefühlen seiner Frau. Zudem bekäme seine Putzfrau keine Aufenthaltserlaubnis mehr: „Lauter solchen Unsinn.“

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Zwei Jahre später wurde seiner Bitte allerdings nachgekommen, doch dieses Mal war es Élber, der den Verein nicht verlassen wollte. Als „nicht schön“ bezeichnete er die damalige Situation. „Wir wurden 2003 Meister, ich wurde Torschützenkönig, alles schien perfekt. Dann hat mir Trainer Ottmar Hitzfeld erklärt, dass ich gehen solle, da man Roy Makaay geholt hätte.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Nach kurzem Transfer-Theater wechselte Élber schließlich nach Frankreich zu Olympique Lyon, ehe es ihn im Jahr 2005 noch einmal in die Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach verschlug. Ein Jahr später ließ der Brasilianer seine Karriere in der Heimat ausklingen.

Elber versteht Lewandowski

Mit 133 Toren ist Élber hinter Robert Lewandowski und Claudio Pizarro der drittbeste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte. Inzwischen ist der 15-malige brasilianische Nationalspieler Markenbotschafter der Bayern und repräsentiert den Verein in aller Welt.

Auch zu aktuellen Transferthemen hat der 50-Jährige eine klare Meinung. Den Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Barcelona kann er durchaus verstehen, kein Wunder, befand er sich doch damals in derselben Situation. „Das ist auch nicht verwerflich. Robert ist ein Topstürmer, wie es allenfalls noch Haaland und Benzema oder Mbappé sind. Es gibt immer einen Zeitpunkt, an dem es zu einem Umbruch kommt.“

Um die Zukunft seines ehemaligen Vereins macht er sich keine Sorgen: „Der FC Bayern ist erfolgreich geblieben und wird auch weiterhin erfolgreich sein.“

Eins bleibt für immer unbestritten: Giovane Élber gehört bei den Münchnern zu den schillerndsten und besten Stürmen, die der Verein je hatte.

Sein Marktwert, würde er in der heutigen Zeit seine Fußballschuhe schnüren? „So, wie sich alles entwickelt hat, 80 Millionen, locker.“

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