Bruno Labbadia ist seit dem 5. Dezember wieder Trainer beim VfB Stuttgart. Der gebürtige Darmstädter folgte auf Pellegrino Matarazzo, der Mitte Oktober entlassen worden war. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Labbadia zieht die Zügel an
Der VfB Stuttgart hat eine neue sportliche Führung. Bruno Labbadia ist der neue Trainer, während Fabian Wohlgemuth als Sportdirektor tätig ist. Das neue Duo stellt sich vor. Die Pressekonferenz zum Nachlesen.
Die Aufgabe des 56-Jährigen ist keine leichte. Neben den sportlichen Problemen befindet sich der Klub nach der Trennung von Sportdirektor Sven Mislintat auch abseits des Platzes auf der Suche nach Stabilität. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Am Montagmittag stand der neue Trainer erstmals Rede und Antwort. Dabei hat er seinen Plan für die kommenden Wochen verraten und lässt sein Team direkt Schwitzen. Zudem gibt der neue Sportdirektor Fabian Wohlgemuth einen Einblick in die Kaderplanung. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Die Pressekonferenz zum Nachlesen.
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+++ Wehrle über Versprechen zum Klassenverbleib +++
Es schwer etwas zu versprechen, aber man muss die Entscheidung treffen, dass sie die höchste Wahrscheinlichkeit haben. Deswegen haben wir uns für das Duo entschieden. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser positiven Energie das schaffen können.
+++ Labbadia zum frühen Training +++
Ganz wichtig ist das, was wir machen, nicht mit Aktionismus zu tun hat. Wir sind in einer Situation, die schwierig ist, aber wir können das noch korrigieren. Wir wollen zusammen Frühstücken und Mittagessen. Wir haben nun mal viele ausländische Spieler, die nicht Deutsch sprechen. Fast alle Spieler können zwar englisch, aber dennoch ist die Kommunikation wichtig. In Wolfsburg war die Situation ähnlich, denn wir hatten dort viele französische Spieler. Das hat am Anfang etwas gedauert und nachher war es fantastisch, wie sich etwas gebildet hat. Wir wollen anregen, dass sie sich über Fußball austauschen.
+++ Wohlgemuth über die Situation von Silas, Sosa und Endo +++
Die Verlängerung mit Silas ist eine Angelegenheit mit hoher Priorität, die auch schon angeschoben. Ich hoffe, dass Borna und Wataru mit den tollen Eindrücken den Spielern helfen können. Es ist aller Ziel, junge Spieler einzubauen, aber aktuell geht es darum, erfolgreichen Fußball zu spielen. Das ist es so, dass mittelfristige Ziele in den Hintergrund rücken.
+++ Labbadia über Transfers von erfahrenen Spielern +++
Ich glaube, dass ich mir darüber ein Bild machen muss. Wir werden sehen, wer die Führungsspieler sind. Da spielen aber viele Faktoren eine Rolle. Es macht mir aber Spaß, mit jungen Leuten zu arbeiten. Deswegen trainiert heute auch ein Spieler der U21 mit. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, wenn Spieler auch Stützen haben. Es gibt aber auch schon Spieler, die mit 23, 24 Jahren sehr reif sind. Wir wollen den Weg mit jungen Spieler gehen, aber er muss erfolgreich sein. Wir sind auch ein Verein, wo ein junger Spieler schnell weggekauft wird. Da braucht man Stützen, die über drei Jahre diese Mannschaft anführen.
+++ Wehrle über die mittelfristigen Pläne +++
Wir wollen in den nächsten Jahren, eigene Spieler in den Kader integrieren. Da geht es auch um positionsbezogene Kaderplanung, was wir intensivieren werden. Wir werden auch aufgrund der finanzielle Situation über ablösefreie Spieler und Leihgeschäft nachdenken. Unser Ziel ist darüber hinaus aber auch, finanzielle Mittel in unseren Kader investieren zu können. Ziel ist es aber auch sportlich erfolgreich zu sein.
+++ Wohlgemuth zur Lage der Leihspieler +++
Es ist so, dass wir mit Bielefeld und Magdeburg im Austausch sind. Mit den Einsatzzeiten beider Spieler sind wir nicht zufrieden, weswegen wir mit beiden Verein drüber reden sie zurückzuholen und möglicherweise weiter zu verleihen.
+++ Labbadia über die Personalsituation +++
Die beiden japanischen Spieler haben leichte Probleme. Es gibt dort Absprachen mit den vorherigen Trainern und jetzt müssen wir schauen, wie wir das regeln. Ansonsten ist es so, dass Chris Führich noch ausfällt. Wir sind zwar noch ein kleiner Kader, weil wir erstmal gucken müssen, wie belastbar die Spieler sind. Beim ersten Training wird der ein oder andere fehlen, aber dazu werden wir uns zur gegeben Zeit äußern.
+++ Labbadia über Gentner und den Trainerstab +++
Ich finde es schön. Das passt zum VfB, jemand zurückzuholen, der Kapitän war. Er kann den Spielern sehr, sehr viel mitgeben, weil er auch schon Erfahrung im Abstiegskampf. Da kann er eine wichtige Stütze sein.
Es hat sich eigentlich gar nicht so viel verändert. Deswegen war ich aber auch letzte Woche da und das habe ich sofort unterbunden. Wir sind ein Team und werden für einen Posten finden. Das ist mir wichtig, dass es nur das VfB-Team gibt. Wir müssen vorne weggehen und es gut bewältigen.
+++ Wehrle über den Einstieg von Gentner +++
Er war letzte Woche schon vor Ort und hat das Trainingslager mitgeplant. Wir erhoffen uns eine Perspektive, die vielleicht einen anderen Einblick gibt. Er hat eine große Nähe und soll Bindeglied zwischen mir, Bruno und der Mannschaft sein. Er ist ein echt sympathischer Kerl.
+++ Labbadia über seine Pläne mit dem Team +++
Aus der Erfahrung zählt weniger, was ich möchte, sondern, was kann die Mannschaft gut. Das gilt es schnell herauszufinden. Ich habe zwar eine Vorstellung vom Fußball, aber die ist erstmal zweitrangig. Das Ziel ist schnell zu gucken, wie können wir es hinbekommen, auch mal auswärts ein Spiel zu gewinnen. Das ist auf den ersten Blick verwunderlich, denn wir haben eigentlich die Geschwindigkeit einen Gegner auch mal auszukontern. Ein weiterer Punkt ist, dass wir auch Null stehen müssen, denn heute geht es los. Es geht mir dabei nie um einen Angriff auf meinen Vorgänger, sondern was müssen wir besser machen. Wenn man an der 16. Stelle steht, stimmt etwas nicht. Es geht jetzt darum herauszufinden, was wir sofort ändern müssen.
+++ Wehrle über die fehlenden „jungen Wilden“ +++
Den Weg, den wir eingeschlagen haben, wollen wir fortführen, die Menschen mit einem offensiv begeisterten Fußball begeistern. Ich wünsche mir persönlich, auch Kontinuität. Und die Identifikation mit dem Team ist uns ganz wichtig und ich bin mir sicher, dass wir unseren Weg auch wieder das Vertrauen von den Fans bekommen.
+++ Wehrle über Khedira +++
Ich arbeite sehr intensiv mit Sami zusammen. Ich schätze ihn sehr, er bringt sehr viel Expertise mit. Wir haben einen gemeinsamen Fahrplan für seine gemeinsame Entwicklung festgelegt, aber wird in den nächsten anderthalb Jahren nur Berater des Vorstands sein.
+++ Labbadia über Ski-Verbot wegen Neuer-Verletzung +++
Ich appelliere da immer an die Spieler, dass sie Entscheidung treffen, die pro Verein sind. Ich habe mich damals immer entschieden, nicht Ski zu fahren. Früher gab es Klausel, aber ich weiß nicht, wie das heute ist. Wenn ich unseren Kader blicke, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass viele Spieler auf Skiern stehen, sondern verbinde sie eher mit Sonne.
+++ Wehrle über Kritik an der Entscheidung +++
Die beiden Herren sollten sich erstmal ein Bild über den aktuellen Kader. Danach werden wir uns zusammensetzen und die ein oder andere Fragestellung diskutieren.
Der VfB ist ein Traditionsverein mit viel Emotionen. Da ist Kritik immer da, das gehört dazu. Wir sollten uns alle gemeinsam auf das Ziel Klassenerhalt fokussieren. Und dann werden wir Bilanz ziehen und auch kritisch diskutieren. Jetzt gilt es aber alle Kräfte zu mobilisieren.
+++ Labbadia zum aktuelle VfB-Kader +++
Ich will mir erstmal ein Überblick machen. Wie passt die Mischung? Wo hakt es? Das ist der Vorteil, dass wir jetzt schon anfangen. Ich bin aber ein Fan davon, dass die Mannschaft, die da ist, eine Linie bekommt. Dann werden wir weiterschauen. Mir ist es aber noch zu früh.
+++ Wohlgemuth zum aktuellen VfB-Kader +++
Die individuelle Qualität im Kader ist sehr gut. Man hat in den letzten Spielen auch gesehen, dass dort ein Zusammenhalt ist. Der erste Reflex, wir müssen was am Kader ändern, kommt mir zu früh. Wir sollten erstmal darüber nachdenken, wie wir unsere Herangehensweisen verändern. Wir machen uns erstmal ein Bild und schauen, wie die Herangehensweisen funktionieren.
+++ Wehrle zum radikalen Schritt beim VfB +++
Ein möglicher Abstieg würde uns 40 Millionen Euro kosten. Wir haben einen Weg mit einem offensiven Fußball und Integration von jungen Spieler, den wir weitergehen wollen. Wir haben auch einen klaren Plan, wie wir den Verein über die Saison hinaus weiterentwickeln wollen.
+++ Wohlgemuth zu Transfers von deutschen Spielern +++
Ob man sich die Dinge leisten kann oder nicht, kann ich noch nicht beurteilen. Es gehört einfach dazu, eine richtige Mischung zusammenzustellen. Ich glaube, dass dort deutsche Spieler dazugehören, was aber nicht heißt, dass ausländische Spieler das nicht können. Ich habe die Mannschaft heute Morgen zum ersten Mal gesehen und habe das erste Lächeln vermisst, als sie den Trainingsplan gesehen haben. Dreimal 7.30 Uhr in dieser Woche, Bruno. Harte Arbeit mit der notwendigen Lockerheit - gehen wir es an.
+++ Wehrle zur Suche nach dem Sportdirektor in der 2. Liga +++
Es geht im Wesentlichen um den Kompetenz- und Aufgabenbereich. Er bringt einen vollumfänglichen Mix und da ist es mir egal, ob es in der ersten oder zweiten Liga war. Wir kennen uns, wie gesagt, schon länger und die Gespräche habe mich dann bestätigt, dass er all das mitbringt, was wir vorhaben.
+++ Labbadia zur Aufgabe beim VfB +++
Die Kunst in so einer Phase ist es zu erkennen, was ist die Priorität. Das Entscheidende ist uns auf das Wichtige zu fokussieren, was braucht die Mannschaft. Wir müssen gucken, dass wir die Mannschaft zusammenbringen. Für mich ist die Arbeit außerhalb des Trainingsplatz außerhalb mindestens genauso wichtig auf dem Trainingsplatz. Man muss heute noch viel mehr mit Spieler sprechen, was ich aber sowieso machen. Der allerwichtigste Punkt ist aber, dass wir auf dem Platz arbeiten. Ohne Arbeit auf dem Platz kann man nicht weiterkommen. Bei dieser jungen Mannschaft ist es glaube ich wichtig, dass man ihr einen Plan mitgibt und sie Freude hat. Ich hoffe, dass die Mannschaft sehr viel Engagement mitbringt.
+++ Labbadia zur Entscheidungsfindung +++
Ich habe vom ersten Moment gespürt, wie sehr mich Fabi und Alexander Wehrle haben wollten. Ich habe mit Fabian sehr lange zusammengesessen, um das Gefühl zu bekommen, ob wir gleich denken. Wir hatten beide das Gefühl, dass es passt. Wir müssen mit einer Stimme sprechen, anders funktioniert es nicht. Zudem habe ich immer noch einen sehr, sehr guten Draht in die Stadt. Und der Klub hat eine Wucht, die mich immer wieder reizt, dass man mit ihm einen Schritt nach vorne machen kann. Es ist sicherlich nicht die einfachste Aufgabe, aber ich brauche wahrscheinlich immer einen gewissen Nervenkitzel, eine Herausforderung. Jetzt
+++ Wohlgemuth zu Gesprächen mit Labbadia +++
Viele Gespräche haben sich in den letzten Wochen überschnitten. Da Alex und ich uns gut kennen, mussten wir uns nicht lange kennenlernen. Wir waren uns schnell einig, dass Bruno der Trainer werden muss.
+++ Labbadia zum Plan für de VfB +++
Für mich war klar, dass ich so schnell wie möglich nach Stuttgart muss. Die vielen Gespräche, die ich normalerweise vorher früher, mache ich jetzt währenddessen, denn man muss viel Zeit investieren. Wir haben für heute viel vorbereitet, denn ab heute liegt der Fokus nur auf der Mannschaft. Bei unserer Vorstellung haben wir den Jungs schon etwas mitgegeben, was wir in den kommenden Wochen und Monaten planen. Ich habe in den vergangenen Tagen viel Videostudium gemacht und mich mit Statistiken beschäftigt. Wir haben einen klaren Plan und wissen, was zu tun ist. Es liegt an uns, den Plan konsequent umzusetzen - auch bei all den Widerständen. Die Lust am Fußball soll dabei nicht zu kurz kommen. Es gibt bestimmt schönere Momente, als im Abstiegskampf zu sein, aber sollten wir das schaffen, kann das viel Kraft freisetzen. Jetzt gilt es die Ärmel hochzukrempeln.
+++ Wehrle zur Verpflichtung von Labbadia +++
Wir befinden uns im Abstiegskampf. Ein Abstieg 2023 ist nicht mit dem Abstieg von 2019 vergleichbar. Es würde einen Umsatzverlust von 40 Millionen Euro bedeuten. Die Lage ist also ernst. Bruno Labbadia kennt die Liga und er kann Klassenerhalt. Er hat aber auch bewiesen, dass er Teams entwickeln und setzt auch auf junge Spieler wie man beispielsweise bei Antonio Rüdiger und Timo Werner sieht. Er ist ein akribischer Trainer mit Leidenschaft, der 24 Stunden Fußball lebt.
+++ Wohlgemuth zum Wechsel +++
Wer Ziele, Ambitionen hat, der hat den Wunsch, in die erste Liga zu kommen. Wenn man das Angebot vom VfB Stuttgart bekommt, dann muss man darüber nachdenken. Alexander Wehrle und Sami Khedira mussten also nicht lange auf mich einreden. Es ist jetzt so, dass wir uns als Team und Gemeinschaft entwickeln müssen. Ich bin mir aber sicher, dass wir der Aufgabe gewachsen sind.
+++ Wehrle zum neuen Sportdirektor +++
Wir konnten beide von unserem Weg überzeugen. Fabian Wohlgemuth hat sich in den letzten Jahren einen guten Ruf erarbeitet. Das Entscheidende ist, dass er alles mitbringt für einen Sportdirekt. Er war Chefscout, Leiter eines NLZ und Geschäftsführer Sport. Er wird viele Impulse in den Verein bringen. Er hat in den vergangenen Jahren mit wenig Geld das bestmögliche gemacht. Er wird die Entscheidung treffen, aber wir sind mit Philipp Lahm, Sami Khedira und Christian Gentner breit aufgestellt.
+++ VfB-Trio betritt Podium +++
Die drei starken Männer des VfB haben das Podium betreten. Es geht also gleich los.
+++ Neues VfB-Duo am Start +++
Herzlich Willkommen zur Pressekonferenz mit Bruno Labbadia, Fabian Wohlgemuth und Alexander Wehrle.