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FC Bayern: Nagelsmann muss aufpassen, dass er die Kabine nicht verliert - SPORT1-Kommentar

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FC Bayern: Nagelsmann muss aufpassen, dass er die Kabine nicht verliert - SPORT1-Kommentar

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Bayern-Spieler merken sich das

Der FC Bayern legt mit drei Unentschieden in Serie den schwächsten Jahresstart seit 2007 hin. Mehr als die Ergebnisse beunruhigt das „Wie“. Neben den Spielern ist auch Trainer Julian Nagelsmann gefragt - und muss aufpassen, dass er die Kabine nicht verliert. Ein Kommentar von SPORT1-Chefreporter Kerry Hau.
Nach dem erneuten Remis des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt findet Oliver Kahn klare Worte. Trainer Julian Nagelsmann teilt seine Beobachtung allerdings nur bedingt.
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von Kerry Hau

Drei Remis in Folge: Der Fehlstart des FC Bayern ins Jahr 2023 ist perfekt. Mehr als die reinen Ergebnisse gegen drei formstarke Gegner - Leipzig, Köln, Frankfurt - macht jedoch die Art und Weise der jüngsten Bayern-Auftritte Sorgen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Wenig Kreativität und Zielstrebigkeit, Anfälligkeit bei gegnerischen Kontern auf dem Rasen - und abseits des Platzes hausgemachte Baustellen wie die krachende Entlassung des bei vielen Spielern beliebten Torwarttrainers Toni Tapalovic oder der ausgiebig in der Öffentlichkeit diskutierte Paris-Trip von Serge Gnabry.

FC Bayern: Erster Titel-K.o. droht schon am Mittwoch

Schlechte Nachrichten, nicht nur vor dem Champions-League-Kracher in Paris in zwei Wochen, sondern schon vor dem Pokal-Spiel in Mainz am Mittwoch. (DFB-Pokal: 1. FSV Mainz 05 - FC Bayern München, Mittwoch ab 20.45 Uhr im Liveticker)

Vorstandschef Oliver Kahn spricht von einem „Tief“, er habe das Gefühl, eine andere Mannschaft im Vergleich zum fulminanten Spätherbst auf dem Rasen zu sehen. Alarmierende Worte, die nicht nur die Spieler aufrütteln sollten, sondern auch Julian Nagelsmann. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

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Nagelsmann hat keinen Welpenschutz mehr

Der Bayern-Trainer, der im Gegensatz zu Kahn bis dato nur eine Ergebniskrise sieht, hat keinen Welpenschutz mehr. In seiner ersten Saison scheiterte er daran, seine Mannschaft in der heißen Phase voll hinter sich zu bringen und zu Höchstleistungen zu pushen. Gewiss, es ist eine große Aufgabe, eine voller launischer Ich-AGs bestückte Bayern-Kabine zu managen.

Doch das 2022 noch nachvollziehbare Argument, Nagelsmanns Arbeit werde von dem einen oder anderen Unruhestifter beeinträchtigt, zieht nicht mehr. Alphatier Robert Lewandowski, mit dem Nagelsmann Schwierigkeiten hatte, ist weg. Der im Trainerteam als Maulwurf geltende Tapalovic nun ebenfalls. Nagelsmann ist in der Bringschuld, neben den Spielern muss auch er liefern, um die großen Ziele zu erreichen.

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FC Bayern: Es braucht klare interne Absprachen

Seine Erklärung, sein Team spiele derzeit „zu langsam, mit zu großen Passdistanzen zwischen den Linien“, mag zutreffen, ist aber auch das Resultat fehlender mentaler Frische und mangelnden Selbstvertrauens. Eine klare inhaltliche Analyse, wie der 35-Jährige sie nach dem 1:1 gegen Frankfurt ankündigte, wird daher nicht ausreichen, um die Leichtigkeit und die Konstanz aus der Phase vor der WM zurückzuerlangen.

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Er sollte nun vor allem eines: gut, offen und ehrlich mit seiner Mannschaft kommunizieren. Bei so vielen Stars im Kader kann man es nicht jedem recht machen. Hier helfen jedoch klare Absprachen, und genau in diesem Punkt muss sich Nagelsmann weiterhin Aufholbedarf ankreiden lassen.

Das zeigt allein sein Umgang mit Ryan Gravenberch, dem er nach dessen starker Leistung beim Köln-Spiel erst einen Startelf-Einsatz gegen Frankfurt in Aussicht stellte, um ihn dann doch wieder auf der Bank schmoren zu lassen. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

Nagelsmann muss sich vor seine Spieler stellen

Die Causa Gnabry wurde auch erst so brisant, nachdem sich Nagelsmann vor dem Duell mit Köln ausführlich und kritisch zu dessen Fashion-Week-Ausflug geäußert hatte. Ein simples „Das besprechen wir intern“ hingegen hätte wenig Spielraum für einen derart öffentlichen Wirbel gelassen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Wenn der Coach will, dass seine Stars für ihn 100 Prozent geben, wird er nicht umherkommen, sie zumindest nach außen hin in Watte zu packen. Denn Fußballer, erst recht beim FC Bayern, sind sehr sensibel. Sie merken sich, wenn ihr Trainer sie nicht unterstützt. Die Beispiele Gravenberch und Gnabry sind nur zwei von mehreren.

Nagelsmann muss aufpassen, dass er die Kabine nicht verliert.

Sebastian Hoeneß ist bereits der dritte aus seiner Familie, der die große Bundesliga-Bühne betritt. Die Fußstapfen von Uli und Dieter sind gewaltig.
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