Das Verhältnis zwischen einem Keeper und seinem Torwarttrainer ist ein besonderes, hat Kevin Trapp jüngst erklärt.
FC Bayern: "Muss nicht der beste Kumpel sein" - Sommer-Trainer spricht über Verhältnis zum Schweiz-Keeper
Sommer-Trainer „nicht bester Kumpel“
Der Schlussmann von Eintracht Frankfurt reagierte mit dieser Aussage auf das Knall-Interview von Manuel Neuer, der die Entscheidung des FC Bayern, seinen Coach Toni Tapalovic zu entlassen, öffentlich kritisiert hatte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Doch wie eng müssen Spieler und Trainer wirklich miteinander verbunden sein? „Als junger Torwarttrainer hatte man immer das Gefühl, ich muss der beste Kumpel meines Torwarts sein, damit er überhaupt funktioniert. Mittlerweile habe ich eine andere Haltung“, sagte Patrick Foletti im Gespräch mit der AZ.
Der 48 Jahre alte Ex-Profi ist Torwarttrainer der Schweizer Nationalmannschaft - und damit auch Trainer von Yann Sommer, der Neuer seit einigen Wochen beim FC Bayern vertritt.
Sommer-Coach: Als Torwarttrainer bin ich Dienstleiter
„Heute muss ich nicht der beste Kumpel meines Torwarts sein“, erklärte Foletti, der seit vielen Jahren mit Sommer zusammenarbeitet. „Es gibt Torhüter, die diese Nähe brauchen. Dann gibt es aber auch gewisse Torhüter, die wollen gar keine große Nähe und geben im Training nichts von ihrem Privatleben preis.“
Mit Sommer pflege er ein gutes Verhältnis: „Wir reden über alles“, sagte der Coach über die Nummer eins der Nati. In Kürze soll er auch mit Bayerns neuem Torwarttrainer Michael Rechner verabredet sein, um sich auszutauschen. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
„Wenn du neu in einen Verein kommst, musst du so schnell wie möglich die Leute auf eine gute Art und Weise kennenlernen“, sagte Foletti zum Wechsel des ehemaligen Hoffenheim-Trainers: „Auf der anderen Seite hast du als Trainer natürlich auch deine Idee vom Training. Es braucht eine gewisse Kompromissbereitschaft. Am Ende des Tages bin ich als Torwarttrainer ein Dienstleister.“
Verletzter Torhüter? „Das wäre fatal“
Das Sportliche müsse dabei stets im Vordergrund stehen. „Ein gutes Torwarttraining spiegelt wider, was am Wochenende passiert ist“, sagte Foletti. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Auch für den Umgang mit einem verletzten Keeper - Neuer fällt noch bis mindestens Ende der Saison aus - hat der Schweizer ein paar Tipps parat: „Wenn ich als Trainer warten würde, bis der Torwart wieder fit ist, um mit ihm Kontakt zu haben, wäre das fatal. Um eine Beziehung aufzubauen und aufrechtzuerhalten, musst du als Torwarttrainer ständig präsent sein, Interesse zeigen und sagen ‚Ich bin da für dich‘.“
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Nur beste Freunde sein müsse man nicht.