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VfL Wolfsburg: "Überrascht war ich nicht" - hier ist Wimmer so gut wie Messi und De Bruyne

Wölfe-Star ist Fan von Bezirksligist

Patrick Wimmer ist einer der Senkrechtstarter der Bundesliga und einer der besten Vorbereiter Europas. Der Wolfsburger spricht bei SPORT1 über seine größte Förderin, Max Kruse und einen Bezirksligisten.
Patrick Wimmer (M.) überzeugt beim VfL Wolfsburg
Patrick Wimmer (M.) überzeugt beim VfL Wolfsburg
© Imago
Marie Backhaus
Patrick Wimmer ist einer der Senkrechtstarter der Bundesliga und einer der besten Vorbereiter Europas. Der Wolfsburger spricht bei SPORT1 über seine größte Förderin, Max Kruse und einen Bezirksligisten.

Für Patrick Wimmer hätten die vergangenen zwei Jahre kaum besser laufen können.

Im Sommer 2021 ging er von Austria Wien zu Arminia Bielefeld. In seiner ersten Bundesliga-Saison spielte er sich trotz des Abstiegs in den Fokus größerer Klubs und landete 2022 beim VfL Wolfsburg.

Bei den Norddeutschen gehörte er direkt zu den Leistungsträgern und zählt sogar zu den besten Vorlagengebern Europas. In dieser Kategorie steht er sogar auf einer Stufe mit Lionel Messi und Kevin De Bruyne. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Im SPORT1-Interview sagt der 21 Jahre alte Österreicher, weshalb er fast Gewichtheber geworden wäre, was er über Ex-Teamkollegen Max Kruse denkt und welche Person die wichtigste Rolle in seiner Karriere gespielt hat.

SPORT1: In den Top-5-Ligen Europas gibt es laut Opta nur drei Spieler, die pro Partie im Schnitt mehr als eine Großchance vorbereiten. Messi, De Bruyne und Sie - waren Sie überrascht, als Sie die Statistik gehört haben?

Patrick Wimmer: Klar ist das eine Wahnsinns-Statistik unter nur drei Spielern, aber überrascht war ich nicht. Ich weiß, dass ich viele Chancen kreiere, dass ich da sehr viele Spieler in Szene setze. Über die Namen war ich aber schon überrascht.

SPORT1: Zurück zum VfL Wolfsburg: Seitdem das Thema Max Kruse hier beendet war, gab es diesen steilen Aufwind. War das ein Unruhefaktor, der die Mannschaft belastet hat?

Wimmer: Also ich kann jetzt nur für mich sprechen. Für mich war Max kein Unruhefaktor. Ich habe mich auch gut mit ihm verstanden. Zu dem, was generell passiert ist, will und kann ich mich nicht äußern.

SPORT1: Aber hat es nichts miteinander zu tun, dass es seit seinem Weggang so positiv aufwärtsging? Als das Thema durch war, wirkte es schon wie eine Befreiung.

Wimmer: Ja, ich weiß ja, es wurde immer viel drüber diskutiert. Aber für mich war es kein Problem.

SPORT1: Ihr Weg zum Profifußballer war ja nicht immer so geradlinig. Sie waren Gewichtheber in der Jugend. Wieso haben Sie dann doch den Weg zum Fußball gewählt?

Wimmer: Ja, ich war da in der Sport-Mittelschule. Da brauchte man zwei Sportarten. Da war ich natürlich beim Fußballspielen und im Gewichtheben ganz gut. Aber die Gegner waren auch nicht die besten, sage ich mal. In der vierten Klasse musste ich mich dann zwischen Fußball und Gewichtheben entscheiden. Und da ging es dann zum Fußball. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

SPORT1: Wie kam es zum Gewichtheben? Das ist eher untypisch in Jugendjahren, oder?

Wimmer: Auf jeden Fall. Aber es gab jetzt nicht die schönsten Sportarten, die ich mir aussuchen konnte. Und da ging es dann mit meinen besten Freunden damals zum Gewichtheben. Das war dann am Anfang eher noch Spaß, aber dann wurde daraus immer mehr. Ich habe auch ein paar Turniere gewonnen. Zum Gewichtheben ging ich immer so zwei bis dreimal die Woche.

SPORT1: Ihr Oma soll auch eine entscheidende Rolle gespielt haben, dass Sie sich für den Fußball entschieden haben.

Wimmer: Meine Oma hat die größte Rolle in meiner Karriere gespielt. Sie hat mich immer zum Fußball gebracht und in der Jugend überall hingefahren. Sie war bei jedem Match dabei und hat mich unterstützt. Sie hat mir sehr viel geholfen. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

SPORT1: Sie haben hier in Wolfsburg um die Tür den Bezirksliga-Verein WSV Wendschott, bei dem Sie ab und an gerne zuschauen. Wie kam es dazu? Gehen Sie manchmal hin und schauen zu, geben vielleicht sogar Tipps?

Wimmer: Tipps bekommen sie keine von mir (schmunzelt). Ich bin aber des Öfteren da. Wenn man bei mir in der Wohnung am Balkon hinausschaut, sieht man direkt den Fußballplatz. Ich verstehe mich gut mit denen. Wir sitzen auch öfters beim Griechen und essen etwas. Wir sitzen auch mal in der Kabine und tratschen. Sie waren auch schon bei mir in der Wohnung. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

SPORT1: Im Hinblick auf den VfL: Was ist ihr Wunsch, was ist ihr Ziel? Wohin kann es diese Saison noch gehen?

Wimmer: Ich glaube, wir haben alle ein Ziel: das internationale Geschäft. Dort will jeder spielen. Das ist das große Ziel. Aber wir müssen von Spiel zu Spiel schauen, unsere Leistung bringen und die Punkte mitnehmen - sonst wird es schwierig.

SPORT1: Wohin soll die Reise für Sie ganz persönlich gehen? Wie sieht Ihr Weg beim VfL aus?

Wimmer: Ich habe bis 2027 Vertrag, das sind noch einige Jahre. Ich lebe für den Moment, in dem ich jetzt bin. Klar haben wir mit dem VfL Wolfsburg Ziele. Aber wir haben am Wochenende ein wichtiges Spiel. Jetzt heißt es, sich darauf zu fokussieren.