Er war eine der wenigen positiven Erscheinungen in DFB-Dress bei der Winter-WM in Katar: Niclas Füllkrug.

Gerne erinnert sich Fußball-Deutschland an die Bilder aus dem Werder-Trainingszentrum zurück, als der Stürmer mit seinen Teamkollegen während der Bekanntgabe des WM-Kaders von Bundestrainer Hansi Flick mitfieberte. Füllkrug konnte kaum hinsehen, bis Leonardo Bittencourt Werders Topstürmer voll Freude ansprang.

Auf eine ähnliche Kabinen-Party bei einer DFB-Nominierung hofft Mergim Berisha, der bei 3:5-Niederlage seiner Augsburger gegen die Bayern zwei Tore beisteuerte.

Gikiewicz sieht Berisha besser als zwei PSG-Weltstars

Berishas Glück: Auf der Tribüne in der Münchener Arena saß Bundestrainer Flick, dem das Zwei-Tore-Empfehlungsschreiben des Mittelstürmers Freude bereitet haben dürfte. Denn bekanntlich hat Deutschland im Sturmzentrum nicht gerade ein Überangebot.

„Er ist schon ein krasser Stürmer“, war FCA-Schlussmann Rafael Gikiewicz nach Abpfiff voll des Lobes über seinen Mannschaftskollegen und adelte ihn: „Gegen Upamecano hat er bessere Zweikämpfe gezeigt als Messi und Mbappé am Mittwoch.“

Bemerkenswert ist Berishas Statistik gegen den deutschen Rekordmeister. Ob mit Salzburg in der Champions League oder mit dem FCA in der Bundesliga - in jedem seiner vier Aufeinandertreffen mit den Bayern traf der 13-malige U21-Nationalspieler mindestens einmal.

Und trotzdem meinte der Bayern-Experte am Samstag; „Ich hätte gerne hier gewonnen, anstatt zu treffen.“

„Vielleicht der beste Stürmer, mit dem ich je gespielt hab“

„Ich bin ja schon einige Zeit in Augsburg: Er ist vielleicht der beste Stürmer, mit dem ich hier jemals zusammengespielt habe“, frohlockte Jeffrey Gouweleeuw.

Gleichzeitig trat der FCA-Kapitän auf die Bremse: „Jetzt geht es darum, dass er positiv bleibt, auch wenn es nicht läuft.“

Ein Sonderlob erhielt Berisha auch vonseiten der Bayern. „Er spielt gut, macht das gut mit dem Körper und schirmt den Ball immer wieder gut ab“, meinte FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic anerkennend.

Seit seinem Wechsel vergangenen Sommer zu den Schwaben brachte es Berisha in 18 Spielen auf zwölf Scorerpunkte.

Nur das DFB-Quintett Jamal Musiala, Niclas Füllkrug, Jonas Hofmann, Serge Gnabry und Thomas Müller liegt in Sachen Torbeteiligungen eines Deutschen in der Bundesliga noch vor dem Augsburger Sturmtank.

Berisha: Kein Kontakt zum Bundestrainer

„Es wäre natürlich ein Traum, dabei zu sein“, sagte Berisha selbst zu seinen Ambitionen in Sachen Nationalmannschaft. Er könne aber nur seine Leistung auf dem Platz beeinflussen. Kontakt zum Bundestrainer habe es bisher keinen gegeben.

FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter machte aber schon mal Werbung bei Bundestrainer Flick: „Mergim ist ein Stürmer, dem ich die A-Nationalmannschaft zutraue“, sagte er. Auch Gouweleeuw würde Berisha nominieren.

„Das hilft auch dem FC Augsburg, wenn jemand die Länderspielpause nutzt und nicht nur zweimal in Augsburg trainiert“, scherzte Gikiewicz.

Berisha weiß, wie man Europameister wird

Ein Vorteil mit Blick auf die kommende Heim-EM: Berisha weiß, wie man Europameister wird. Unter Förderer Stefan Kuntz hob der heutige Augsburger 2021 die U21-Europameister-Trophäe in die Höhe.

Reichlich Argumente für Flick, bei seinen Überlegungen für den Kader der ersten Länderspiele nach der WM auch an Berisha zu denken.

Am Freitag nominiert der Bundestrainer seine Spieler für die Duelle mit Peru (25. März) und Belgien (28. März) - in Augsburg dürfte man dann interessiert zuschauen.