Es ist mittlerweile fünf Monate her, seit sich Patrik Schick bei einer Trainingseinheit an der Leiste verletzt hat. Es sollte eine Leidenszeit folgen, die weit über körperliche Beschwerden hinausgeht.
Bundesliga: Mysteriöse Verletzung quält Schick - Bayer-Star gibt mentale Probleme zu
Mysteriöse Verletzung quält Bayer-Star
„Die Verletzung ist unangenehm und gehört zu den schwierigsten Momenten meiner Karriere“, sagte der Stürmerstar von Bayer Leverkusen am Rande einer Preisverleihung in Prag. Der 27-Jährige wurde in seiner Heimat als Spieler des Jahres ausgezeichnet.
Verletzungen gehören zum Leistungssport zwar leider dazu, Schicks Situation ist dennoch ungewöhnlich. Denn die Ärzte können nur bedingt helfen. „Dass es keine hundertprozentig klare Diagnose gibt, ist schwierig für mich. Und es ist noch schlimmer für mich, weil ich noch nie so lange aus dem Spiel war.“
Schick: „Ich sehe fast keine Fortschritte“
Das körperliche Problem wird so schnell zur psychischen Belastung. „Ich muss sagen, dass es mental sehr herausfordernd ist. Ich will ehrlich sein: Die Behandlung ist für die Ärzte und Physiotherapeuten nicht einfach mit mir, denn es ist frustrierend, wie lange sie dauert.“
In der vergangenen Saison war Schick noch einer der besten Torjäger der Bundesliga. Er hatte sich auch für die aktuelle Spielzeit viel vorgenommen. Die Realität sieht anders aus: „Ich sehe fast keine Fortschritte. Ja, es ist nicht einfach. Aber ich versuche, mich davon zu befreien.“
Er verbringe viel Zeit mit seinen zwei Kindern, um sich abzulenken. Auch versucht Schick, den Fußball ein Stück weit zu meiden: „Die Reha ist oft härter und länger als das normale Training. Wenn ich dann nach Hause komme, nehme ich den Fußball nicht mit dorthin. Und um ehrlich zu sein, möchte ich nicht einmal darüber sprechen, weil es mich selbst frustriert.“
Bitterer Rückschlag: Schick war nur kurz wieder gesund
Die Verletzung stellt bis zum heutigen Tag ein Mysterium dar: „Beim Schießen hat es in der Leistengegend gestochen, aber die erste Untersuchung ergab keine Verletzungen, nichts Muskuläres. Zunächst sah es nach nichts Ernstem aus.“ Eine längere Zwangspause kam ihm gar nicht erst in den Sinn.
Aber leider seien die Schmerzen „nicht weggegangen, sie waren immer noch dieselben. Und sie sind praktisch bis heute geblieben.“
Zwischenzeitlich gab es Hoffnung, Schick waren mehrere Kurzeinsätze für die Werkself vergönnt. Doch der nächste Rückschlag holte ihn ein: „Ich war zehn bis 14 Tage lang völlig gesund, aber plötzlich bin ich am nächsten Tag aufgewacht und die Schmerzen waren wieder da.“
Entscheidet sich der Bayer-Star für eine Operation?
In drei bis vier Wochen möchte er wieder auf dem Platz stehen: „Mein Plan ist es, auch nach Rücksprache mit Spezialisten, vielleicht in drei bis vier Wochen zurück zu sein. Aber natürlich ist das schwer zu sagen.“
Im Moment lässt er sich konservativ behandeln, aber das könnte sich bei weiteren Rückschlägen ändern: „Es kann sein, dass sich während der Behandlung etwas ändert und ich woanders behandelt werde. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen. Ich bin optimistisch, ich würde gerne in drei bis vier Wochen wieder auf dem Platz stehen. Und wenn nicht, werden wir das auf andere Weise regeln.“
Damit die mysteriöse Leidenszeit endlich zu Ende geht.