So hat sich Pal Dardai sein Comeback bei Hertha BSC sicherlich nicht vorgestellt!
Werder vermiest Dardai-Rückkehr
Die Hauptstädter präsentierten sich gegen Werder Bremen über weite Strecken desaströs und steckten eine 2:4-Pleite ein. Weil von einer Aufbruchstimmung nichts zu sehen war, taumelt Berlin weiterhin am Tabellenende und weist einen Rückstand vor drei Zählern auf den Relegationsrang auf.
Marvin Ducksch stellte für die Norddeutschen, die im Olympiastadion von rund 25.000 Fans begleitet wurden, früh klare Verhältnisse her (6./27.). Im zweiten Durchgang krönte sich der 29-Jährige endgültig zum Matchwinner (51.), ehe Mitchell Weiser nochmal erhöhte (63.). Die Hertha-Treffer von Jessic Ngankam (68.) und Dodi Lukebakio (79.) fielen letztlich zu spät.
Auf Dardai wartet in den kommenden Wochen eine Menge Arbeit. „Die mentalen Probleme bei Hertha sind größer als ich gedacht habe. In der ersten Halbzeit waren wir komplett blockiert“, sagte der Coach nach der Partie am Sky-Mikrofon und fügte hinzu: „Es kann nicht sein, dass wir dem Gegner so einen Vorsprung geben.“
„In der zweiten Halbzeit hat jeder für den anderen mitgemacht, aber in der ersten Halbzeit war jeder für sich beschäftigt. Wir sind immer zu spät gekommen und waren nicht in den Zweikämpfen, das hat der Gegner gut ausgenutzt“, erklärte Dardai.
Viele Werder-Chancen vor der Pause
Den Berlinern, die sich vor sechs Tagen von Sandro Schwarz getrennt hatten und nun seit sieben Spielen ohne Sieg sind, droht mehr denn je der erste Absturz in die Zweitklassigkeit seit elf Jahren.
„Wenn ich eine Bitte nach oben habe, wäre das, vor 70.000 Zuschauern in Führung zu gehen“, hatte Dardai vor der Partie gesagt - doch der Wunsch des Ungarn zerplatzte bereits in der sechsten Minute. Nach einem Ballverlust von Lucas Tousart steckte Jens Stage den Ball clever durch auf Ducksch, der eiskalt zur frühen Führung einschob.
Bundesliga-Datencenter
Die Herthaner versuchten, auf den frühen Nackenschlag zu reagieren, blieben aber im letzten Angriffsdrittel zu ungenau. Werder war das aktivere Team - und schlug in Person von Ducksch erneut zu. Christian Groß flankte von rechts und fand den 29 Jahre alten Angreifer, der ins lange Eck köpfte.
Und Werder blieb dran, Maximilian Philipp schoss am langen Eck vorbei (29.), Trainer-Sohn Marton Dardai brachte seinen eigenen Keeper Oliver Christensen in Bedrängnis (30.) - die große Verunsicherung war den Gastgebern anzusehen. Ducksch verpasste kurz vor der Pause aus kurzer Distanz den Hattrick (41.).
Hertha-Aufholjagd kommt zu spät
„Zerreißt euch endlich für Hertha BSC“, hatten die Fans vor der Partie auf einem Banner gefordert - doch auch nach dem Seitenwechsel blieb die erhoffte Wende aus. Dardai brachte Agustin Rogel, Suat Serdar und Kevin-Prince Boateng neu in die Partie, doch die Schlagzeilen gehörten weiter Ducksch.
Der Stürmer traf nach einer Flanke von Anthony Jung zur Entscheidung - sein erster Dreierpack in der Bundesliga. Weiser setzte sogar noch einen drauf, die Treffer von Ngankam und Lukebakio brachten ein wenig Berliner Hoffnung zurück.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)