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"Das verkehrte Zeichen nach Dortmund" - Effenberg-Kolumne zu Bayern und BVB

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"Das verkehrte Zeichen nach Dortmund" - Effenberg-Kolumne zu Bayern und BVB

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Effenberg: „Wäre fatal“

Der FC Bayern verliert und taumelt. Spitzenreiter Dortmund schielt auf die Meisterschaft. SPORT1-Experte Stefan Effenberg ist enttäuscht von der Einstellung des Rekordmeisters und hinterfragt die Zusammenstellung des Kaders.
Eigentlich ist der Kader bei Bayern München mit Topspielern besetzt. Doch von diesen Superstars und Führungsspieler ist momentan wenig zu spüren auf dem Platz.
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg

Hallo Fußballfreunde,

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was war das für ein Wochenende in der Bundesliga, was für eine Erschütterung an der Spitze des deutschen Fußballs!

Die Bayern schwächeln, schon wieder, wobei schwächeln diesmal als Ausdruck zu schwach ist. Die Bayern hängen richtig durch, haben den Platz an der Spitze verloren, hinterfragen sich mehr und mehr - und damit ist jeder gemeint in diesem Klub, der nur das Siegen gewohnt ist.

Der FC Bayern muss trotz Führung mit einer bitteren Niederlage im Gepäck aus Mainz abreisen. Auch die Tabellenführung muss der Rekordmeister hergeben.
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1. FSV Mainz 05 - FC Bayern München (3:1): Tore und Highlights I 1. Bundesliga

Tuchel war schonungslos

Nutznießer – jedenfalls für den Augenblick – sind die Schwarz-Gelben, die nach dem enttäuschenden Remis in Stuttgart bewiesen haben, dass sie es können, wieder können oder überhaupt können.

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Wenn ich die Interviews nach der Bayern-Niederlage höre, halte ich es durchaus für möglich, dass der BVB sich am Ende zum Meister krönt.

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Warum? Weil in diesen Interviews des Rekordmeisters keinerlei Aufbäumen zu hören ist, keine Kampfeskraft, kein Wille. Thomas Tuchel war sehr ehrlich, schonungslos. Aber genau das war das verkehrte Zeichen nach Dortmund. Jetzt glauben die, dass alles möglich ist.

Die Bayern hingegen müssen sich viele Fragen stellen. Wenn ich mir alle Spiele unter Tuchel anschaue, waren davon zweieinhalb gut. Sonst war es zum Teil bodenlos.

Lewandowski fehlt

Meine Vermutung: Der Trainerwechsel steckt doch mehr in den Köpfen drin, als man dachte. Das kann aber nicht für alles eine Entschuldigung sein. Am Ende ist auch die Mannschaft selbst verantwortlich.

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Wobei wir beim Thema wären: dem Kader. Wer funktioniert denn beim FC Bayern? Jede Mannschaft braucht eine gute Achse – bei Bayern sehe ich das nicht.

Yann Sommer wackelt. Dayot Upamecano ist unsicher. Joshua Kimmich und Leon Goretzka sind auch nicht mehr so souverän. Und natürlich: Robert Lewandowski fehlt.

Bayern-Verantwortliche gefragt

Wenn du acht Offensivspieler hast und keinen Neuner, ist vielleicht genau da die Baustelle. Von diesen acht können maximal drei spielen, der Rest ist unzufrieden.

Das zeigt: Der Bayern-Kader muss definitiv verändert werden. Dafür muss jetzt die Chance genutzt werden, jetzt – in dieser schweren Phase – kannst du herausfiltern, wer gut spielt und wer als Führungsspieler vorangeht.

Manchmal ist es gut, so eine Phase durchzumachen, weil dann öffnen sich die Augen mal ganz extrem. Dafür sind die Verantwortlichen da. In der entscheidenden Phase erkennst du den Charakter einer Mannschaft.

Kahn-Entlassung wäre fatal

Was die freien Tage für die Bayern-Spieler angeht: Das hätte ich auch gemacht. Wenn du Führungsspieler hast, rufen die jetzt das ganze Team zusammen. Es geht jetzt um die Meisterschaft, das können die Jungs nur unter sich ausmachen. Und wenn du jetzt nicht bei hundert Prozent bist, dann ist das ganze Jahr etwas schiefgelaufen.

Zum Schluss noch ein paar Worte zu Oliver Kahn: Es gab schon Unruhe wegen des Trainerwechsels, auch noch den Vorstandsvorsitzenden zu entlassen, wäre fatal.

Was dann im Sommer ist, werden wir sehen.

Bis bald

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 54-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.