Home>Fußball>Bundesliga>

"Nicht mit rechten Dingen zugegangen": BVB fühlt sich nach Remis in Bochum betrogen

Bundesliga>

"Nicht mit rechten Dingen zugegangen": BVB fühlt sich nach Remis in Bochum betrogen

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Kehl deutlich: BVB fühlt sich betrogen

Dämpfer für Borussia Dortmund im Kampf um die Meisterschaft: Der BVB muss sich im Revierderby beim VfL Bochum mit einem Remis zufrieden geben. Damit kann der FC Bayern am Sonntag wieder die Tabellenführung übernehmen.
Der BVB lässt beim kleinen Revierderby Punkte liegen. Der VfL trifft sehenswert, doch im Fokus steht Schiedsrichter Sascha Stegemann.
pberger
pberger
ntrettin
ntrettin
von Patrick Berger, Niklas Trettin

VAR-Ärger und Chancenwucher! Spitzenreiter Borussia Dortmund kommt am 30. Spieltag beim VfL Bochum nicht über ein 1:1-Remis hinaus, damit kann der FC Bayern am Sonntag mit einem Sieg gegen Hertha BSC wieder die Tabellenführung übernehmen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Jude Bellingham und Emre Can brüllten ihre Wut in das Gesicht von Schiedsrichter Sascha Stegemann, Edin Terzic redete auf den Vierten Offiziellen ein, doch es half alles nichts mehr: In der neuen Rolle als Gejagter im Bundesliga-Titelrennen ist der BVB prompt gestolpert - schon wieder bei einem Abstiegskandidaten.

Terzic: „Schaut es euch bitte an, und das wurde verneint“

„Es gab aus unserer Sicht mindestens drei Schlüsselszenen, die heute sehr unglücklich für uns gelaufen sind“, sagte Trainer Edin Terzic bei DAZN. „Schon beim Gegentor, ein langer Ball, Emre Can geht in die Luft, will den Kopfball gewinnen und bekommt einen klaren Schubser.“

Terzic weiter: „Da war schon die erste Bitte: Schaut es euch bitte an, und das wurde verneint. Und dann die beiden Elfmeterszenen, ich meine, das ist sehr deutlich. Ich habe dem kompletten Schiedsrichtergespann gesagt, was ich von diesen Entscheidungen halte und wie viel hier auf dem Spiel steht.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Sportdirektor Sebastian Kehl fühlte sich angesichts der Schiedsrichterleistung sogar betrogen. „Heute ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen“, echauffierte er sich in der Mixed Zone.

„Wir haben uns in den letzten Wochen, auch wenn wir das ein oder andere schlechte Ergebnis hatten, immer selbstkritisch gezeigt und niemals bei anderen den Fehler gesucht. Aber heute, das muss ich einfach so sagen, hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden“, fügte Kehl hinzu.

Kehl: „Das halte ich für feige und für komplett falsch“

Genau wie sein Trainer nannte auch Kehl die drei strittigen Szenen, wobei er den nicht gegebenen Foulelfmeter hervorhob.

„Für mich ein klarer Elfmeter. Ich finde es frech, dass man mit den Mitteln, die man heutzutage zur Verfügung hat, wenn es um die absolute Entscheidung und die deutsche Meisterschaft geht, sich diese Situation nicht anzuschauen. Das halte ich für fahrlässig, das halte ich für feige und für komplett falsch. Wir sind unglaublich erbost darüber.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Nach dem Spiel habe man sich mit Referee Stegemann unterhalten, „und haben unseren Unmut dort klar zu verstehen gegeben. Es hat jeder gesehen im Stadion. Dass man sich das nicht nochmal anschaut, ist für mich nicht nachvollziehbar. Damit muss ich sagen, hat dieser Schiedsrichter das Spiel entschieden und uns zwei Punkte gekostet. In der Summe waren das zu viele Fehler des Schiedsrichters, bei so einem wichtigen Spiel. Er finde es beschämend, dass man in so einer Situation nicht dieses Hilfsmittel nutzt. Ich finde es einfach schlecht.“

„Das ist sehr enttäuschend“, sagte Dortmunds Torwart Gregor Kobel bei DAZN: „Wir wussten, dass wir den Titel in der eigenen Hand haben, wenn wir jedes Spiel gewinnen. Das haben wir nicht geschafft.“

Terzic ersetzte den verletzten Nico Schlotterbeck durch Niklas Süle, ansonsten vertraute er dem Team, das mit dem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt die Tabellenführung erobert hatte.

Wilde Anfangsphase: Adeyemi kontert Losilla

Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Angriff über die rechte Bochumer Seite landete der Ball im Rückraum bei Anthony Losilla, der in der fünften Minute aus 17 Metern in den linken Winkel traf.

Der BVB zeigte sich aber nicht geschockt und schaffte nur zwei Minuten später den Ausgleich: Donyell Malen passte von der rechten Seite flach in die Mitte, wo Sebastien Haller mit der Fußspitze an den zweiten Pfosten verlängerte, ehe Karim Adeyemi nur noch einschieben musste.

Bis zur Pause entwickelte sich ein wildes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Spielten die Gäste schnell und direkt nach vorne, hatte der VfL große Probleme. Allein Adeyemi hatte gleich dreimal den Führungstreffer auf dem Fuß (27./31./38.).

Auf der Gegenseite verpassten Takuma Asano (35.) und Philipp Hofmann (42.) das mögliche 2:1.

Im zweiten Durchgang verstärkte Dortmund seine Angriffsbemühungen, doch die Bochumer Abwehr zeigte sich zunächst stabiler als in der ersten Hälfte.

Kobel hadert mit Fehlentscheidung

Vehement forderte der BVB einen Elfmeter, als Danilo Soares in einem Zweikampf im Strafraum gegen Adeyemi hart zu Werke ging (65.). Schiedsrichter Stegemann schaute sich die Situation nicht mal am Monitor an.

„Meiner Meinung nach Elfmeter“, erklärte Kobel. „Das hat nichts mit Ballspielen zu tun. Es ist brutal unglücklich. Er trifft nur den Mann, eine klare Behinderung und ein Elfmeter.“

Der VfL schaffte es immer seltener, Nadelstiche in der Offensive zu setzen und für ein wenig Entlastung zu sorgen. Bei Dortmunds Schlussoffensive half auch der eingewechselte Marco Reus, der am Donnerstag seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hatte.

Auch Youssoufa Moukoko (75.) und Bellingham (77.) scheiterten in der Folge aber am starken Manuel Riemann im VfL-Tor.

In der Nachspielzeit traf Mats Hummels zum 2:1, stand aber im Abseits, doch auch bei dieser Szene fühlte sich der BVB benachteiligt, da im Vorfeld des Tores ein Bochumer Handspiel im Strafraum vorlag, das ebenfalls nicht gepfiffen wurde.

-----

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)