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FC Bayern: So arbeitet das große Trainer-Talent

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FC Bayern: So arbeitet das große Trainer-Talent

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So tickt Bayerns Trainer-Talent

Danny Galm baut Schritt für Schritt seine Trainerkarriere auf. Aktuell führt er bei der U19 des FC Bayern München die Talente an die Bundesliga heran. SPORT1 schaut genauer hin.
Der FC Bayern denkt über einen neuen Mittelstürmer für die kommende Saison nach. Es werden mehrere Namen gehandelt. Die besten Chancen hat aber wohl ein Bundesliga-Knipser.
cmichel
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Tom Starke hat als früherer Profi beim FC Bayern München viel erlebt. Wer in der Kabine den Ansprachen von Pep Guardiola, Jupp Heynckes oder Carlo Ancelotti lauschen durfte, der speist aus einer gewaltigen Erfahrung. Starke sagte voller Anerkennung über Danny Galm: „Er ist ein total kommunikativer Trainer. Ein akribischer Trainer.“

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Hopp ist großer Fan von Galm

Galm ist bislang nur Branchenkennern besser bekannt. Der gebürtige Miltenberger war als Spieler nach den Jugendstationen 1860 München und VfB Stuttgart unterklassig bei Teams wie Eintracht Frankfurt II, Energie Cottbus, Stuttgarter Kickers oder SpVgg Neckarelz unterwegs. Dort schnupperte er von 2013 bis 2016 in der U19 erstmals Trainerluft und zog von dort aus weiter zur TSG Hoffenheim.

Nach fünf Jahren im Kraichgau – Investor Dietmar Hopp ist großer Fan und hält bis heute Kontakt - ging es für Galm im Juli 2021 weiter zum FC Bayern. Der 37-Jährige hat seinen Fußball-Lehrer mit 1,2 abgeschlossen. Bei ihm haben rund 40 Spieler, die er trainierte und förderte, mindestens einen Einsatz bei den Profiteams in den höchsten deutschen Ligen zu verzeichnen. Paul Wanner, Tom Bischof, Umut Tohumcu oder Arijon Ibrahimovic lauten einige Namen.

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Kritiker bemängeln fehlende Titel

Mit der U19 des FC Bayern verpasste er in dieser Saison zwar den Bundesliga-Titelgewinn in der Südwest-Staffel, doch der Trend zeigte nach vier Niederlagen in den ersten acht Partien im Endspurt ganz klar nach oben. In den darauffolgenden acht Begegnungen sammelten die Münchner bei nur noch einer Pleite 17 Zähler - darunter gab es den Sieg gegen Runden-Gewinner Mainz 05.

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Kritiker bemängeln die fehlenden Erfolge in Form von Pokalen in Bundesliga und Youth League. Vor allem in der Champions League der Jugendteams sind die Altersunterschiede jedoch teilweise eklatant.

Während vergangene Saison Benfica Lissabon mit drei 19-Jährigen, die den Altersdurchschnitt des Gesamtteams auf rund 18 Jahre anhoben, im direkten Duell aufgelaufen ist, waren die Münchner auch mit 15- und 16-Jährigen unterwegs, der Durchschnitt lag bei 17,34 Jahren. Das macht in diesen Bereichen physisch enorm viel aus, eine 0:2-Niederlage ist dann kein Beinbruch.

Aber: Für Galm ist Entwicklung wichtiger als Resultate

Hier zeigt sich ein zentraler Aspekt seiner Arbeit. Für Galm sind Resultate zweitrangig. Er richtet seinen Fokus auf die Entwicklung von Talenten. Armindo Sieb, mit 20 Jahren Stammspieler bei Zweitligist Greuther Fürth, ging bei ihm in die Lehre und sagte in einer Instagram-Dokumentation: „Er versteht den Spieler, versucht sich in den Spieler reinzuversetzen, um seine Perspektive wahrzunehmen.“

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Nach SPORT1-Informationen haben bereits einige Profi-Klubs aus dem In- und Ausland das große Trainer-Talent auf dem Zettel. Neben dem FC Basel schaute auch der SV Sandhausen genauer bei Galm hin.

Sein Tun ist geprägt vom Ausbildungsgedanken. Galm mahnt bei der Entwicklung der Juwele zur Geduld und Ruhe, nimmt auch die teilweise übermotivierte Eltern mit auf den schwierigen Weg ihres Kindes. In Trainingseinheiten setzt er seine Spieler auf dem Feld unter Stress, möchte damit bewusst Reibung und Druck erzeugen.

„Ich will, dass meine Mannschaft lebt, dass sie Feuer entfacht“, wird Galm in dem Buch „Kicken wie die Profis“ zitiert. Für Kommunikation müsse man daher als Trainer auch offen sein: „Ich bin klar. Aber es gibt auch die Meinung des Spielers. Es gilt nicht nur meine Meinung und fertig.“

Eigene Erfahrungen helfen Galm als Trainer weiter

Galm will für die Talente der Coach sein, den er nie hatte. Ihm selbst blieb der große Durchbruch verwehrt. Während Mario Gomez, Adam Szalai oder Sami Khedira durchstarteten und teilweise große Erfolge feierten, scheiterte der frühere Angreifer Galm auf dem Weg nach ganz oben. Weltmeister Andreas Brehme sagte in seiner Funktion als Stuttgarter Co-Trainer von Giovanni Trapattoni zwar einmal: „So ein Talent wie dich habe ich selten gesehen.“

Galms selbstkritische Ader versperrte ihm jedoch den Sprung in die obersten Bereiche: „Durststrecken haben mich als sensiblen Spieler teils heftig ins Zweifeln gebracht. Nach nicht so guten Spielen sind meine Gefühle mit mir Achterbahn gefahren.“ Aus diesen eigenen Erfahrungen hat er viel mitgenommen und kann sich daher auch in die Spieler hineinversetzen.

Bequemlichkeit verboten: „Nur die, die leiden, sind erfolgreich“

Dennoch gibt es eine Sache, die Galm auf dem Weg vom Nachwuchskicker zum Profi nicht duldet: Bequemlichkeit!

„Alle, die erfolgreich sein wollen, müssen zuvor leiden. Nur die, die leiden, sind erfolgreich. Erfolg ist Besessenheit“, erklärte Galm und nannte sein Motto bei der U19 des FC Bayern: „Raise your bar.“ Die Messlatte also soll erhöht werden. Nur so kann es für alle gemeinsam – Trainer und Spieler – nach ganz oben gehen.