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Ist Marco Rose ein Flitterwochentrainer? - Kolumne von Alex Steudel

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Ist Marco Rose ein Flitterwochentrainer? - Kolumne von Alex Steudel

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Rose ein Flitterwochentrainer?

Marco Rose steht in der aktuellen Phase gehörig bei RB Leipzig unter Druck. Die Roten Bullen haben von den letzten fünf Spielen vier verloren. SPORT 1-Kolumnist stellt die Qualitäten von Marco Rose infrage.
Drei Niederlagen in Folge. RB Leipzig steckt vor dem Saisonfinale in einer sportlichen Krise.
Alex Steudel
Alex Steudel

Der Leipziger Marco Rose wirkt immer gut gelaunt, er ist stets ausgeglichen, wechselt von einem Topklub zum nächsten – aber liefern tut er nie (außer in Österreich, aber das kann ja jeder). Ist natürlich eine stark verkürzende Gemeinheit, ich weiß. Trotzdem ist auch ein Fünkchen Wahrheit dran.

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Ich habe mich jedenfalls noch nicht einwickeln lassen vom netten Herrn Rose. Ich frage mich: Hat er wirklich das Zeug zum Top-Trainer? Und vor allem: Wann?

Es ist kurios. Wenn Rose bei einem neuen Klub anfängt, legt er jedesmal einen Blitzstart hin, das muss man ihm lassen: sieben Siege waren es in den ersten zehn Bundesligaspielen 2019 mit Borussia Mönchengladbach, sieben waren es diesen Herbst bei RB Leipzig. Und sogar acht der ersten zehn Ligaspiele gewann Rose, als er 2021 Trainer in Dortmund wurde.

Super Start, Gefühlsfeuerwerk – und dann geht es bergab. Immer. Wie in der Ehe.

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Ist Marco Rose ein Flitterwochentrainer?

Ständig dieses nette Lächeln...

Auf mich wirkt er wie gesagt sehr umgänglich. Ständig dieses nette Lächeln, es gibt für alles eine Erklärung, manchmal eine süffisante, nie verliert er die Kontrolle über sich. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe und höre, denke ich: Ach, man kann bestimmt Spaß haben mit ihm!

Aber ich frage mich: Ist diese Stärke in Wirklichkeit eine große Schwäche?

In Dortmund habe ich das Gerücht gehört, Rose sei daran gescheitert, dass er zu oft denke wie ein Spieler (65 Erstliga-Einsätze für Mainz). Das ist übrigens kein Kompliment, denn Spieler verzeihen gern – sich selbst. Sie suchen immer Fehler – nur nicht bei sich selbst. Gute Trainer sind das Gegenteil. Sie sind fies und wahrheitsorientiert und bekämpfen die Ich-Bezogenheit des Spielers zugunsten des Kollektivs. Sie sind kein Kumpel. Sie gehen da hin, wo es wehtut.

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Rose musste Dortmund verlassen, weil er zu nett war und der BVB sich in Champions League, Europa League und DFB-Pokal früh blamierte und in der Liga nur Geleitschutz für die Bayern bot. Man sah in ihm keinen Trainer, der große Titel holt.

Rose kann die Wende gegen den BVB im DFB-Pokal schaffen

Heute trainiert Rose Leipzig, das ebenfalls Titel gewinnen will. Es geht nur wieder bergab, er kann bisher auch in Sachsen sein gutes Anfangsniveau nicht halten. Zuletzt hat der 46-Jährige vier von fünf Spielen verloren. Die letzten drei sogar mit einer Tordifferenz von 0:11.

Leipzig ist nur Fünfter, aber Rose braucht Erfolge. Der Pokal ist der letztmögliche Titel der Saison. Gegner heute im Viertelfinale ist aber Dortmund. Vielleicht schafft er ja die Wende. Ich fänd‘s nett.

Alex Steudel ist freier Journalist. Er war Bayern- und Nationalmannschaftsreporter sowie Chefredakteur von Sport Bild. In seiner Kolumne für SPORT1 widmet er sich auf nicht immer ganz ernstgemeinte Weise aktuellen Themen. Steudel-Kolumnen gibt es auch regelmäßig im kostenlosen Fußball-Newsletter Fever Pit‘ch von SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk. Zur Anmeldung geht‘s hier: https://newsletter.fever-pit.ch/