Jetzt spricht Sascha Stegemann!
Jetzt spricht Stegemann!
Der 38-Jährige hat sich einen Tag nach dem Aufreger um einen nicht gegebenen Foulelfmeter für den BVB im Spiel beim VfL Bochum geäußert – und eine Fehlentscheidung zugegeben.
„Meiner Wahrnehmung nach war es so, dass Adeyemi den Fuß rausstellt und versucht hat, den Kontakt zu initiieren und den Elfmeter ein Stück weit zu suchen und dann über den Bochumer Verteidiger drüberfällt. Wenn ich die TV-Bilder sehe, muss ich feststellen, dass wir in diesem Moment die falsche Entscheidung getroffen haben“, sagte der Unparteiische bei Sky.
BVB droht Tabellenspitze an FC Bayern zu verlieren
Dortmund war in Bochum nicht über 1:1 hinausgekommen. Den Schwarz-Gelben droht damit der erneute Verlust der Tabellenführung, sollte der FC Bayern am Sonntag gegen Hertha BSC gewinnen. Die BVB-Stars waren nach dem Spiel derart in Rage, dass sie gegen die Schiedsrichterkabine traten.
Stegemann betonte: „Der Videoassistent hat den Vorgang gecheckt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht um eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung handelte. Daraufhin habe ich das Spiel fortgeführt.“
BVB-Angreifer Karim Adeyemi war in der 65. Minute beim Stand vom 1:1 vom Bochumer Verteidiger Danilo Soares im Strafraum zu Fall gebracht worden, Stegemann ließ trotz lautstarker Proteste weiterspielen, auch Videoschiedsrichter Robert Hartmann griff nicht ein.
Bundesliga auf SPORT1
Deutliche Kritik an Stegemann
Stegemann betonte, den Dortmunder Unmut nachvollziehen zu können. „Ich bin ja nicht nur Fußballschiedsrichter, sondern auch Fußballer und vor allem Mensch.“ Dortmund habe die Chance, nach mehreren Jahren mal wieder die deutsche Meisterschaft zu holen. „Wenn dann die Dinge so laufen, wie sie gestern Abend gelaufen sind und ein berechtigter Strafstoßpfiff ausbleibt, dann fühlt man mit und kann gut verstehen, dass die Emotionen hochgehen.“
Die sportliche Leitung der DFB-Referees übte in einer Stellungnahme am Samstag deutliche Kritik an Stegemann. „Die Erwartungshaltung muss bleiben, dass solche Vorgänge vom Schiedsrichter auf dem Platz richtig entschieden werden, ohne dass eine Unterstützung durch den Video-Assistenten notwendig wird“, hieß es in der Stellungnahme.
Es sei grundsätzlich sein Anspruch, „die Szene auf dem Spielfeld selbst zu lösen“, sagte Stegemann. Er hätte sich natürlich einen Eingriff aus Köln gewünscht, „aber in Köln sitzen Menschen, die genauso Fehler machen wie wir auf dem Spielfeld auch.“
Der Referee gab zudem auch Einblick in sein Gefühlsleben. „Ich ärgere mich ungemein, fühle mich beschissen. Es war eine sehr, sehr kurze Nacht, es geht mir nicht gut damit“, sagte er der Bild.