Sportlich steht Hertha BSC am Abgrund, die 2:5-Pleite in Köln hat die Chancen auf den Klassenerhalt drastisch minimiert. Und auch finanziell droht dem Hauptstadtklub der Super-GAU.
So groß ist Herthas Defizit
Wie der kicker berichtet, klafft hinsichtlich der Durchfinanzierung für die kommende Saison ein riesiges Loch, das etwa 60 Millionen Euro groß sein soll. Ein entscheidender Teil davon ist die fällige Rückzahlung der 40 Millionen Euro schweren Unternehmensanleihe, die der Verein bis November aufbringen muss.
Für den Nichtabstieg benötigt die Hertha ohnehin schon ein Wunder, zwei Spieltage vor Schluss fehlen fünf Punkte auf den Relegationsrang. Doch unabhängig davon ist weiterhin nicht klar, ob die Berliner die Lizenzierung für die erste oder zweite Liga durch die DFL erhalten.
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Hertha-Präsident Bernstein behält die Zuversicht
Im schlimmsten Fall müsste der Hauptstadtklub einen Neuanfang in der viertklassigen Regionalliga starten.
Trotzdem bleibt Präsident Kay Bernstein positiv. Insbesondere der Einstieg des umstrittenen Investors 777 Partners soll helfen, die finanzielle Schieflage wieder geradezubiegen. „Dass wir dieses Investment eingegangen sind, war alternativlos. Diese Kapitalerhöhung war elementar, damit wir die Zukunft von Hertha BSC sichern“, sagte der 42-Jährige auf der Mitgliederversammlung am Sonntag.
In den vergangenen Jahren seien „250 Millionen Euro verbrannt“ worden, so Bernstein. Dieser Irrsinn dürfe „nie wieder passieren“.
Falls es für die Hertha tatsächlich ab dem Sommer in der 2. Bundesliga weitergeht, wären Gehaltskürzungen um 40 Prozent im Spielerkader bereits vertraglich verankert. Zudem wäre wohl eine komplette Neuausrichtung des Teams die Folge, letztlich weitere Millionen einsparen zu können.