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Bundesliga: So verrückt feiert der VfL Bochum den Klassenerhalt

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Bundesliga: So verrückt feiert der VfL Bochum den Klassenerhalt

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VfL-Party: Erst Tränen, dann Tollhaus

Das Ruhrstadion verwandelt sich nach dem geschafften Klassenerhalt des VfL Bochum in ein Tollhaus. Zwei Spieler weinen schon vor dem Schlusspfiff, Trainer Thomas Letsch feiert auf der Pressekonferenz.
Der VfL Bochum sichert sich mit einem furiosen Auftritt gegen Leverkusen die Klasse. Amine Adli sorgt mit einer frühen Roten Karte für Aufsehen.
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Nicht mal im Medienzentrum hatte Thomas Letsch einen Moment Ruhe, um das Erlebte kurz sacken zu lassen. Weil sich der VfL Bochum durch einen souveränen 3:0-Erfolg gegen Bayer Leverkusen den Klassenerhalt sicherte, gab es im berühmt-berüchtigten Ruhrstadion kein Halten mehr.

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Erst stürmten die völlig euphorisierten Fans aus allen Richtungen das Spielfeld, stürzten sich auf ihre Helden und konnten ihr Glück kaum fassen. Dann pilgerten hunderte VfL-Anhänger direkt weiter an die Nordtribüne, wo Letsch wenig später pflichtbewusst an der obligatorischen Pressekonferenz teilnahm. Alle sportlichen Facetten des Nachmittags hatte der 54-Jährige da längst abgehakt. „Eine Analyse braucht heute kein Mensch“, erklärte er.

Vielmehr ließ sich der sonst so ruhige Letsch von der unbändigen Ekstase infizieren. „Wir wollen den Trainer sehen“, skandierten die Anhänger. Lange mussten sie nicht warten. Nach kurzem Zögern riss der lautstark geforderte Coach das Fenster auf und stimmte einen der bekanntesten Bochumer Fansongs an. („Es gibt nur eine Sache, die uns am Leben hält, der VfL aus Bochum…“)

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Wie sehr Letsch den Ruhrpott-Verein mittlerweile verkörpert und welche Lasten auch von seinen Schultern abgefallen sind, bildeten diese Szenen perfekt ab. „Ich glaube, dass es uns in Deutschland viele gönnen, dass wir in der Liga geblieben sind. Wir sind so eine kleine Nische. Unser Stadion ist anders als die großen Arenen. Wir sind ein Fan-naher Klub“, betonte der viel umjubelte Mann anschließend.

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Nur beim Thema Abendgestaltung wirkte Letsch ratlos. „Wir werden uns schon alle treffen. Ich denke, dass Bochum heute nicht um 10 Uhr abgeschlossen wird“, versicherte er zumindest, legte sich aber bei der Getränkewahl rasch fest. „Bier gibt es auf jeden Fall“, verriet der VfL-Coach und ergänzte: „Irgendwas kommt noch dazu.“

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Stöger: „Konnte gefühlt keinen Schritt mehr laufen“

Dass dieser Samstagnachmittag derart reibungslos verläuft, haben sich die Bochumer wohl in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.

Bereits in der ersten Halbzeit prasselten die guten Nachrichten quasi im Minutentakt ein. Der frühe Platzverweis gegen Leverkusens Amine Adli, die schwächelnde Konkurrenz in den Parallelspielen, die eigene Effizienz - alles spielte den zuvor akut abstiegsgefährdeten Blau-Weißen in die Karten.

So dürfte sich der Puls bei denjenigen, die Bochum unterstützten, schon zur Pause spürbar beruhigt haben. Der Ruhrpott-Klub führte nach den Toren von Philipp Förster (19.) und Takuma Asano (34.) komfortabel mit 2:0 und leitete die große Klassenerhalt-Party allmählich ein.

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Als Kevin Stöger in der 86. Minute mit letzter Kraft den endgültigen Schlusspunkt setzte, brachen schließlich alle Dämme. „Beim 3:0 konnte ich gefühlt keinen Schritt mehr laufen, deswegen habe ich den drüber gelupft. Es war einfach eine verdammte Erleichterung“, sagte der sichtlich gelöste Torschütze. Danach sei es die pure Jubelstimmung gewesen.

Torhüter Manuel Riemann weinte sogar schon vor Spielende auf dem Platz. Auch Kapitän Anthony Losilla konnte die Tränen laut eigener Aussage „während des Spiels nicht mehr zurückhalten“.

„Spontane Partys sind meistens die schönsten“

Als einen Schlüssel für den Klassenerhalt sahen die Bochumer Akteure einstimmig die uneingeschränkte Unterstützung ihres Anhangs an.

„Riesen-Kompliment, was die (Fans; Anm. d. Red) gemacht haben. Nach den ersten sechs Spielen haben wir von überall auf die Fresse bekommen. Die standen trotzdem immer hinter uns und haben uns nach vorne gepusht“, sprach Stöger ein ausdrückliches Lob aus. „Was da draußen abgeht, ist der Wahnsinn. Es wird in ganz Bochum gefeiert, egal wo man hingeht.“

Ob Stöger über die folgenden Party-Pläne besser Bescheid wusste als Trainer Letsch? Nein, denn vor dem letzten Spieltag hatte die Mannschaft ganz bewusst nichts geplant. „Wir haben gesagt, dass wir den Fokus auf das Spiel legen und unbedingt gewinnen wollen. Spontane Partys sind meistens die schönsten. Ich werde bei jeder Feier dabei sein“, erklärte der 29-Jährige.

Dafür kalkulierte Stöger „ein, zwei Tage“ ein. „Der ein oder andere macht bestimmt auch drei, vier“, fügte der Österreicher mit einem breiten Lächeln hinzu, der nun wohl eine lange Nacht in den Knochen hat.