Mit Blick auf den Existenzkampf in der Bundesliga schlug diese Packung für den FC Schalke 04 gleich doppelt ins Kontor.

Nicht nur, dass die weiter in akuter Abstiegsnot schwebenden Königsblauen beim 0:6 (0:2) vom FC Bayern nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen wurden.

Vielmehr fehlt im nächsten so wichtige Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Sa., 15.30 Uhr im Liveticker) nun auch noch Marius Bülter.

Ausgerechnet Schalkes Nummer 11, zuletzt einer der Besten im Team von Trainer Thomas Reis, wurde beim Auftritt in der Allianz Arena zur tragischen Figur.

Es tickte die 36. Minute, als der Stürmer auf der rechten Bahn einen Steilpass unterlief, dabei Bayerns durchbrechenden Außenverteidiger Noussair Mazraoui umriss und folgerichtig eine Gelbe Karte kassierte.

Bülter mit fünfter Gelben Karte

Weil es die fünfte Verwarnung der laufenden Saison war, ergibt sich für Bülter eine Sperre für das kommende Spiel - Vorwürfe inklusive.

„Ich weiß nicht, was er da hinten macht“, kritisierte Sky-Experte Dietmar Hamann die ungewohnte Aktion des 30-Jährigen so weit hinten in der Defensive.

Und auch Reis bekam im Netz von den Schalker Fans sein Fett weg. Oftmals wurde dabei die Frage aufgeworfen: Warum wurde Bülter in München, wo Schalke ohnehin klarer Außenseiter war, aus taktischen Gründen nicht geschont, um eine Sperre zu verhindern?

Vorwürfe auch gegen Schalke-Coach Reis

Zumal der auf das Thema direkt angesprochene Trainer unmittelbar vor Anpfiff noch selbst erklärt hatte, Bülter sei vielleicht clever genug, „keine Gelbe Karte zu ziehen - und wenn doch spielt nächste Woche eben ein anderer“.

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Schon am Donnerstag während der Pressekonferenz hatte Reis gemeint: „Wir werden schauen, dass wir die beste Mannschaft aufstellen. Es kann sein, dass der ein oder andere, der vorbelastet ist, vielleicht nicht spielt. Aber das wäre dann nicht nur aufgrund der vierten Gelben Karte, sondern auch wegen taktischer Gründe.“

Bülter gegen Mainz historischer Matchwinner

So aber gingen Reis‘ Pläne nach hinten los - und Bülter dürfte im Duell mit den Frankfurtern im schweren Restprogramm gegen den Abstieg aus vielerlei Gründen gravierend vermisst werden.

Mit elf Toren ist der Linksaußen Schalkes bester Vollstrecker, verbuchte in der laufenden Saison zudem einen Assist.

Beim furiosen 3:2 über Mainz 05 Anfang Mai hatte Bülter als Matchwinner mit seinem nervenstarken Elfmeter-Treffer in der 12. Minute der Nachspielzeit den Sieg erzielt und mit dem spätesten Tor der Bundesliga-Historie zugleich Geschichte geschrieben.