Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck hat nach der Aufregung um den späten Elfmeterpfiff beim Schalker Sieg über Mainz 05 seine Entscheidung erklärt.
Schiri erklärt Schalke-Elfer
„Ich bin froh, dass das Halten so deutlich war und die Entscheidung so ausgefallen ist, wie sie ausgefallen ist“, sagte der Unparteiische am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Der eingewechselte Anthony Caci hatte den Schalker Marius Bülter am Trikot gehalten. Jöllenbeck entschied nach VAR-Intervention auf Strafstoß für die Königsblauen. Der Gefoulte verwandelte den Elfmeter zum spätesten Tor der Bundesliga-Geschichte (90.+12) und sicherte Schalke den 3:2-Sieg.
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Schiedsrichter sah Elfer-Szene nicht
Jöllenbeck verriet, dass er „die Szene auf dem Platz nicht wahrgenommen“ habe.
„Aber wir hatten die Wahrnehmung meines Linienrichters und des vierten Offiziellen. Das war aber ein relevanter Vorgang. Daher habe ich mich in Rücksprache entschieden, die Szene nochmal anzuschauen“, erklärte er seinen Entschluss, sich die Aktion nochmal am Monitor anzuschauen.
Letztendlich habe er sich dann „aufgrund des langen Haltens“ von Caci für den Strafstoß entschieden.
Darum gab Jöllenbeck kein Foul für Mainz
Für Unmut sorgte Jöllenbecks Entscheidung vor allem bei Mainz-Trainer Bo Svensson. Dieser hatte den Elfmeterpfiff direkt nach dem Spiel als „Frechheit“ und „Skandal“ betitelt.
„Davor hält Bülter unseren Spieler fest. Warum ist es dann ein Foul, wenn unser Spieler das macht?“, fragte der aufgebrachte Svensson.
Dazu stellte Jöllenbeck klar: „Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es ein Positionsgerangel war.“
Der Zweikampf sei zunächst „okay“ gewesen, „das nachfolgende Halten ein Elfmeter“.
Mainz-Trainer Svensson rudert zurück
Svensson zeigte sich nach seiner emotionalen Reaktion in der Folge etwas gemäßigter.
„Die Wortwahl war zu heftig und überzogen, das bedauere ich“, sagte der Däne später.
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Die wilden letzten Minuten der Partie ließen auch den Schiedsrichter nicht kalt. „Es ist schon sehr schwierig, weil man sich von der Emotionalität nicht ganz frei machen kann. Es war 90 plus sieben, acht Minuten. Man hat das ganze Spiel in den Knochen“, meinte Jöllenbeck.
Dann den Kopf freizukriegen und sich auf die Szene einzulassen, sei nicht leicht gewesen: „Das ist schon sehr herausfordernd.“