BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl war bei Dortmunds letzter Meisterfeier noch als Spieler dabei. Im Mai 2012 saß der damals 32-Jährige glücklich auf dem Mannschaftsbus, genoss mit Sonnenbrille das Bad in der Menschenmenge des Borsigplatz.
1 Milliarde Euro! Titelloser BVB verkauft sich reich
1 Milliarde Euro! Titelloser BVB verkauft sich reich
BVB knackt mit Bellingham irre Marke
Elf Jahre ist das nun her. Obwohl Borussia Dortmund die Meisterfeier 2023 schon fertig geplant und weithergereiste Fans ihre Hotelzimmer um den Borsigplatz herum gebucht hatten, blieb diese bekanntermaßen aus.
BVB verdiente seit 2012 mehr als eine Milliarde Euro durch Spielerverkäufe
In den elf schalenlosen Jahren erwirtschafteten die Dortmunder Vereinsbosse um Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc (und, später, auch Kehl) laut Transfermarkt.de unglaubliche 1,06 Milliarden Euro durch Spielerverkäufe.
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Dieser Betrag geht aus Daten und aus ad-hoc-Börsenmeldungen der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA hervor, er dürfte also relativ akkurat sein
Auf der Kaufseite zahlte der BVB im selben Zeitraum kolportierte 727,44 Millionen Euro an Ablösesummen, um Spieler ins Ruhrgebiet zu holen.
Unterm Strich steht also ein beachtliches Transferplus von 332,56 Millionen Euro über elf Jahre. Übrigens bediente sich der BVB beim Spieler-Einkauf am liebsten in München (64,5 Millionen Euro für vier Spieler), Salzburg (€ 62 Mio./3), Gladbach (€ 54,6./3) und in Freiburg (€ 53,5 Mio./4).
Seit Kehl 2012 als Kapitän die Schale holte, ist in Dortmund also sportlich als auch wirtschaftlich sehr viel geschehen. Seit 2012 gewann die Borussia immerhin zweimal den DFB-Pokal: 2017 unter Trainer Thomas Tuchel, 2021 unter Edin Terzic.
Die Stars, die den BVB zu Pokalsiegen führten, wurden verkauft
Ousmane Dembele, Pierre-Emerick Aubameyang und Christian Pulisic führten Dortmund 2017 zum Endspiel-Triumph in Berlin. Vier Jahre später schossen Erling Haaland, Jadon Sancho und Jude Bellingham den BVB zum Pokalsieg.
Dieses Sextett aus Spielern führt Dortmunds Verkaufsliste an: Jedem von ihnen verabschiedete die Aktiengesellschaft Borussia Dortmund mit einer eigenen ad-hoc-Meldung für die Börse.
Reiner Zufall, dass die teuersten sechs Dortmund-Abgänge auch die sechs Spieler sind, die den BVB zu den einzigen beiden Titeln des vergangenen Jahrzehnts führten?
Den Dortmund-Bossen um Sportdirektor Kehl steht ein womöglich titelentscheidender Transfersommer bevor.
Wie - und vor allem, in wen - sie die Bellingham-Millionen investieren, dürfte maßgeblich mitentscheiden, ob der BVB seinen Fans auf dem Borsigplatz bald auch mal wieder die Meisterschale zeigen kann.