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Naby Keita aus Liverpool zu Bremen: Oft verletzt, nun im Glück?

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Naby Keita aus Liverpool zu Bremen: Oft verletzt, nun im Glück?

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Einst 60 Millionen - heute gratis

Nach einer langen Leidenszeit in Liverpool beginnt für Naby Keita ein neues Kapitel. Im vergangenen Jahr stand er noch im Champions-League-Finale, künftig läuft er im Weserstadion auf.
Was für ein Coup von Werder Bremen auf dem Transfermarkt! Der Bundesligist verpflichtet Naby Keita!
SPORT1
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von SPORT1

Eine Statistik verdeutlicht die Karriere des Naby Keita nach seinem Abschied aus der Bundesliga hervorragend: Nie absolvierte er mehr als neun Spiele in Folge für den FC Liverpool - und selbst das äußerst selten.

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Eine nahezu fünfjährige „Leidenszeit“ bei den Reds sollte am 25. Februar ihren Tiefpunkt finden. Seitdem lief er nicht mehr für seinen Verein auf, die Tribüne wurde zum natürlichen Habitat. Und das für einen Mittelfeldmann, der für rund 60 Millionen Euro den Weg in die Premier League fand.

Oberschenkelverletzungen, Coronavirus, Muskelbündelriss, Knöchelprobleme, Kniebeschwerden. Die ärztliche Akte des guineischen Nationalspielers ist ellenlang. Nun will der 28-Jährige in Bremen ein neues Kapitel aufschlagen - und konterkariert damit das moderne Transferverhalten.

Naby Keita - aus der RB-Schule nach Liverpool

„Jeden Tag hatte ich meine Trainingssachen dabei, habe immer geguckt, wer in der Nachbarschaft Fußball spielt. Wir haben auf der Straße gespielt, die nicht abgesperrt war. Die Reifen der parkenden Autos waren unsere Torpfosten. Der Ball war eine Plastik-Murmel, die kaum Luft hatte.“

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So lief die Kindheit des Naby Keita, wie er einst der Bild am Sonntag verriet. Der 1,72-Meter-Mann, der als eines von sieben Geschwistern in Conakry aufwuchs, sollte zu Beginn der Karriere dann aber einen persönlichen Zweijahresturnus einführen.

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2014 wechselte er aus dem französischen Istres nach Salzburg in die RB-Schule. Dieser blieb er 2016 treu bei seinem Wechsel nach Leipzig, weitere zwei Jahre später zog es ihn dann für 60 Millionen Euro nach Liverpool. Dort sollte er die Nummer acht tragen, die Nummer der Vereinslegende Steve Gerrard.

„Wenn dir so jemand seine Nummer gibt, darfst du damit nicht einfach nur Fußball spielen“, erklärte der damals 23-jährige Keita ehrfürchtig, „sondern ich will versuchen, so viel zu erreichen wie er.“ Daraus wurde bekanntermaßen nichts. Oder zumindest nicht wirklich.

Keita darf sich Champions-League-Sieger nennen, aber ...

Zwar darf sich Keita Champions-League-Sieger nennen, dazu Premier-League-Champion, Gewinner der Klubweltmeisterschaft, auch stand er im vergangenen Jahr erneut im Finale der europäischen Königsklasse.

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Doch Stützen waren dabei andere, eher liefen Keita bereits Youngster wie Curtis Jones und Stefan Bajcetic den Rang ab.

Sinnbildlich dafür: In nur 13 (!) Ligapartien lief Keita in den vergangenen fünf Jahren über 90 Minuten auf, in der Champions League gar nur magere drei Mal. Zuvor fühlte er sich noch sichtbar wohl im scheinbar sicheren deutschen Fußballhafen.

In der Bundesliga erzielte er für Leipzig in 58 Spielen 14 Tore, bereitete zudem 13 Treffer vor - und lobte speziell den deutschen Arbeitscharakter, der ihm zusagte: „Die typisch deutschen Eigenschaften: Pünktlichkeit ist auf jeden Fall typisch deutsch, akribisch arbeiten auch.“

Doch sollte all das entscheidend werden für den Wechsel zurück nach Deutschland? Oder speziell nach Bremen?

„Mich haben die Gespräche mit den Verantwortlichen, das Umfeld und die Spielidee von Werder überzeugt. Der Trainer hat mir ein richtig gutes Gefühl gegeben und mir gezeigt, dass ich dem Team helfen kann“, wurde Keita auf der Vereinsseite zitiert.

Keita hat Erinnerungen an das Weserstadion

„Werder ist ein besonderer Verein und ich kenne das Weserstadion noch von meiner Zeit in Leipzig. Der Klub und die Philosophie passen zu mir, es ist der richtige Schritt für mich.“

Zumindest ablösefrei kommt er an die Weser. Doch ist es auch der richtige Schritt, um die Verletzungsmisere hinter sich zu lassen?

Das wird sich zeigen. Immerhin dürfte Keita auf der Doppelsechs neben Christian Groß einen Stammplatz nahezu garantiert haben, wenn man seinem Neu-Trainer lauscht.

„Naby ist ein spiel- und laufstarker Mittelfeldspieler, der uns deutlich flexibler aufstellt. Er strahlt aus dem Mittelfeld Torgefahr aus, ist aber auch ein guter Vorbereiter. Für unseren Kader ist er ein wichtiger Baustein in unserer zentralen Achse“, zeigte sich Ole Werner bereits verzückt.

Die technischen Fähigkeiten imponierten auch Leipzig-Sportdirektor Ralf Rangnick, als sich Keita vor Jahren dem RB-Kosmos anschloss. So war es auch kein Wunder, dass der deutsche Markt immer ein Auge auf ihn warf, so auch der Leiter des Bremer Scouting-Abteilung, Clemens Fritz.

„Es liegt auf der Hand, dass es zahlreiche Interessenten gibt, wenn ein Spieler wie Naby Keïta ablösefrei auf dem Markt ist. Deswegen sind wir sehr froh, dass sich Naby trotz mehrerer Angebote für uns entschieden hat und wir ihn von Werder überzeugen konnten“, wird Fritz ebenfalls auf der Vereinsseite zitiert.

Und selbst die Social-Media-Abteilung startete auf Twitter schon ein Bilderrätsel, das die Vorstellung des Neuzugangs als finales Element hatte. Die Botschaft eindeutig: Der SVW freut sich, dass Keita scheinbar den fußballerischen Traditionswerten folgte und nicht dem Finanzfluss.

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Deutschlehrer in Leipzig? Timo Werner

Nach Informationen von SPORT1-Chefreporter Patrick Berger soll Keita einen Dreijahresvertrag mit rund zwei Millionen Euro Jahresgehalt unterzeichnet haben.

Höhere Summen dürften ihm weitaus finanzstärkere Vereine geboten haben - doch Keita entschied sich für den Bundesliga-13. der abgelaufenen Saison.

Der deutschen Sprache ist er zumindest schon ein wenig mächtig. „Timo Werner nervt mich immer und will Deutsch mit mir sprechen und wir scherzen viel miteinander. Er ist so etwas wie mein heimlicher Lehrer“, sagte Keita vor fünf Jahren der Bild.

Nun ist er zurück.

Wohl auch mit dem Anspruch zu spielen. Sicherlich war es abseits der Vorstellungen mit Blick auf den vollgepackten Kalender englischer Spitzenteams nicht einmal die Hälfte aller Partien bestreiten zu können.

Und die Fußstapfen im Bremer Mittelfeld sind zumindest mal eine Nummer kleiner als die des Steven Gerrard in Liverpool.