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Warum Kamerun-Legende Roger Milla Schalke absagte

Warum eine Legende Schalke absagte

Roger Milla schoss mit seinen Toren Kamerun 1990 sensationell ins WM-Viertelfinale. Nun offenbart er, weshalb ein Wechsel zu Schalke 04 nur ein halbes Jahr später missglückte.
Kamerun-Legende Roger Milla wäre einst beinahe bei Schalke 04 gelandet
Kamerun-Legende Roger Milla wäre einst beinahe bei Schalke 04 gelandet
© IMAGO/Eduard Bopp
Roger Milla schoss mit seinen Toren Kamerun 1990 sensationell ins WM-Viertelfinale. Nun offenbart er, weshalb ein Wechsel zu Schalke 04 nur ein halbes Jahr später missglückte.

Roger Milla gilt als einer der Pioniere des afrikanischen Fußballs.

Unvergessen die WM 1990, als er erst auf Geheiß des kamerunischen Präsidenten mitfahren durfte und seine Tore erheblichen Anteil am ersten Viertelfinaleinzug einer afrikanischen Mannschaft überhaupt hatten. Dazu kam der exzentrische Torjubel an der Eckfahne.

Doch wer hätte gedacht, dass Milla fast einmal im Ruhrpott gelandet wäre? Wie der 71-Jährige nun selbst im ntv-Interview offenbarte, war der FC Schalke 04 im Januar 1991, nur ein halbes Jahr nach der WM-Endrunde, nahe an einem Transfer - doch weshalb kam dieser nicht zustande?

Sein Agent habe ihn eines Tages über das Interesse informiert, aber „ich war damals schon 39 Jahre alt und stand nicht gut im Training. Ich habe also gesagt: Es ist schwierig für mich“, erklärte Milla.

Kamerun-Legende Milla: Das lief mit Schalke 04

Doch gänzlich abgeneigt war der 2007 von der CAF zum besten afrikanischen Spieler der letzten 50 Jahren ausgezeichnete Star dann doch nicht. Er bot an, er könne nach Deutschland reisen und den Klub kennenlernen.

„Ich habe auch mit Schalkes Präsident (Günter Eichberg, Anm. d. Red.) gesprochen. Aber am Ende haben mir ein paar Sachen im Vertrag nicht gefallen und ich hätte den Fans in meinem Alter auch nicht mehr genug bieten können“, gab sich Milla selbstkritisch.

Auch das Hamburger Abendblatt hatte berichtet, dass es nach dem Gusto von Eichberg „zu viele Schwierigkeiten“ gegeben hätte, um den Transfer zu realisieren. Doch Milla wollte bei ntv eines klarstellen: „Es ging nicht ums Geld!“

Dass er dennoch in der Lage gewesen wäre, noch auf einem Top-Niveau zu spielen, stellte er bei der WM 1994 eindrucksvoll unter Beweis. Im Alter von 42 Jahren erzielte er ein Tor in einer WM-Endrunde - bis heute Rekord.

Deutsche Nationalmannschaft? „Seele verloren“

Zum DFB-Team, dem er bei der WM 1990 übrigens im Turnierverlauf nicht begegnete, hatte er einmal eine hohe Meinung: „Ich war lange Fan von der deutschen Mannschaft, Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß waren ganz große Spieler.“

Diese habe sich aber mittlerweile geändert: „Jetzt hat die Nationalelf ihre Seele verloren - und noch einiges mehr. Sie spielt ohne Herzblut und begeistert die Zuschauer nicht mehr.“

Es bräuchte wohl ähnliche Spielertypen wie den legendären Roger Milla, um das Interesse wieder aufflammen zu lassen.