Das Titeldrama am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 hat Hans-Joachim Watzke „tief getroffen“.
"Irgendwann wirst du verrückt": BVB-Boss Watzke über Meister-Drama, Bayern & Süle!
Watzke: „Das war schon krass“
Der BVB-Boss verriet in der Sport Bild: „Ich bin einfach sehr leidenschaftlich und ehrgeizig, wenn es um den BVB geht. Die zwei Wochen danach waren schlimmer als nach dem Champions-League-Finale 2013 gegen Bayern in Wembley.“
Damals hatte Borussia Dortmund in London mit 1:2 gegen die Münchner verloren.
Watzke: „Das war schon krass“
Watzke hatte am 27. Mai – als der BVB durch ein 2:2 gegen Mainz noch den Titel verspielte – „das Gefühl, es ist alles angerichtet. Ich bin ins Stadion gefahren und habe gedacht: Die Möglichkeit, dass wir gewinnen, ist groß. Ich habe wie alle BVB-Fans viele Jahre davon geträumt, den Titel wieder zu gewinnen.“
Anschließend sei er bei seinen Besuchen der Finals der Europa League, der Champions League und des DFB-Pokals überall auf das Thema angesprochen worden: „Das war schon krass, irgendwann wirst du fast verrückt.“
Inzwischen sei der verpasste Meister-Coup aber grundsätzlich „abgehakt“, betonte Watzke: „Ich schaue optimistisch nach vorne.“
Ein Punkt habe den 64-Jährigen aber „massiv gestört. Es ist medial viel zu selten rübergekommen, dass Borussia Dortmund für diesen spannenden Titelkampf gesorgt hat. Überall wurde dieses dramatische Finale in Europa verfolgt – bei aller Bescheidenheit: dank des BVB.“
So denkt Watzke über Süle
Dabei wies Watzke erneut darauf hin, „dass die Schere zwischen Dortmund und Bayern immer größer wird. 2012 haben wir uns beim Gehaltsbudget um 40 Millionen Euro unterschieden, jetzt trennen uns vielleicht 150 oder 200 Millionen. Und das, obwohl wir uns wirtschaftlich extrem gut entwickelt haben. 40 Millionen Gehaltsunterschied kannst du noch zukleistern, mit zwei, drei richtig guten Kader-Entscheidungen, aber nicht 150 bis 200.“
Der BVB-Boss sprach auch über Transfers wie Niklas Süle, der im vergangenen Sommer vom FC Bayern nach Dortmund gekommen war, oder Marcel Sabitzer.
„Es ist recht einfach: DEN Spieler vom FC Bayern loszueisen, der dort gerade die Saison seines Lebens gespielt hat, schafft Borussia Dortmund nicht. Das schafft vielleicht Manchester City. Für uns ist aber viel wichtiger: Passt dieser Spieler, den wir dann am Ende woher auch immer holen, bei uns herein? Niklas Süle zeigt sich in einer sehr guten Form. Er spielt bisher ein überzeugendes Jahr 2023.“
Und im Fall von Marcel Sabitzer sei sich Watzke „hundertprozentig sicher, dass er uns weiterhilft. Beim Sieg gegen Manchester in Las Vegas hat er schon mal zwei Tore mit vorbereitet, obwohl er zuvor kaum mit der Mannschaft trainiert hatte. Marcel ist genau der Spieler, den wir für unser Mittelfeld brauchen.“