Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann sieht beim deutschen Rekordmeister FC Bayern aktuell ein Führungsproblem. „Bei den Bayern läuft einiges in die falsche Richtung. Wer führt und unterstützt eigentlich Thomas Tuchel? Welche sportliche Leitung sagt ihm, dass er nicht immer öffentlich eins zu eins erzählen soll, was er gerade denkt?“, hinterfragte der 49-Jährige im Interview mit der Leipziger Volkszeitung.
Hamann schießt gegen Bayern-Bosse
Zwar sind Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge in die derzeitige Kaderplanung involviert, allerdings hat keiner der beiden einen Posten in der sportlichen Führung.
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Und auch Bayerns neuer Sportdirektor Christoph Freund ist erst ab September im Amt. Hamann betonte: „Dieses Macht-Vakuum ist absolut schädlich für die Bayern.“
„Tuchel hat mehrfach übertrieben“
Nach der 0:3-Niederlage des FC Bayern gegen RB Leipzig im Supercup am vergangenen Samstag hatte Tuchel mit sehr deutlichen Äußerungen über seine Mannschaft Kritik kassiert. Außerdem zeigte sich der Bayern-Coach ratlos über die derzeitige Situation.
„Ich liebe offene Worte, aber für meinen Geschmack hat es Tuchel mehrfach übertrieben“, erklärte Hamann. Auch, dass Tuchel seinem Schützling Joshua Kimmich die Tauglichkeit als Sechser abspricht, stößt bei Sky-Experte Hamann auf Unverständnis.
Der ehemalige Nationalspieler ist sich sicher, es sei „keine gute Idee, einem hochverdienten Spieler wie Joshua Kimmich die Eignung für die Sechser-Position abzusprechen.“
Wie auch Tuchel ist der 49-Jährige der Meinung, dass Kimmich seine Rolle als Sechser defensiver interpretieren könnte, „aber als Trainer muss ich meinen Kapitän stärken, darf ihn nicht schwächen. Was denken Kimmichs Kollegen wohl gerade? Der Jo spielt nur auf der Sechs, weil wir gerade keinen Anderen haben?“