Zehn Tore nach fünf Spieltagen? Die Quote von Bundesliga-Ballermann Serhou Guirassy im Trikot des VfB Stuttgart ist schier unglaublich.

Egal, wo das Leder auch liegt, der 27 Jahre alte Sturmtank der Schwaben schweißt es in die Maschen. Nicht umsonst finden schon Hochrechnungen statt, ob der 2021 aufgestellte Robert-Lewandowski-Rekord von 41 Treffern wackelt. Zum Vergleich: Der Pole kam nach fünf Partien damals ebenfalls schon auf diese zehn Tore. Guirassy liegt also sehr gut im Rennen.

Spätestens der Afrika-Cup wird Guirassys Lauf unterbrechen

„Wir spielen im Moment gut, sind als Team erfolgreich. Das ist das Geheimnis meiner Tore“, verriet der Überraschungsmann der Bundesliga bei Bild. In den Stuttgarter Nachrichten sagte Guirassy aber auch: „Ewig kann es mit dieser Quote nicht weitergehen.“ Mit dieser Aussage hat der Angreifer höchstwahrscheinlich recht – wenngleich sie nicht unbedingt mit einem Leistungstief verbunden sein muss.

Denn Guirassy ist einer von 27 afrikanischen Spielern in der Bundesliga, die an dem vom 13. Januar bis 11. Februar 2024 in der Elfenbeinküste stattfindenden Afrika Cup teilnehmen könnten. Es wäre verwunderlich, wenn Guinea auf die Qualitäten des VfB-Starstürmers verzichten würde.

Die Jagd nach dem Lewandowski-Rekord wird also spätestens zum zeitgleich mit dem Afrika-Cup beginnenden Rückrundenbeginn ein jähes Ende finden. Selbst wenn Guinea in der Vorrunde ausscheidet, wird Guirassy dem VfB einige Wochen fehlen. Ein Trostpflaster: Transferbemühungen größerer Klubs könnte dies zumindest für das Winterfenster beeinträchtigen.

Bayer und Eintracht treffen die Abstellungen im Januar empfindlich

Noch härter als die Stuttgarter treffen die Abstellungen insgesamt aber Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt. Die Werkself muss dann wohl auf Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Odilon Koussounou (Elfenbeinküste), Victor Boniface (Nigeria) und Amine Adli (Marokko) verzichten. Das könnte für Bayer durchaus zu einem herben Rückschlag im Titelrennen führen.

Der Eintracht fehlen höchstwahrscheinlich Omar Marmoush (Ägypten), Ellyes Skhiri (Tunesien) und Farés Chaibi (Algerien). Ob das den Ausschlag gegen die Hessen im Rennen um die europäischen Ränge gibt? Sportvorstand Markus Krösche wird dies berücksichtigen müssen mit Blick auf die Planungen für den Januar.

Guirassys Hoffnungsschimmer: Lewandowski benötigte nur 29 Spiele für 41 Tore

Zurück zu Guirassy: Noch hat er in den kommenden drei Monaten die Chance, seinen tollen Lauf fortzusetzen. Und einen weiteren Hoffnungsschimmer gibt es für ihn persönlich: Lewandowski konnte den 40-Tore-Gerd-Müller-Rekord in nur 29 Partien knacken.

Sollte Guirassy also fit bleiben und seine Quote von zwei Toren pro Partie einigermaßen halten, könnte er auch eine kurze Durststrecke in den ersten Rückrundenwochen verkraften.