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Bundesliga: Hier hinkt Werder Bremen massiv hinterher I SPORT1-Kolumne von Tobias Holtkamp

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Bundesliga: Hier hinkt Werder Bremen massiv hinterher I SPORT1-Kolumne von Tobias Holtkamp

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Hier hinkt Werder massiv hinterher

Werder Bremen gibt auch gegen Hoffenheim kein gutes Bild ab. Von Aufstiegseuphorie ist nichts mehr zu sehen. Die fehlende Qualität wird einmal mehr deutlich. Ein Kommentar.
Das Weserstadion erlebt gegen Hoffenheim einmal mehr einen denkwürdigen Abend: In der Nachspielzeit lässt Jens Stage die Bremer Fans ausflippen - aber das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.
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Werder Bremen gibt auch gegen Hoffenheim kein gutes Bild ab. Von Aufstiegseuphorie ist nichts mehr zu sehen. Die fehlende Qualität wird einmal mehr deutlich. Ein Kommentar.

Die Euphorie des Bundesliga-Aufstiegs, im Mai letztes Jahres war das, ist bei Werder Bremen komplett verflogen. Der Verein scheint zurück im gleichen Schlamassel, das ihn schon vor der einen Saison in Liga zwei lähmte, über Jahre.

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Es braucht weder Kristallkugel noch Hellseher, um schon jetzt vorauszusagen, dass Bremen mit der vorderen Tabellenhälfte rein gar nichts zu tun haben wird in dieser Spielzeit. Gegen Hoffenheim zuletzt war es über weite Phasen ein Klassenunterschied. Gerade in der ersten Halbzeit, in der sich die Bremer vor eigenem Publikum viel vorgenommen und einen klaren Plan in den Köpfen hatten. „Wir kamen nicht mit, sie waren komplett überlegen“, gab ein Spieler später relativ klar zu.

Nicht nur körperlich war der Gegner eine andere Liga, auch in Passgeschwindigkeit und erst recht Entscheidungsschnelligkeit. Die statistischen Werte zur Pause waren verheerend. Werder kämpfte sich, typisch Werder, typisch Weserstadion, zurück. Fast wäre noch ein Unentschieden herausgesprungen, doch genauso hätte Hoffenheim vorher auch noch weitere Tore erzielen können.

Personalplanung als Glücksspiel

Die Bremer sind von der Qualität der Großklubs, der Kadertiefe und den Möglichkeiten, sowohl im Training, als auch in Bereichen wie Scouting und Talentförderung, mittlerweile weit entfernt. Gegen wen sie in dieser Saison Zählbares holen müssen, ist allen im Verein bewusst. Zuallererst müssen sie die Aufsteiger schlagen. Doch genau gegen die hagelte es schon Gegentore, 2:4 verlor Werder sowohl in Heidenheim als auch in Darmstadt.

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Verlorene Punkte, die ebenso fest eingeplant waren wie die 2. Runde im DFB-Pokal. Bremen ist schon raus, das 2:3 bei Drittligist Viktoria Köln war der erste Genickschlag, bevor die Saison überhaupt richtig gestartet war.

Der massive Druck, der wirtschaftlich nach wie vor auf dem Klub lastet, machte die sommerliche Personalplanung zu einem Glücksspiel. Oder, treffender, den Kader zu einer Art Zufallsprodukt. Egal für welchen Spieler ein akzeptables Angebot kam, Bremen musste es annehmen. Und konnte erst spät selbst aktiv werden. Viel gab der Markt da nicht mehr her, alle Wunschzugänge hatten bereits entweder bei ihren Vereinen verlängert oder woanders unterschrieben.

Die dicken Brocken warten schon

Nicht nur Trainer Ole Werner war enttäuscht darüber, wie wenig möglich war, als viele Konkurrenten aufrüsteten. Auch der neue Kaderplaner Johannes Jahns, der von RB Salzburg gekommen war, hatte sich, freundlich formuliert, seine erste Transferphase in Bremen anders vorgestellt.

Früh hatte Werder Naby Keita, 28, verpflichtet. Es passt ins Bild, dass der gehaltstechnisch mit Abstand teuerste Neuzugang bisher lange verletzt war. Bei seinem ersten Startelfeinsatz gegen Hoffenheim war Keita kein Faktor, im Gegenteil. Er wirkte oft behäbig, kam nicht richtig hinterher und fiel vor allem durch ein hartes Foul auf, für das er Gelb sah. Kurz vor seiner Auswechslung verletzte sich Keita am Oberschenkel und wird nun wieder einige Wochen fehlen.

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Keine Wahnsinnsprognose, aber der Herbst wird dunkel bei Werder. Nach der Länderspielpause kommen dicke Brocken, unter anderem Dortmund, Wolfsburg, Leverkusen und Stuttgart. Auf den Trainer wartet Schwerstarbeit, es gibt, wegen der späten Transfers und immer wieder neuen Verletzten, noch keine eingespielte Mannschaft, mit klaren Abläufen und Strukturen, denen sie vertrauen kann. Werner steht nicht zur Diskussion, Mannschaft und Vereinsführung sind von ihm total überzeugt.

Die Probleme in Bremen, das wissen alle, liegen woanders.