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Der BVB-Plan mit Reyna: Terzic muss eine Rolle für den US-Star finden

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Der BVB-Plan mit Reyna: Terzic muss eine Rolle für den US-Star finden

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So plant der BVB mit Reyna

Giovanni Reyna kämpft sich bei Borussia Dortmund wieder heran. Nach seiner langen Ausfallzeit muss Trainer Edin Terzic eine Rolle für den US-Nationalspieler finden.
Borussia Dortmund feiert den vierten Bundesligasieg in Folge und erobert vorerst die Tabellenführung. Nationalspieler Julian Brandt bringt die Erlösung gegen Werder Bremen - für die Hanseaten wird es brenzlig.
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von SPORT1

Es brauchte nicht lange, bis Giovanni Reyna erstmals positiv in Erscheinung trat. In der 62. Minute wurde der 20-Jährige im Spiel gegen Werder Bremen für Marius Wolf eingewechselt und spielte kurz darauf fast eine Großchance heraus.

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Seine Flanke von der rechten Seite geriet aber etwas zu lang. Vier Minuten später war der US-Boy dann an der Entstehung des 1:0-Siegtreffer durch Julian Brandt mit beteiligt und verließ hinterher glücklich den Platz.

Es war erst Reynas zweites Spiel für Borussia Dortmund in dieser Saison – und gleich ein derart gutes. In dem rund 30-minütigen Kurzeinsatz zeigte der 20-Jährige, welch großes Potenzial in ihm schlummert.

Reyna fehlt 404 Tage

„Das freut mich persönlich für ihn“, sagt BVB-Reporter Oliver Müller in einer neuen Ausgabe des SPORT1 Podcast Die Dortmund-Woche. „Wer Gio Reyna kennt, weiß, dass ihn die Situation zuletzt mitgenommen hat. Er ist jemand, der unter den vielen Verletzungen leidet. Davon hat er bislang schon viele angesammelt. Er ist ein Pechvogel.“

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Auf 404 Tage beziffert das Internet-Portal transfermarkt.de die gesamte Ausfallzeit Reynas. Wegen muskulärer Probleme sowie einer ominösen und lange Zeit nicht näher definierten Fußverletzung verpasste der aufstrebende Star seit Sommer 2019 ganze 79 Pflichtspiele für den BVB und die US-Nationalmannschaft.

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Das Ende einer langen Leidenszeit?

„Es hat sich mittlerweile herausgestellt, dass es ein Wadenbeinbruch war, den er sich vor ein paar Monaten bei der Nationalmannschaft zugezogen hatte. Das haben wir jetzt nochmal bestätigt bekommen“, berichtet SPORT1 Chefreporter Patrick Berger, der nah am BVB dran ist. „Es war eine zähe und langwierige Geschichte.“ Mittlerweile sei Reyna aber wieder „voll auf dem Dampfer“.

Die schwere Corona-Zeit, bei der Reyna im zwischenzeitlichen Lockdown von seiner in den USA lebenden Familie getrennt war, sowie die Auseinandersetzung mit US-Nationaltrainer Gregg Berhalter und der damit einhergehende Fast-Rauswurf bei der WM 2022 in Katar hat Reyna hinter sich gebracht.

„Diese Dinge haben ihm auch auf die Psyche geschlagen“, weiß Müller. „Das alles ist nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Es ist schön zu sehen, dass er das offenbar hinter sich gelassen hat und wieder Spielwitz verspürt. Das konnte man direkt nach seiner Einwechslung gegen Bremen erkennen.“

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Welche Rolle erhält Reyna?

Reyna ist und bleibt weiterhin eines der größten und verheißungsvollsten BVB-Juwele. Der US-Nationalspieler (22 Einsätze, sechs Tore) hat sein großes Talent in seiner Anfangszeit beim BVB schon oft gezeigt. „Er wurde intern bereits als Reus-Nachfolger gesehen“, sagt Berger über Reyna, dessen Marktwert zuletzt von 40 auf nur 20 Millionen Euro geschrumpft war. „Er ist jemand, der die Zehner- und Achter-Position hinter den Spitzen top bekleiden und die Fäden ziehen kann.“

Allein: Beim BVB setzte ihn Trainer Edin Terzic zuletzt oft auf den Flügeln ein. Dabei sieht sich Reyna selbst im Zentrum, wo er seine Stärken besser ausspielen kann. Terzic steckt mit Blick auf die große Konkurrenz im zentralen Mittelfeld in einer Zwickmühle und muss alsbald die optimale Position für Reyna finden.

„Gio fühlt sich, ähnlich wie Marco Reus und Julian Brandt, im Zentrum am wohlsten“, erklärte der Coach zuletzt auf SPORT1-Nachfrage. „Das versuchen wir immer wieder zu berücksichtigen. Gio ist aber, wie Brandt, selten auf den Flügeln zu finden, wenn er da spielt. Sie öffnen die Flügel, ziehen immer in die Halbräume. Da ist Gio definitiv am gefährlichsten und kann die meiste Torgefahr ausstrahlen.“

Es bleibt spannend zu beobachten, wie der BVB und auch Reyna mit der aktuellen Situation umgehen werden. „Seine Formkurve zeigt klar nach oben“, findet Berger, der in die Zukunft schaut: „Sein Vertrag geht ja noch bis 2025, also noch eine Weile. Er guckt sich das jetzt schon an, wie Terzic mit ihm plant und umgeht. Genauso muss der BVB gucken, wie man mit Reyna umgeht.“

Und Berger meint weiter: „Er kann einerseits eine Ära mitprägen, aber auch jemand sein, den man irgendwann für viel Geld verkaufen kann. Aber dafür muss er spielen und richtig eingesetzt werden. Was passiert sonst im Sommer 2024, wenn man nur noch ein Jahr Restlaufzeit hat? Dann kriegt man vielleicht nur noch zehn oder zwölf Millionen Euro für Reyna.“

Für Reyna und den BVB geht es nun in richtungsweisende Wochen. Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit hat es bislang noch nicht gegeben. Alle Beteiligten wollen zunächst die weitere Entwicklung abwarten.