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Eintracht Frankfurt - dank ihm denkt niemand mehr an PSG-Star Kolo Muani

Er ist Eintrachts Mann der Stunde

Die herausragende Entwicklung von Omar Marmoush war so nicht vorauszusehen. Der Ägypter hat die Lücke nach dem Abgang von Randal Kolo Muani bei Eintracht Frankfurt vorerst geschlossen.
Omar Marmoush trifft und trifft für Eintracht Frankfurt
Omar Marmoush trifft und trifft für Eintracht Frankfurt
© IMAGO/Jan Huebner
Die herausragende Entwicklung von Omar Marmoush war so nicht vorauszusehen. Der Ägypter hat die Lücke nach dem Abgang von Randal Kolo Muani bei Eintracht Frankfurt vorerst geschlossen.

Als der 3:0-Sieg bei Union Berlin eingefahren war und Omar Marmoush in der Kabine ankam, ging er auf Trainer Dino Toppmöller zu. Der Stürmer von Eintracht Frankfurt freute sich vor allem über seinen zweiten Treffer und sagte zu seinem Coach: „Hast du gesehen, wo ich hingelaufen bin?“

Marmoush machte es nach 14 Minuten tatsächlich wie ein Top-Stürmer. Hugo Larsson war über die rechte Seite hinter der Union-Kette durchgebrochen und passte scharf in die Mitte. Und Marmoush? Der löste sich im Sechnzehner mit einer geschickten Bewegung von seinem Gegenspieler und schob ins leere Tor ein.

Beim ersten Erfolgserlebnis nach zwei Minuten war der Mann der Stunde hellwach, als er nach einem Standard eiskalt aus rund zwölf Metern abschloss. Wie schon in der Vorwoche gegen Borussia Dortmund schnürte er wieder einen Doppelpack.

Kolo Muani? Eintracht hat mit Marmoush einen Nachfolger

Der in der Mannschaft und im gesamten Umfeld sehr beliebte Ägypter hat den Namen Randal Kolo Muani somit vorerst vergessen gemacht. Der zu Paris Saint-Germain abgewanderte Franzose stand vor einem Jahr nach zehn Spieltagen bei drei Saisontoren.

Marmoush hat zu diesem frühen Zeitpunkt bereits sechs Treffer auf seinem Konto. Das bedeutet für den 24-Jährigen einen persönlichen Rekord, bislang waren fünf Bundesligatore seine Bestmarke.

Das lachende Gesicht von Marmoush steht sinnbildlich für das Hessen-Hoch. Zehn Punkte aus vier Partien haben den Klub auf Rang sieben gebracht. Marmoush hat in diesem Zeitraum fünf der elf Eintracht-Tore erzielt.

Toppmöller hat den gewaltigen Umbruch gemeistert und der Offensive nach den Abgängen von Kolo Muani, Jesper Lindström und Daichi Kamada einen neuen Anstrich verpasst.

Marmoush hat das „Toreschießen für sich entdeckt“

Marmoush ist neben Farés Chaibi und Ansgar Knauff der zentrale Punkt. „Er ist ein sehr guter Spieler, der das Toreschießen für sich entdeckt hat“, freute sich Toppmöller.

„Er hat ein gutes Umfeld. Omar spürt das Vertrauen von Trainerteam und Mannschaft. Er ist extrem fleißig und schwer zu verteidigen“, führte sein Trainer weiter aus und betonte zwei entscheidende Elemente: „Er hat durch seine Geschwindigkeit die Momente, die für einen Verteidiger unangenehm sind. Dadurch kann Omar in die Tiefe gehen. Er hat aber auch das Gespür, sich in der roten Zone zu lösen und da dann mit seiner Technik und fußballerischen Klasse zu helfen.“

Marmoush könne zudem als Wandspieler die Bälle sauber ablegen: „Er hat in der Boxbesetzung einen Schritt nach vorne gemacht.“

Es zeigt den Ehrgeiz des Stürmers. Bei seiner Antritts-Pressekonferenz im Juli sagte der ablösefrei aus Wolfsburg gekommene Marmoush noch: „Ich muss meine Torchancen besser nutzen. Ich komme immer gut in die Position rein, aber der letzte Push am Ende reicht manchmal nicht.“

Schon zehn Pflichtspieltore auf dem Konto

Toppmöller hat sich viel Zeit genommen für den Offensivallrounder und ihm einen wichtigen Rat mit an die Hand gegeben. Wenn Marmoush im Sechzehner an den Ball kommt, dann braucht er einen klaren Plan beim Abschluss. Er hat die nötige Schusstechnik, muss diese aber zielführend nutzen.

Das alles ist gelungen. Neben sechs Bundesligatoren hat er nach 17 Pflichtspielen auch schon einen Pokal- und drei Conference-League-Treffer auf der Habenseite.

Der Aufschwung der Eintracht - er ist ganz eng mit dem Mann verbunden, der die große Kolo-Muani-Lücke schneller als gedacht geschlossen hat.