Als „Stimme vom Bökelberg“ hat Rolf Göttel bei Borussia Mönchengladbach Kult-Status erlangt. Ganze 30 Jahre lang war der gebürtige Gladbacher im altehrwürdigen Bökelbergstadion als ehrenamtlicher Stadionsprecher zu hören.
Bundesliga: Gladbach trauert um die "Stimme vom Bökelberg"
Gladbach trauert um Vereinslegende
Noch heute ist im Borussia-Park bei jedem Tor der Fohlen im Jingle die Ansage „Tor für die Borussia“ zu hören, womit der Verein sein langjähriges Engagement in Ehren hält. Nun ist die Vereinslegende im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.
Göttel erlangte als Stadionsprecher Kultstatus
Borussia Mönchengladbach trauert um einen Mann, der den Verein über Jahrzehnte hinweg im Herzen getragen hat. Als Jugendlicher startete Göttel noch als Bediener der Zahlentafel, als nur 18-Jähriger wurde Göttel zu Borussias Stadionsprecher, das war 1962.
„In Rolf Göttel verlieren wir einen wertvollen Menschen und Freund, der seit 1958 als Mitglied eng mit dem Verein verbunden war. Borussia wird Göttel immer ein würdiges Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Stunde seinen Angehörigen“, schrieb der Verein in einem auf der eigenen Webseite geteilten Statement.
Insbesondere durch seinen Begrüßungssatz genießt Göttel, der von 1958 bis zu seinem Tode Mitglied des Vereins war, Kultstatus.
„Vorstand, Spieler und Trainer der Mannschaft wünschen dem Spiel einen sportlich fairen Verlauf und Ihnen, meine Damen und Herren, hierzu ein sportverbundenes Vergnügen“, lautete seine Begrüßung und Botschaft, die sich zu seinem Markenzeichen entwickelte.
Schiedsrichter und angestellt beim DFB-Sportgericht
Göttel war jedoch nicht nur ein leidenschaftlicher Stadionsprecher, sondern sorgte auch als langjähriger Schiedsrichter für Gerechtigkeit auf dem Platz.
Bereits im Alter von 15 Jahren legte er seine Schiedsrichter-Prüfung erfolgreich ab und pfiff auf Verbandsebene. 1969 wurde er Obmann des Kreises Mönchengladbach/Viersen, ehe er 1975 vom Fußballverband Niederrhein ihn in seinen Schiedsrichterausschuss gewählt wurde.
1992 legte er sein Amt als Stadionsprecher nieder und gehörte später als stellvertretender Vorsitzer dem DFB-Schiedsrichterausschuss an, wurde 2004 gar als Beisitzer in Schiedsrichterangelegenheiten in das DFB-Sportgericht gewählt.
Für seine Verdienste erhielt Göttel unter anderem die Goldene Ehrennadel der Stadt Mönchengladbach und das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bis zuletzt war er Teil des vereinsinternen Ehrenrates dem er seit 2005 angehörte.