Home>Fußball>Bundesliga>

Bundesliga: Vizekusen ade? Warum Xhaka noch bremst

Bundesliga>

Bundesliga: Vizekusen ade? Warum Xhaka noch bremst

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Meister-Frage entzweit Leverkusen

Schon jetzt ist klar: Leverkusen wird als Spitzenreiter überwintern und die Fans vom ersten Meistertitel der Klubgeschichte träumen lassen. Doch Granit Xhaka tritt auf die Euphoriebremse - wegen einer persönlichen Erfahrung.
Bayern-Schreck Eintracht Frankfurt kann gegen Bayer Leverkusen keine Überraschung landen. Vor allem Florian Wirtz und Victor Boniface überzeugen.
ntrettin
ntrettin

Weihnachten ist die Zeit der Wünsche - und davon haben die Leverkusener Fans diesmal einen ganz besonderen. „Nur der eine Wunsch, Jahr für Jahr, eines Tages wird er wahr“ stand bereits vor dem 3:0 gegen Eintracht Frankfurt über die komplette Nordkurve auf zwei Bannern geschrieben. Mittig grinste ein überdimensionaler Grinch, der die Meisterschale fest mit beiden Händen umklammerte.

{ "placeholderType": "MREC" }

Was sich die Bayer-Anhänger vom weiteren Saisonverlauf erhoffen, ist unverkennbar: Nach 45 Jahren, in denen der Verein durchgehend erstklassig spielte, soll nun endlich der erste Bundesliga-Titel her. Scheint dieses große Ziel doch realistisch wie lange nicht mehr zu sein. „Sie können feiern, sie können träumen. Für uns ist es super, dass wir unseren Fans dieses Gefühl geben können“, erklärte Trainer Xabi Alonso, der mit der Werkself auch im 24. Saisonspiel ungeschlagen blieb.

Doch während die Euphorie auf den Rängen gigantisch ist, sei eine mögliche Meisterschaft innerhalb des Teams „noch gar kein Thema“, ordnete Alonso wie üblich ein und ergänzte: „Wir wollen darüber nicht sprechen, das ist nicht der richtige Moment.“ Dabei ist diese Frage seit Wochen ein treuer Wegbegleiter - und wird es auch weiterhin sein. Zeigte der nie gefährdete Sieg gegen Frankfurt schließlich wieder, dass der Tabellenführer einen gefühlten Zustand der Unbesiegbarkeit erreicht hat.

Xhaka: „Uns aufzuhalten, ist momentan sehr schwer“

Auch Sportdirektor Simon Rolfes nahm das Meisterwort gar nicht erst in den Mund und konnte geschickt ausweichen. „Der Wunsch ist, dass wir weiter so auftreten, in allen drei Wettbewerben ambitioniert sind und das Bestmögliche herausholen - das ist das alles Entscheidende“, betonte der 41-Jährige. Dafür müsse Leverkusen „diesen Biss und Ehrgeiz“ beibehalten.

{ "placeholderType": "MREC" }

Einer, der diesen von Rolfes gemeinten Biss und Ehrgeiz wie kein Zweiter verkörpert, ist Granit Xhaka. So bekräftigte der Schweizer: „Uns aufzuhalten, ist momentan sehr schwer.“ Doch selbst Xhaka trat vorsichtig auf die Euphoriebremse. „Ich glaube, die Fans wissen am besten, dass es brutal früh, darüber zu sprechen“, sagte er. Immerhin hat der 31-Jährige noch im vergangenen Jahr erlebt, wie es ist, lange oben zu stehen und am Ende trotzdem nichts zu holen.

Lesen Sie auch

Zur Erinnerung: Beim FC Arsenal hatte Xhaka einen großen Anteil, dass sich der Klub vom kri­selnden Spit­zen­verein zum ernst­haften Meis­ter­kan­didat entwickelt hatte. Zwi­schen­zeit­lich lagen die Gunners sogar mit einem Polster von acht Zählern vor Ver­folger Man­chester City. Geplagt von Ver­let­zungs­sorgen ging den Londonern jedoch die Luft aus. Den einst riesigen Rückstand konnten die Skyblues pulverisieren und letztlich vorbeiziehen. Eine bittere Erfahrung.

Deutlicher Xhaka-Appell an Teamkollegen

„Der Fußball kann sich von heute auf morgen ganz schnell ändern“, mahnte Xhaka deswegen in aller Deutlichkeit. Und tatsächlich: Parallelen zwischen der jetzigen Lage in Leverkusen und der vor einem Jahr in London sind durchaus zu erkennen. Wieder ist der Hype enorm. Wieder sitzt ihm ein absoluter Top-Klub dicht im Nacken - diesmal der FC Bayern.

Um ein ähnliches Schicksal mit der Werkself zu vermeiden, forderte Xhaka vor den anstehenden Weihnachtstagen die nötige Seriosität seiner Teamkollegen ein: „Wir müssen darauf achten, wie wir uns in der Pause erholen und ernähren, damit wir in der Rückrunde topfit zurückkommen und weiter auf dem Niveau spielen.“ Der Stil eines echten Leaders. Xhaka setzt eben auch in der Kabine entscheidende Akzente.

{ "placeholderType": "MREC" }

Titelträume seien laut dem Mittelfeldstrategen aber legitim. „Klar, man kann träumen. Wir haben im Moment eine Phase, die für jeden Leverkusener Fan, für uns Spieler, ja für alle im Klub super schön ist“, meinte Xhaka, schob jedoch hinterher: „Nach einem halben Jahr hat noch niemand den Titel geholt. Man braucht am Ende auch ein bisschen Glück. Das hatten wir leider bei Arsenal nicht mit wichtigen Spielern, die sich verletzt haben.“

Stolpert Leverkusen ausgerechnet gegen Bochum?

Wie Xhaka aber nicht verheimlichen konnte, sehnt auch er die freien Tage erst einmal herbei. „Ich glaube, ich bin derjenige, der sich im gesamten Klub am meisten darauf freut. Sieben Jahre hatte ich keinen Urlaub. Wir haben ja immer am 26. und am 28. Dezember und auch 1. Januar gespielt“, lachte der Schweizer. „Da kann man sich vorstellen, wie es mir geht.“

Zuvor gilt es nur noch einmal die Kräfte zu bündeln. Am Mittwoch trifft Leverkusen auf den VfL Bochum (ab 20:30 Uhr im Liveticker) - und damit auf den Verein, der die Rheinländer als letztes besiegt hat. Ende Mai war das, am 34. Spieltag der Vorsaison.