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DFL: Investoren-Entscheidung gefallen!

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DFL: Investoren-Entscheidung gefallen!

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DFL: Investoren-Entscheidung gefallen!

Im zweiten Anlauf hat der deutsche Profifußball den Weg für den Einstieg eines Investors freigemacht.
Im zweiten Anlauf hat der deutsche Profifußball den Weg für den Einstieg eines Investors freigemacht.
. SID
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von SID

Zum Deal gezittert: Im zweiten Anlauf hat der deutsche Profifußball den Weg für den Einstieg eines Investors freigemacht. Bei der Versammlung der 36 Erst- und Zweitligisten am Montag in Frankfurt/Main ist die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit für Verhandlungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit potenziellen Geldgebern gerade so zustande gekommen. Das berichten die Sportschau und der kicker übereinstimmend.

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Die Mehrheit am Montag hätte nicht knapper ausfallen können: 24 Ja-Stimmen, zehn Nein-Stimmen, zwei Enthaltungen. Im Mai waren die Bestrebungen noch gescheitert, was für große Verwerfungen gesorgt hatte.

Der FC Bayern, Borussia Dortmund und andere Großklubs wie RB Leipzig, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart waren erklärtermaßen für den Deal - eine Nein-Stimme hatte sich angekündigt beim 1. FC Köln, dem SC Freiburg, dem FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf.

Pikant ist das Abstimmungsverhalten von Hannover 96, wo Klubboss Martin Kind vom Mutterverein - mit dem er seit langem im Clinch gilt - aufgefordert worden war, mit „Nein“ zu stimmen. Auf Nachfrage der Sportschau hat er sein Abstimmungsverhalten aber nicht offengelegt.

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“Es war doch eine geheime Wahl“ zitiert ihn die Onlineseite des ARD-Magazins, das von einer analogen, nicht nachverfolgbaren Abstimmung mit Zettel und Urne berichtet. Der Hannover 96 e.V. hatte die DFL auch aufgefordert, das Votum zu verschieben, sollte nicht sichergestellt werden können, dass Kind - Geschäftsführer der ausgelagerten KGaA - der Weisung folge.

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Auch Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen kommt zu Wort und berichtet, dass die verzwickte Lage in Hannover „kein Thema“ auf der Sitzung gewesen sei.

Bis zu einer Milliarde Euro für TV-Rechte?

Der neue Plan sieht vor, sechs bis neun Prozent der Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre zu verkaufen. Dafür soll es zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro geben.

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Im Idealfall gehen 600 Millionen an die DFL-Zentralverwaltung zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells (Digitalisierung, Streamingplattform, usw.). 300 Millionen erhalten gemäß dem gültigen Verteilerschlüssel die Klubs, um die zunächst entstehenden Medien-Mindereinnahmen auszugleichen. Mit den restlichen 100 Millionen soll ein Vergütungssystem geschaffen werden, das die Klubs belohnt, die zu Werbezwecken ins Ausland reisen.

Es soll vier bis sechs interessierte Geldgeber aus dem sogenannten „Private-Equity-Bereich“ geben. Es handelt sich dabei um Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die auf Beteiligungsformen spezialisiert sind.

Bundesliga-Investor: Erster Versuch scheiterte spektakulär

Der erste Versuch, einen Investor ins Boot zu holen, war vor rund einem halben Jahr gescheitert. Damals wurde die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit verfehlt. Der Plan sah vor, 12,5 Prozent der Anteile einer Tochtergesellschaft über 20 Jahre zu verkaufen. Zwei Milliarden Euro sollten erlöst werden.

Das Modell war riskant, denn selbst bei einem moderaten Wachstum der Einnahmen (derzeit knapp 1,3 Milliarden pro Saison) wären 12,5 Prozent über zwei Jahrzehnte gesehen deutlich mehr als drei Milliarden gewesen - in Summe also erst einmal ein riesiges Verlustgeschäft.

Vor der Abstimmung am Montag hatten die beiden DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel die Klubs bei mehreren Gesprächsrunden über die Pläne informiert. Dabei wurden „rote Linien“ gezogen. Hoheitsrechte sollen nicht abgegeben werden.

Es soll keine „Mitbestimmungsrechte eines Partners in Bezug auf Pflichtspiele im Ausland, Anstoßzeiten oder im Bereich der Spielplanung“ geben. Und: „Nach Ablauf der zeitlich begrenzten Minderheitsbeteiligung würden die lizenzierten Rechte automatisch an den DFL e.V. zurückfallen.“

Dennoch gab es Kritik. Vor allem stellte sich die Frage, warum die Klubs die nötige Investitionssumme in Höhe von 600 Millionen Euro nicht aus eigenen Kräften bereitstellen können. Die DFL-Bosse sahen für die sogenannte „Binnenfinanzierung“ aber keine Mehrheit.

Einige Klubbosse hatten im Vorfeld erneut mit der Spaltung des Profifußballs gedroht, sollte die Zwei-Drittel-Mehrheit wieder verfehlt werden. Auf der anderen Seite waren die Fangruppierungen der 1. und 2. Bundesliga klar gegen den Deal.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)