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Florian Wirtz sorgt für Diskussionen: „Er spielt mit dem Feuer“

Pikante Diskussion um Wirtz

Florian Wirtz entgeht in der Bundesliga möglicherweise einer Verletzung. Das Einsteigen von Holstein Kiels Magnus Knudsen sorgt dennoch für Diskussionen.
Florian Wirtz wird bei Holstein Kiel in der ersten Halbzeit rüde gefoult. Grund genug für Coach Xabi Alonso für den Schutz des deutschen Nationalspielers zu plädieren.
Florian Wirtz entgeht in der Bundesliga möglicherweise einer Verletzung. Das Einsteigen von Holstein Kiels Magnus Knudsen sorgt dennoch für Diskussionen.

Bayer Leverkusen erfüllt in der Bundesliga seine Pflichtaufgabe und gewinnt mit 2:0 gegen Holstein Kiel. Trotz des souveränen Sieges herrscht nach dem Spiel allerdings Diskussionsbedarf.

Wenige Minuten nach dem Führungstreffer durch Patrik Schick (9.) musste Superstar Florian Wirtz nach einem harten Tritt von Magnus Knudsen behandelt werden. Der Kieler hatte Wirtz rustikal gelegt und traf diesen mit den Stollen auf der Achillessehne. Schiedsrichter Daniel Schlager beließ es jedoch bei einer Gelben Karte und auch der VAR schaltete sich nicht in das Geschehen ein.

Hamann: „Müssen die Gesundheit der Spieler schützen“

„Für mich ist es Rot”, forderte TV-Experte Dietmar Hamann bei Sky: „Da geht es nicht darum, dass es Wirtz ist. Es ist egal, welcher Spieler es ist, wir müssen die Gesundheit der Spieler schützen und wenn von hinten jemand auf die Achillessehne oder aufs Sprunggelenk draufsteigt, dann hat er mit Rot vom Platz zu gehen.“

Der frühere Bayern-Star betonte: „Wir sehen: Das ist Schock, das ist Schmerz. Und Wirtz hat hier wirklich großes Glück, dass er keine Fleischwunde davonträgt. Dann bist du auch vier Wochen weg. Da ist ja auch wenig Schutz bei der Achillessehne. Es hat nur auf dem Prinzip Glück basiert, dass Wirtz heute nichts passiert ist.“

Rolfes in Sorge um Wirtz

Zurückhaltender präsentierten sich hingegen die Leverkusener Verantwortlichen. „Natürlich muss ein Schiedsrichter die Spieler schützen. Flo natürlich auch, weil viele Spieler versuchen, ihn mit sehr viel härte zu attackieren”, sagte Sportdirektor Simon Rolfes nach dem Spiel.

Es sei „auch eine Aufgabe des Schiedsrichters“, fügte der Bayer-Boss an und lobte, dass Schlager dies „danach im Verlauf des Spiels gut hinbekommen hat.“

Weiter erklärte Rolfes: „Dass keiner gerne getreten wird, ist ja klar. Dass er trotzdem immer in seinem Spiel bleibt ist denke ich das Entscheidende, aber dass er sich wehrt, ist ja selbstverständlich.“

Andrich äußert einen Verdacht bei Wirtz

Bayer-Star Robert Andrich verwies zudem auf ein brisantes Thema im Zusammenhang mit Wirtz. Der 30-Jährige sprach bei seinem jungen Teamkollegen von einem Stück „Provokation“.

„Da muss man natürlich auch schauen, wo ist die Fairness, wo ist es ein normaler Zweikampf. Er spielt natürlich auch gerne mit dem Feuer, weil er auch weiß, dass er brutal gut ist“, meinte Andrich mit Blick auf Wirtz' Spielweise: „Solange es aber für die Mannschaft ist, kann er die Sachen auch gerne machen. Es funktioniert ja auch alles.“

Allerdings brauche es mitunter dann die Schützenhilfe der Teamkollegen, wenn Wirtz im Gegenzug Tritte seiner Gegenspieler einstecken muss, die sich die Kabinettstückchen nicht gefallen lassen wollen.

„Wenn es dann in die unfairen Sachen geht, dann sind da genug Spieler auf dem Platz, die dann auch mal dem Gegenspieler oder dem Schiedsrichter etwas sagen können“, erklärte Andrich.

Kiel-Trainer Marcel Rapp wollte die Situation nicht bewerten. „Wir spielen Fußball. Ich habe es jetzt nicht genau gesehen. Es gibt einen Schiedsrichter und im Keller noch drei, die es bewerten, dann werden sie schon die richtige Entscheidung getroffen haben.“

Auch auf erneute Nachfrage sagte Rapp: „Ich bin kein Schiedsrichter. Ich habe mich zu den ganzen Themen noch nie geäußert.“ Schiedsrichter Daniel Schlager wollte auf Nachfrage von Sky ebenfalls keinen Kommentar zur Bewertung des Foulspiels abgeben.