Vincent Kompanys Entscheidung, Bayern-Urgestein Thomas Müller im Playoff-Rückspiel gegen Celtic Glasgow (1:1) wenige Sekunden vor Schluss einzuwechseln, beschäftigt Fußball-Deutschland auch Tage nach dem Ereignis.
FC Bayern: Müller? "Würde Kompany nie im Leben machen"
Müller? „Würde Kompany nie machen“
Während Rekordnationalspieler Lothar Matthäus von einer „Demütigung“ für Müller sprach, hat SPORT1-Experte Stefan Effenberg eine ganz andere Meinung.
„Das würde Kompany nie im Leben machen, einen Spieler mit diesen Erfolgen zu demütigen. Das spielt in dieser Situation gar keine Rolle. Es ist auch Thomas Müllers Job, diese 20 oder 25 Sekunden eingewechselt zu werden und zu spielen, auch wenn er keinen Kontakt hat. Eine Demütigung sehe ich in keiner Weise“, sagte der 56-Jährige im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1.
Müller? „Er ist wichtig für die Kabine“
Zustimmung bekam Effenberg von Journalist Alfred Draxler: „Das kann ich mir nicht vorstellen (dass es eine Demütigung gewesen sein soll; Anm. d. Red.). Es stand 1:1 gegen Celtic, es waren noch 30 Sekunden, da kann noch viel passieren. Der hat sich was dabei gedacht. Und Müller ist erfahren und alt genug zu wissen, was seine Rolle ist“, erklärte der 72-Jährige.
Was Müllers Zukunft angeht, wies Effenberg auf die Bedeutung des Angreifers im Allgemeinen hin: „Er ist wichtig für die Kabine. Wir reden immer über den Spieler auf dem Feld – und natürlich wird er da noch wichtig sein –, aber er ist doch auch als Person und Persönlichkeit so wichtig für die Kabine. Vor dem Spiel, in der Pause, während des Spiels.“
„Bei Müller kann sich das auch drehen“
Müllers Vertrag in München läuft im kommenden Sommer aus. Noch ist offen, wie es für den 35-Jährigen weitergeht. In dieser Saison kommt er auf fünf Tore und vier Vorlagen in 30 Pflichtspielen.
„Es ist seine Entscheidung, ob er diese Rolle weiter ausfüllen will, aber so etwas kann sich auch schnell drehen und ändern. Das beste Beispiel ist Leon Goretzka, der jetzt doch mehr Spielminuten hat, als man vor der Saison erwarten konnte. Und bei Thomas Müller kann sich das auch drehen, man muss ja immer bereit sein“, meinte Ex-DFB-Star Almuth Schult.