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Umstrittener Bayern-Sponsor meldet sich zu Wort

Bayern-Sponsor meldet sich zu Wort

Die Tourismus-Marke „Visit Rwanda“, seit 2023 Sponsor des FC Bayern München, meldet sich nach scharfer Kritik zu Wort - und warnt vor verheerenden Auswirkungen auf einen Konflikt im Kongo.
"Visit Rwanda" ist seit 2023 Sponsor des FC Bayern
"Visit Rwanda" ist seit 2023 Sponsor des FC Bayern
© IMAGO/Ulrich Wagner
Die Tourismus-Marke „Visit Rwanda“, seit 2023 Sponsor des FC Bayern München, meldet sich nach scharfer Kritik zu Wort - und warnt vor verheerenden Auswirkungen auf einen Konflikt im Kongo.

Der FC Bayern wirbt seit 2023 für die Tourismus-Marke „Visit Rwanda“. Angesichts der militärischen Intervention Ruandas in einem Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo und der damit verbundenen katastrophalen humanitären Lage forderte die Außenministerin Kongos Thérèse Kayikwamba Wagner den FC Bayern unlängst dazu auf, die Partnerschaft mit der Marke zu beenden.

Wie die ruandische Entwicklungsbehörde am Donnerstag mitteilte, sei die Forderung Wagners unvorteilhaft gewesen - was sich auch auf den Konflikt im Ostkongo auswirken könnte.

„Die Regierung Ruandas weist die jüngsten Versuche der Demokratischen Republik Kongo zurück, die internationalen Partnerschaften Ruandas durch Fehlinformationen und politischen Druck zu untergraben“, heißt es in einer Mitteilung Ruandas. „Diese Bemühungen verdrehen nicht nur die Wahrheit, sondern bedrohen auch die Grundlagen des regionalen Friedens, der Stabilität und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, an deren Aufbau wir unermüdlich gearbeitet haben.“

„Blutbeflecktes“ Sponsoring beim FC Bayern?

Kongo-Außenministerin Thérèse Kayikwamba Wagner hatte neben dem FC Bayern auch PSG und den FC Arsenal dazu angehalten, ihre „blutbefleckten“ Sponsoring-Verträge mit „Visit Rwanda“ zu beenden.

„Tausende Menschen sitzen derzeit in der Stadt Goma fest und haben nur begrenzten Zugang zu Nahrung, Wasser und Sicherheit. (...) Unzählige Menschenleben sind verloren gegangen; Vergewaltigungen, Morde und Raubüberfälle herrschen vor. Für diese Misere ist Ihr Sponsor direkt verantwortlich“, appellierte Wagner an das Gewissen der Top-Klubs.

„Visit Rwanda“ ist seit 2018 Sponsor von Arsenal, nach übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll der Deal den Gunners mehr als 10 Millionen Pfund (12 Millionen US-Dollar) pro Jahr einbringen.

Bayern München unterzeichnete 2023 eine fünfjährige Partnerschaft mit Ruanda zur Entwicklung des Fußballs und zur Förderung des Tourismus, während „Visit Rwanda“ seit 2019 Sponsor von PSG ist.

Konflikt im Osten der DR Kongo spitzt sich zu

In letzter Zeit hat sich die Lage im Kongo zugespitzt. Dort haben Rebellen mit Unterstützung der ruandischen Armee eine Offensive gestartet und Gebiete eingenommen.

Das Gesundheitsministerium der DR Kongo gab bekannt, dass nach dem Angriff der von Ruanda unterstützten M23-Rebellen zur Eroberung der größten Stadt im Ostkongo rund 800 Leichen in den Leichenhallen der Krankenhäuser um Goma liegen.