Niko Kovac konnte am Samstagabend nur machtlos zusehen, wie Borussia Dortmund beim 0:2 gegen RB Leipzig vor allem in der zweiten Halbzeit eine hochkarätige Chance nach der anderen vergab.
BVB: Horror-Bilanz für Kovac: „Das ist eine Katastrophe“
Kovac: „Das ist eine Katastrophe“
„Wie soll man so ein Spiel einordnen? Im Grunde genommen darf man so ein Spiel nie verlieren“, wurde Kovac nach dem Spiel bei Sky deutlich und meinte: „Wir haben uns heute selbst besiegt und das ist sehr ärgerlich.“
Kovac blickt auf Horror-Zahlen
Nach drei Aluminium-Treffern und zahlreichen weiteren vergebenen Chancen standen am Ende 66,4 Prozent Ballbesitz, 25 zu 15 Torschüsse und 3,11 zu 1,78 xGoals auf dem Konto des BVB.
Trotzdem sah sich Kovac nach dem Abpfiff mit der Tatsache konfrontiert, dass Dortmund im sechsten Bundesligaspiel unter seiner Leitung die vierte Niederlage kassiert hat. „Das ist eine Katastrophe, muss man ganz klar sagen. Das ist nicht der Anspruch von mir selbst“, ordnete der BVB-Coach seine bisherige Bilanz in der Bundesliga ein.
Mit Blick auf den Spielverlauf sagte der Kroate: „In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor. Bei der Vielzahl an Chancen müssen wir Tore machen.“ Lediglich zwischen der fünften und 25. Spielminute habe man ernsthafte Probleme mit dem Gegner aus Leipzig gehabt.
„Es ist unglaublich, ich kann es auch nicht erklären. Meistens ist es so, dass man sich die Chancen hart erarbeiten muss, damit man Tore erzielt. Jetzt haben wir wirklich hart arbeiten müssen und haben eine Vielzahl an Chancen, aber der Ball wollte heute einfach nicht rein“, erklärte Kovac weiter und fragte sich: „War es das Quäntchen Glück, war es das Quäntchen Konzentration? Es ist ja völlig egal. Fakt ist, dass wir die Tore nicht gemacht haben und heute unglücklich und eigentlich unverdient als Verlierer vom Platz gehen.“
Matthäus schützt Kovac: „Kannst eigentlich gratulieren“
Experte Lothar Matthäus nahm den frustrierten Kovac nach der Partie in Schutz. Zwar seien es „keine Zahlen, die du lesen willst als Trainer“, dennoch merkte der Rekordnationalspieler an: „Er kann am wenigsten etwas dafür.“
Dabei blickte Matthäus auch auf seine eigene Trainerkarriere und die Aufgabe, bei Amtsübernahme unter der Saison das Ruder herumreißen zu müssen, zurück: „Du kannst nicht das trainieren lassen, was du gerne hättest. Für die zweite Halbzeit kannst du Kovac eigentlich gratulieren.“
Dortmund muss um die Champions League bangen
Durch das Abrutschen auf Platz elf in der Bundesliga rückt eine mögliche Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison in immer weitere Ferne. Bereits jetzt liegt der BVB sieben Punkte hinter dem vierten Platz.
Doch ausgerechnet in der Königsklasse befindet sich das Team unter Kovac noch auf Kurs. Zwei Siege und ein Unentschieden konnte der BVB seit dem Aus von Nuri Sahin einfahren und bekommt es im Viertelfinale mit dem FC Barcelona zu tun.