An guten Tagen kann Julian Brandt Spiele nahezu im Alleingang entscheiden, doch aktuell befindet sich der Offensivstar von Borussia Dortmund in einer Schaffenskrise. Trainer Niko Kovac ist weiterhin bemüht, seinen Schützling mit warmen Worten starkzureden.
BVB-Trainer Kovac bricht Lanze für Brandt
Kovac bricht Lanze für Brandt
„Ich stärke meine Spieler. Das ist mir sehr wichtig“, betonte Kovac auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr im LIVETICKER). „Die Kritik, die da ist, ist sicherlich zum Teil auch berechtigt. Aber ich bin Trainer und das ist mein Spieler. Ich möchte, dass er mein Vertrauen spürt.“
Er gehe auch davon aus, dass Brandt dies auch spüre. „Deswegen werde ich mit ihm überhaupt nicht so hart ins Gericht gehen“, ergänzte Kovac.
Brandt „im letzten Spiel etwas unglücklich“
Vor zwei Wochen hatte Brandt wegen muskulärer Problemen die 6:0-Gala gegen Union Berlin in der Bundesliga verpasst. Beim 2:0-Auswärtssieg beim FC St. Pauli eine Woche später reichte es dann nur zu einem Kurzeinsatz.
Gegen den OSC Lille (1:1) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League kehrte Brandt in dieser Woche in die Startelf zurück, erlebte aber einen unglücklichen Abend und wurde in der 83. Minute ausgewechselt.
„Im letzten Spiel hat er etwas unglücklich agiert“, stellte auch Kovac fest. Dennoch habe es zuletzt auch Spiele gegeben, „in denen er gezeigt hat, was er alles kann“, fügte der Dortmunder Trainer hinzu und nannte die Partien gegen Sporting Lissabon und den VfB Stuttgart. Bei der 1:2-Niederlage gegen die Schwaben Anfang Februar hatte Brandt sein viertes Saisontor erzielt.
Kovac stärkt Brandt erneut den Rücken
„Wir brauchen Jule, er ist ein wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft, dieses Klubs“, bekräftigte Kovac. „Er ist einer mit hohen Fähigkeiten. Er wird wieder dort hinkommen, wo wir ihn gerne hätten. Aber das geht nur mit Minuten. Er muss durch gewisse Phasen im Fußballerleben durch, das ist im Moment so eine Phase, aber da stärke ich ihn auf jeden Fall.“
Einmal mehr betonte Kovac seine Wertschätzung für den Spielmacher. „Er ist für mich ein sehr wichtiger Spieler für den BVB, der den Unterschied ausmachen kann. Deswegen wird Jule auf dieser Position weiter den Stellenwert genießen, den ich ihm auch gegeben habe.“
Kovac sorgt mit Musiala-Wirtz-Vergleich für Aufsehen
Vor dem kleinen Revierderby beim VfL Bochum Mitte Februar hatte Kovac mit seinem Loblied auf Brandt für Aufsehen gesorgt, als er ihn „irgendwo in der Range“ von Florian Wirtz und Jamal Musiala verortete. Beim folgenden 0:2 beim Abstiegskandidaten tauchte Brandt dann völlig ab. Drei Toren und fünf Vorlagen bei 20 Liga-Einsätzen sind ein Ausdruck seiner aktuellen Formkrise.
„An mir geht das nicht spurlos vorbei, mich trifft die Situation“, sagte der 28-Jährige selbst zuletzt im Februar. Eigentlich soll er in Dortmund als Führungsspieler vorangehen, hat aktuell aber auch mit seinen eigenen Leistungen zu kämpfen: „Ich bin keiner, der Emotionen frei herauslässt. Ich mache sehr viel mit mir selbst aus.“