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BVB: Zwingt er Kovac zum Umdenken?

Zwingt er Kovac zum Umdenken?

Borussia Dortmund fährt einen wichtigen Sieg im Kampf um die internationalen Plätze ein. Maßgeblich daran beteiligt ist ein BVB-Offensivspieler, der vom Ausfall von Serhou Guirassy profitiert. Muss Kovac jetzt umdenken?
Maximilian Beier erzielte gegen Mainz seinen ersten Doppelpack für den BVB
Maximilian Beier erzielte gegen Mainz seinen ersten Doppelpack für den BVB
© IMAGO/pepphoto
Borussia Dortmund fährt einen wichtigen Sieg im Kampf um die internationalen Plätze ein. Maßgeblich daran beteiligt ist ein BVB-Offensivspieler, der vom Ausfall von Serhou Guirassy profitiert. Muss Kovac jetzt umdenken?

Der Knoten ist geplatzt! BVB-Offensivspieler Maximilian Beier war der Mann des Spiels. Beim 3:1-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 erzielte der Youngster nicht nur seinen ersten Doppelpack im BVB-Trikot, sondern zeigte auch seine bisher beste Leistung für Schwarz-Gelb.

„Zwei Tore, sensationell“, urteilte Niko Kovac auf der Pressekonferenz mit breitem Grinsen.

BVB-Star Beier überzeugt in der Doppelspitze

Der 22-Jährige überzeugte am Sonntag-Abend mit Vielseitigkeit: Ein Tor mit dem Fuß, eins mit dem Kopf und auch sonst war der Youngster – wie schon in den Wochen zuvor – fleißig unterwegs, gab dazu die meisten Torschüsse auf dem Feld ab (vier).

Seine starke Leistung dürfte auch mit seiner neuen Rolle zu tun gehabt haben: Weil Sturmtank Serhou Guirassy mit muskulären Problemen passen musste, setzte Kovac erstmals auf eine Doppelspitze mit Beier und Karim Adeyemi – und das funktionierte hervorragend.

Beier zurück zu alter Stärke?

Gerade Beier zeigte eindrucksvoll, wie wohl er sich in dieser Rolle fühlt. Schon zu seinen Hoffenheimer Zeiten glänzte er auf dieser Position. In der vergangenen Saison spielte er sich mit 16 Toren und drei Vorlagen in den Fokus vieler Top-Vereine und auch der Nationalmannschaft.

Beier mag es, wenn er Raum und Freiheiten hat – am liebsten im Zentrum. Auf dem häufig eingesetzten Flügel hat er das deutlich seltener und konnte sein volles Potenzial nur selten auf dem Platz bringen.

Gegen Mainz sorgte er im Wechselspiel mit Adeyemi immer wieder mit Tiefenläufen für große Gefahr für die 05-Defensive.

Für den Youngster selbst könnte die Partie eine Art Knotenlöser gewesen sein. Denn Beier erlebt trotz einer vorzeigbaren Quote (sieben Tore, vier Assists in der Liga) eine wechselhafte und schwere erste Saison beim BVB. Wohl auch, weil er nur selten auf seiner Lieblings-Position ran durfte.

Zwingt Beier Kovac zum Umstellen?

Guirassy wird in der kommenden Woche zurückkehren und wieder gesetzt sein. Bisher verzichtete Kovac auf einen Sturmpartner für den guineischen Nationalspieler. Doch muss der BVB-Trainer nach Beiers Vorstellung umdenken?

„Klar fehlt uns Serhou. Aber ich glaube, dass die beiden heute anders agiert haben, als wenn wir mit Serhou spielen. Serhou ist schon einer, der entgegenkommt, die Bälle klatschen lässt. Die beiden sind schon eher die, die die Tiefe suchen und den Gegner auseinanderziehen. Und das ist auch ein gutes Mittel. Ich hoffe, das können wir in den Spielen auch nutzen“, so Kovac.

Die Rollenverteilung wäre klar: Guirassy wäre nach wie vor Anspielstation Nummer eins, der die Lufthoheit hat und Bälle tropfen lässt. Beier würde dann wieder die Rolle des Freigeists zukommen, der herumschwirren und immer wieder mit tiefen Läufen für Gefahr sorgen könnte.

Es scheint so, als käme Kovac am kommenden Spieltag in Freiburg nicht um eine ähnliche Herangehensweise herum – zu eindrucksvoll dürfte Beiers Eigenwerbung dafür gewesen sein.