Dank „Joker“ Budu Siwsiwadse und ohne den abgestraften Leistungsträger Leo Scienza hat der 1. FC Heidenheim nach wochenlanger Talfahrt ein wenig Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg geschöpft.
Bundesliga-Profi rasiert! "Kann ich nicht dulden"
Profi rasiert! „Kann ich nicht dulden“
Das Schlusslicht der Bundesliga holte zum Abschluss des 25. Spieltags nach Rückstand ein 1:1 (0:1) bei der TSG Hoffenheim. Dennoch bleibt die aktuelle Bilanz desaströs: Aus den vergangenen neun Partien stehen lediglich drei Punkte beim FCH zu Buche.
Heidenheim-Trainer knallhart: „Kann ich nicht dulden“
Auf Scienza verzichtete Trainer Frank Schmidt dabei aus disziplinarischen Gründen. Was genau dahintersteckte, erklärte der Coach im Nachgang.
„Die Mannschaft hat von sich aus gefordert, dass es jetzt nicht mehr um Eigenbefindlichkeiten geht“, berichtete der Coach bei DAZN, „und leider war sein Verhalten gestern im Abschluss-Training eben dagegen, gegen diese Maßgabe der Mannschaft. Dann habe ich ihn aus dem Kader gestrichen, denn wir haben uns klar das Signal gegeben, dass es um die Mannschaft geht, nicht darum, Enttäuschungen zu zeigen oder eine Situation nicht zu akzeptieren.“
Der Brasilianer habe sich zwar „entschuldigt, deswegen ist die Tür wieder ganz schnell offen“, aber in der aktuellen Situation als Tabellenletzter habe er ein Zeichen setzen müssen, stellte Schmidt klar: „Die Mannschaft hat von sich selbst etwas gefordert und wenn dann Einer mal kurz nicht mitmacht, dann kann ich das als Trainer natürlich nicht dulden.“
Joker sichert Heidenheim einen Punkt
Der eingewechselte Georgier Siwsiwadse mit seinem Premierentor in der Eliteklasse traf sehenswert (65.) für die Heidenheimer, die vier Zähler hinter dem Relegationsplatz liegen. Beim FCH schaut nun alles auf das Kellerduell am kommenden Sonntag mit dem Vorletzten Holstein Kiel. Haris Tabakovic (34.) war für die TSG erfolgreich.
„Man muss es als Herausforderung sehen - gerade jetzt“, sagte Heidenheims Coach Frank Schmidt kurz vor dem Anpfiff bei DAZN mit Blick auf die schwierige Lage. Laut des FCH-Trainers gab es zuletzt ein langes Krisengespräch mit seinen Schützlingen: „Da kam viel aus der Mannschaft.“
Vor 20.814 Zuschauern in der Sinsheimer Arena passierte abgesehen von der frühen Auswechslung des angeschlagenen Hoffenheimers Diadie Samassekou (4.) erst einmal so gut wie nichts. Die Heidenheimer verteidigten robust, den Gastgebern fiel in der Offensive kaum etwas ein.
Auch Mitte der ersten Hälfte hatte die Begegnung immer noch keinen Höhepunkt zu bieten. Die Hoffenheimer, die ohne den gesperrten Anton Stach sowie Ihlas Bebou, Marius Bülter, Adam Hlozek, Ozan Kabak, Grischa Prömel und kurzfristig auf Alexander Prass auskommen mussten, konnten sich trotz ihrer optischen Überlegenheit keine Chancen erarbeiten. Das Spiel war ein Langweiler.
Hoffenheims Führung ein Zufallsprodukt
Das änderte sich nach rund einer halben Stunde eher zufällig. Tabakovic hielt nach einem Einwurf einfach mal den Kopf hin und verlängerte den Ball per Bogenlampe über FCH-Keeper Kevin Müller ins Tor. Es war der zweite Saisontreffer des wuchtigen Mittelstürmers. In der 40. Minute vergab Gift Orban die große Chance auf das zweite TSG-Tor.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam Angreifer Siwsiwadse, der im Winter vom Zweitligisten Karlsruher SC zum FCH gewechselt war. Die erste gute Möglichkeit vergab aber der zukünftige Bayern-Profi Tom Bischof für Hoffenheim (48.).
Auf der anderen Seite musste TSG-Torwart Oliver Baumann gegen Heidenheims Kapitän Patrick Mainka parieren (52.). Die Szene verlieh den Gästen mehr Mut. Der Ausgleich durch Siwsiwadse war verdient, danach lag sogar der zweite FCH-Treffer in der Luft.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)