Ist das bitter: Die beeindruckende Serie ohne Gegentor von Augsburg-Keeper Finn Dahmen ist gerissen - und das ausgerechnet durch einen sehr fragwürdigen Elfmeter beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim.
"So einen Elfmeter zu geben, ist eine Frechheit"
Hamann erzürnt: „Können wir nicht zulassen“
Dahmen war zuvor ganze 683 Bundesliga-Minuten ohne Gegentor geblieben, hielt in den letzten sechs Partien seinen Kasten sauber - bis zu dieser strittigen Elfmeterentscheidung.
Hoffenheim-Elfmeter lässt Hamann poltern
Jeffrey Gouweleeuw hatte den Ball in der 70. Minute aus kürzester Distanz nach einem Abpraller von Chrislain Matsima an den Arm bekommen.
Schiedsrichter Tobias Reichel entschied auf Elfmeter und zum Entsetzen der Augsburger intervenierte auch der VAR nicht, weshalb die Entscheidung bestehen blieb. Hoffenheim-Stürmer Andrej Kramaric verwandelte per frechem Lupfer.
Mittlerweile hat auch der DFB eingeräumt, dass dem Unparteiischen bei dieser Entscheidung ein Fehler unterlaufen sei. „Die Entscheidung des Schiedsrichters auf Strafstoß ist für uns nicht korrekt“, sagte Alex Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH, bei Sky.
„Jetzt habe ich es nochmal gesehen und es ist - glaube ich - eine klare Fehlentscheidung! Es ist sehr bitter“, sagte Dahmen im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. „Aber Fehler passieren, es ist natürlich nur bitter, dass er da nicht rausgeschickt wurde.“
Dahmen nimmt Entschuldigung an
Feuerherdts Entschuldigung nahm er an. Dass er wegen dieser Entscheidung seine Serie nicht fortsetzen könnte, sei „total schade“, so Dahmen. „In erster Linie aber wegen der drei Punkte.“
Für Sky-Experte Dietmar Hamann war diese Entscheidung zuvor schon ein Unding: „So einen Elfmeter zu geben, ist eine Frechheit. Das ist Bundesliga, das können wir so nicht zulassen. Ich war und bin immer noch fassungslos.“
Auch Dahmen sah die Situation anders als der Schiedsrichter: „Der Elfmeter ist schon bitter und in meinen Augen war die Aktion kein Strafstoß.“
Unglücksrabe Gouweleeuw pflichtete ihm bei: „Der Schiedsrichter greift entscheidend ein und entscheidet auf Elfmeter. Das ist für mich absolut unverständlich.“
Essende trifft für den FC Augsburg historisch
Zuvor hatte Samuel Essende den FCA in Führung gebracht (46.). Essende, der in der Halbzeit für Phillip Tietz eingewechselt wurde, traf 16 Sekunden nach Wiederanpfiff und erzielte damit das schnellste Jokertor in der Bundesliga seit Datenerfassung.
Dahmen, der am Samstagnachmittag zum erst fünften Torhüter in der Bundesliga-Historie aufstieg, der über elf Stunden ohne Gegentor blieb, bekam sogar noch einen zweiten Elfmeter gegen sich gepfiffen.
Der 27-Jährige faustete eine Flanke weg und traf erst den Ball und anschließend Gegenspieler Haris Tabakovic. Diesmal schaltete sich allerdings der VAR ein und Reichel nahm den Strafstoß wieder zurück.