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Klinsmann kritisiert Bayern! "Zeitpunkt war unglücklich gewählt

Klinsmann kritisiert Bayern wegen Müller

Jürgen Klinsmann ist nicht zufrieden mit dem Umgang des FC Bayern mit Thomas Müller. Klinsmann kritisiert seinen Ex-Klub und wünscht sich Müller in der MLS.
Ein paar Tage sind seit dem Müller-Beben vergangen. Nun meldete sich der 35-Jährige selbst via Instagram an die Fans. Auch über den FC Bayern verlor die Vereinsikone ein paar Worte.
Jürgen Klinsmann ist nicht zufrieden mit dem Umgang des FC Bayern mit Thomas Müller. Klinsmann kritisiert seinen Ex-Klub und wünscht sich Müller in der MLS.

Die Amtszeit als Trainer beim FC Bayern verlief für Jürgen Klinsmann in der Saison 2008/2009 alles andere als glücklich. Nach nicht einmal einer Saison war Schluss. Trotzdem sorgte er für einen Moment, der in die Geschichte des Clubs einging - er verhalf Thomas Müller zu seinem Debüt.

Im August 2008 spielte Müller unter Klinsmann gegen den Hamburger SV erstmals in der Bundesliga. Dementsprechend speziell ist für den ehemaligen Bayern-Trainer auch noch heute die Beziehung zur Bayern-Ikone, die den Verein nach der Saison verlassen muss.

Für den Umgang mit Müller kritisiert Klinsmann seinen Ex-Klub jetzt. „Ich habe das natürlich verfolgt. Der Zeitpunkt war unglücklich gewählt. Man hätte noch bis Anfang Juni nach dem Champions-League-Finale in München warten können und sich danach für Gespräche zusammensetzen können“, sagte Klinsmann bei Sky.

Trotz der für ihn unglücklichen Herangehensweise glaubt er nicht, dass dies die Leistung seines ehemaligen Schützlings im wichtigen CL-Spiel gegen Inter Mailand (Heute ab 21 Uhr im LIVETICKER) beeinflussen wird: „Der FC Bayern kommt immer mit großem Tamtam klar. Da herrscht ja nie Ruhe. Aber sie drehen den Schalter um und konzentrieren sich auf das Wesentliche. So ist auch Thomas Müller.“

Klinsmann wünscht sich Müller in der MLS

Nach der Saison wünscht sich Klinsmann die Fortsetzung der aktiven Karriere von Thomas Müller in der Major League Soccer (MLS). „Ich denke schon, dass da auch die MLS eine Rolle spielen kann. Der amerikanische Fußball, diese Liga hat sich wirklich toll entwickelt“, sagte der frühere Bundestrainer: „Und ich glaube schon, dass der Thomas da reinpassen würde.“

Der Wahl-Amerikaner Klinsmann ist sich sicher, dass Müller „noch ein paar Jahre weiterspielen“ könne. Der Stil des Weltmeisters von 2014 sei „zeitlos“, er „könnte locker noch drei, vier, fünf Jahre kicken.“

Der 35 Jahre alte Müller, dem von Rekordmeister Bayern München nach 17 Profijahren kein neuer Vertrag angeboten wurde, hat sich noch nicht konkret zu seiner Zukunft geäußert.

Klinsmann schwärmt von Müller: „Ein top Typ, dem man alles gönnt“

Über seinen ehemaligen Schützling gerät Klinsmann dann so richtig ins Schwärmen: „Wenn man über Thomas redet, weiß man gar nicht, wo anfangen soll. Er hat so eine große Karriere hingelegt und ist ein top Typ, dem man alles gönnt.“

„Thomas agiert wie ein Schachspieler, denkt immer zwei Züge voraus. Dazu hatte er das Auge für den Mitspieler. Ihm ging es nicht nur darum, selbst die Tore zu machen. Das ist ein Spielstil, der in den letzten 15 Jahren einzigartig ist. Das zeichnet ihn weltweit aus“, sagte Klinsmann weiter.

Auch deshalb ist sich der ehemalige Bayern-Trainer sicher, dass Müller auch im CL-Duell mit Inter Mailand eine Aufstellung rechtfertigen würde: „Immer wenn er reinkommt, drückt er dem Spiel seinen Stempel auf, weil er die Persönlichkeit hat. Ich wünsche mir von Herzen, dass es in der entscheiden Phase noch ein richtiges Aufleben des Thomas Müllers gibt.“

Klinsmann erinnert sich an prägendes Gespräch mit Gerd Müller

So richtig auf Thomas Müller aufmerksam geworden sei er in seiner Zeit auch dank der beiden Bayern-Legenden Uli Hoeneß und Gerd Müller.

„Ich erinnere mich vor allem an die Momente, wo ich ihn das erste Mal sehen durfte. Uli Hoeneß hatte mir damals gesagt, ich soll mir jemanden aus der 2. Mannschaft anschauen. Da war mein großes Idol Gerd Müller Assistenz-Trainer“, erinnerte sich Klinsmann.

Und im Gespräch mit seinem Idol habe eben jener Gerd Müller dann von seinem Namensvetter geschwärmt: „Gerd hat gesagt, ich habe einen, der ist richtig gut. Der heißt Thomas und mit Nachnamen so wie ich. Da waren auch Holger Badstuber, Mehmet Ekici und Diego Contento dabei. Die vier habe ich mitgenommen. Thomas und Holger waren immer mehr bei uns und haben dann knapp anderthalb Jahre später bei der WM gespielt.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)