Noch ist Tom Bischof gar kein Spieler des FC Bayern und trotzdem sorgt sein Name angeblich schon für Unruhe im Klub. Wie der kicker berichtet, werde die Verpflichtung des 19 Jahre alten Talents von der TSG Hoffenheim bei den Verantwortlichen des Bayern-Nachwuchses hinterfragt und gar als „Affront“ gesehen.
Sorgt dieser Bayern-Transfer intern für Ärger?
Bayern-Transfer ein „Affront“?
Hintergrund: Der FC Bayern Campus habe doch selbst Spieler mit einem ähnlichen Profil wie Bischofs zu den Profis gebracht. Allerdings werden dabei vornehmlich Spieler wie Arijon Ibrahimovic, Gabriel Vidovic, Felipe Chavez oder Guido della Rovere genannt, die allesamt sehr offensiv ausgerichtet sind und sich teilweise auch auf den Flügeln wohlfühlen, während Bischofs Profil schon sehr deutlich auf die Mittelfeldzentrale zugeschnitten ist und er bei Hoffenheim überwiegend als Sechser agiert.
Bischof als Sinnbild für ein Bayern-Problem?
Doch Bischofs Transfer (kommt ablösefrei) wird als ein weiterer Beleg dafür herangezogen, dass die Durchlässigkeit von Talenten zu den Profis ein großes Problem im Klub darstellt.
Nachdem letzte Saison unter Thomas Tuchel immerhin noch Aleksandar Pavlovic der Durchbruch gelungen war, kommen die hauseigen entwickelten Nachwuchskräfte unter Vincent Kompany so gut wie gar keine Chancen. Dabei habe Talente-Guru Hermann Gerland zuletzt noch betont, es habe selten so viele vielversprechende Youngster im Bayern-Nachwuchs gegeben.
Doch auf Einsatzzeiten bei den Profis kommen sie kaum. Zwar debütierte am Wochenende der 17 Jahre alte Jonah Kusi-Asare beim 3:0 gegen Mainz, doch unter anderem Mathys Tel oder Adam Aznou wurden noch im Winter verliehen, da sich keine Perspektive bot.
Dabei hatte Sportvorstand Max Eberl bei seiner Antrittsrede noch betont, der Nachwuchs müsse eine der tragenden Münchner Säulen sein. Gerade weil man finanziell nicht so auf Rosen gebettet sei wie die Klubs aus der Premier League oder von Scheichs oder Staaten unterstützte Kontrahenten.
Ein starker Nachwuchs könne da verhindern, dass man horrende Ablösen zahlen müsse, den aus dem Ruder gelaufenen Gehältern entgegenwirken und gegebenenfalls bei Verkäufen auch noch Einnahmen generieren.
Neuer Bayern-Trainer Kompany braucht Erfolg
Aus Sicht Kompanys steht dem aber gegenüber, dass es dem belgischen Trainer in seiner ersten Saison vor allem darum geht, die Meisterschaft zu holen und mit aller Macht ein weiteres titelloses Jahr zu verhindern. Experimente sind dabei nicht vorgesehen.
Sollte die Münchner Meisterschaft eingetütet sein, könnte womöglich der eine oder andere Youngster noch ein paar Minuten sammeln - und ein erstes Ausrufezeichen in Richtung des externen Neuzugangs Bischof für die kommende Saison setzen.